EZB-Direktor zu Gast beim Roth Forum 2013
Rahmenbedingungen der gebauten Infrastruktur
Mehr als 200 geladene Gäste kamen zum dritten Forum Wirtschaft und Wissenschaft ins Roth Atrium nach Dautphetal-Buchenau. Thema der Veranstaltung war „Währungsstabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftsunion als Europas Fundament“ mit einem Vortrag von Jörg Asmussen, Direktor der europäischen Zentralbank (EZB). Dabei wurden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen thematisiert.
Philipps-Universität Marburg hatten Jörg Asmussen eingeladen, um mit dem hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer zu diskutieren. Im Namen der Unternehmerfamilie begrüßte der geschäftsführende Gesellschafter der Roth Industries, Manfred Roth, die Teilnehmer.
In seinem Eingangswort betonte der Finanzminister die Bedeutung der Einhaltung der Stabilitätskriterien in den Euro-Ländern für eine dauerhafte Existenz des Euro. Jörg Asmussen erklärte: „Es gibt keine Krise des Euro. Der Euro ist eine stabile Währung für 350 Millionen Menschen.“ Realität sei aber, dass es mehrere Krisen gäbe, die in den Ländern in unterschiedlichen Kombinationen auftreten: die öffentliche und die private Schuldenkrise, die Bankenkrise sowie die Krise der Wettbewerbsfähigkeit.
Jörg Asmussen ist wie Finanzminister Schäfer der Meinung, dass Europa zusammenhalten müsse und er ist überzeugt: „Deutschland steht robust da. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,7 % gewachsen. Das dritte Quartal wird etwas schwächer werden, aber sich weiter im positiven Bereich bewegen.“ Er betonte, dass es die Euro-Zone zum ersten Mal seit sechs Quartalen geschafft habe, aus der Rezession zu kommen. Der Ökonom appellierte an die Politik, wachstumsfördernde Strukturreformen umzusetzen. Neben Integration, Jugendarbeitslosigkeit, Bildung, Steuersystem, demografischer Wandel und Einkommensausgleich führte er die Erhöhung der Investitionen in die Infrastruktur als Reformthema auf. Höhere Investitionen sollten nicht nur im Straßenbau, sondern auch für den Ausbau von Energie- und Mediennetzen zum Einsatz kommen, so Jörg Asmussen. Damit wies er, ohne explizit auf das Thema Planen und Bauen einzugehen, auf die Rahmenbedingungen der gebauten Infrastruktur in der Eurozone hin.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Zuhörer ihre Fragen an die Finanzexperten Dr. Thomas Schäfer und Jörg Asmussen stellen. Dr. Michael Schröder von Roth Industries moderierte. Es meldeten sich Unternehmer, Vertreter der Universitäten und der Politik zu Wort.
Manfred Roth zieht Fazit: „Das Forum Wirtschaft und Wissenschaft zeigte uns die vielen Chancen und Risiken in der Eurozone und, dass es in Europa noch viele Anpassungsprozesse zu bewältigen gibt. Wir sind froh, dass wir die Plattform für eine so anregende Podiumsdiskussion mit den beiden Finanzexperten Jörg Asmussen und Dr. Thomas Schäfer bieten konnten.“