Mehr als eine Sporthalle
Hohe Ansprüche an das Raumerlebnis, die Funktionalität und eine natürliche Lernumgebung kennzeichnen den Neubau der Sporthalle der International School of Düsseldorf. Entstanden ist ein multifunktionales „Sport Community Center“, das die pädagogischen Anforderungen an eine ganzheitlich fördernde Ausbildung auf internationalem Niveau noch übertrifft und von Lehrern, Schülern und Besuchern vom ersten Tag an begeistert angenommen wurde.
Als Ganztagsschule orientiert sich die International School of Düsseldorf an amerikanischen Bildungskonzepten, bei denen Kommunikation, Spiel, Sport und Erholung eine große Rolle spielen. Die Schule bestimmt damit einen großen Teil des Tagesablaufs der rund 1.100 Schüler, die sich auf zwölf Jahrgänge verteilen. Bei der Konzeption der baulichen Anlagen ging es deshalb stets darum, angenehme und konstruktive Lern- und Lebensräume zu schaffen und bereit zu stellen.
Für das neu eingeweihte „Sport Community Center“ wurde eine alte Sporthalle abgerissen, die eben diesen heutigen Ansprüchen an Raumklima, Flexibilität und Nutzungsmöglichkeiten nicht mehr genügte. Dabei konnte das Raumangebot des Neubaus durch die Schichtung der Nutzungen im Gebäudequerschnitt auf nahezu gleichem Baugelände annähernd verdoppelt werden. Das Sportgebäude eignet sich auf diese Weise auch für Aktivitäten außerhalb des Ganztagsunterrichts, für Sportwettkämpfe mit anderen Schulen sowie für Tanz-, Fitness- und diverse Unterrichtsaktivitäten.
Herzstück der Anlage ist die in zwei Einheiten mit regulären Spielfeldern teilbare Halle mit fester Tribüne (230 Sitzplätze) und zwei ausziehbaren Tribünen mit je 126 Sitzplätzen. Neben den Umkleide-, Dusch- und Geräteräumen verfügt das Gebäude über einen Saal für Tanz und Gymnastik, einen Fitnessraum, zwei Klassenräume, Teamräume der Sportlehrer und eine Cafeteria als Treffpunkt im Eingangsbereich. Eine offene Treppe zur Hallenebene und in das Obergeschoss sowie mehrere verglaste Öffnungen zum Schulhof, zum Ballettsaal und zum Fitnessraum eröffnen überraschende Perspektiven auf die einzelnen Ebenen und verleihen dem Gebäude Offenheit und räumliche Weite.
Akustik in der Sporthalle
Damit gerät auch die Raumakustik in den Fokus der Planungen. So galt es, neben der erforderlichen Schallabsorption zur Reduzierung der Störgeräusche auch eine bestimmte Nachhallzeit für bessere Sprachverständlichkeit und Hörsamkeit von Musik zu berücksichtigen. Dafür wurde die Akustik der Sporthalle für verschiedene Nutzungsvarianten (Sportveranstaltung mit 80 % Tribünenbesetzung, Unterricht ohne Publikum, Unterricht in getrennten Hallen) untersucht. Die gutachterliche Bewertung ergab als optimale Lösung für die Sporthalle eine Akustikdecke Ecophon-„Super G Plus A“, ballwurfsicher. Diese ist besonders für Sporthallen und ähnliche Einsatzbereiche geeignet, bei denen eine sehr hohe Schlagfestigkeit erforderlich ist. Die Akustikdeckenplatten sind in der Unterkonstruktion gesichert, jedoch demontierbar. Sie werden von einem robusten Unterkonstruktionssystem mit Hutprofilen getragen, welches direkt an der Rohdecke oder in einer zusätzlichen Abhängekonstruktion befestigt wird. Das System ist mit 6 kg/m² zudem sehr leicht.
„Die raumakustische Gestaltung wurde von den Nutzern
sehr positiv bewertet. Das Raumerlebnis beim Aufsuchen der verschiedenen Bereiche, das Erleben der pulsierenden
Aktivitäten und nicht zuletzt die Berichte über die Beliebtheit
dieses Sport Community Centers bei Schülern machen für
uns als Planer das Besondere an diesem Gebäude aus“,
fasst Joachim Schlandt, Architekturbüro Schlandt, zusammen.