NAPE und MAP

Den Wärmeerzeuger jetzt erneuern

Selten war und ist so viel Einstimmigkeit in der Heizungsbranche zu vernehmen, wie bei der Verkündung des neuen Marktanreiz­programms während der Fachmesse ISH 2015. Jeder der zahlreichen Verbände, welchem Energieträger sie nun auch nahestehen, verkündete beinahe umgehend per Presseerklärung seine Zustimmung. Dabei kann ein Förderprogramm, in diesem Fall das konkret verkündete Marktanreizprogramm, nur eine Hilfestellung sein, um einen Markt zu unterstützen.

Damit der Markt wieder wächst und funktioniert, muss die ganze Branche an einer Seite des Stricks stehen und in die gleiche Richtung ziehen. Industrie, Verbände, Architekten, Planer, Ausführende, Ins­tallateure sowie Bauherren und Investoren müssen bereit und willens sein, neue Wärmeerzeuger zu installieren. Punkt. Ob es in einem Fall die Wärmepumpe ist, in einem anderen ein Biomassekessel, ein neuer Gas- oder Öl-Brennwertkessel ist zweitrangig. Eine neue, effizientere Technik einzusetzen, muss das erste Ziel sein.

Die leidige Diskussion, ob nicht das neue Brennstoffzellenheizgerät, das sich in der Markteinführung befindet, vielleicht die bessere Lösung sein könnte, hilft da nicht weiter. Im Zweifel wird das Energielabel gemäß ErP-Richtlinie den Systemwert zeigen. Dann bleibt es jedem einzelnen überlassen, ob ein Wärmeerzeuger der Kategorie A++ angeschafft werden soll, oder ob ein B ausreichend sein kann. Jede neue verfügbare Gerätekombination der Markenhersteller ist mit Sicherheit besser, als ein 30 Jahre alter Wärmeerzeuger. Der Kühlschrank mit Klasse F jedenfalls hat zuhause lange seinen Zweck erfüllt. Der neue A-gelabelte ist leiser und deutlich sparsamer. Einmal selbst gelernt, fällt die Entscheidung in Zukunft deutlich leichter, in welche Kategorie man investieren will.

Die Entscheidung, in einen neuen Wärmeerzeuger zu investieren, muss unterstützt werden. Die technologische Frage ist eine Frage des einzelnen Projekts und sollte in der Gesamtüberlegung nachrangig betrachtet werden. Denn die 100 %-ige rege­nerative Wärmeversorgung wird nur technologieoffen und in mehreren Schritten und Stufen erreichbar sein. Das sollte bei der weiteren Verfolgung des Nationalen Aktionplan Energieeffizienz (NAPE) nicht aus den Augen verloren werden. Dessen erste Kernmaßahme, die steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen, wurde von unterschiedlichen Interessen der Politik blockiert und führte zum Unmut der Branchenverbände.

Nur mit einer technologieoffenen Unterstützung durch die Politik kann es zukünftig noch gelingen, diesen Fehlstart von NAPE, kein halbes Jahr nach der offiziellen Präsentation, vergessen zu lassen.

Die Erneuerung von Wärmeerzeugern sollte nicht von Förderprogrammen allein abhängig gemacht werden.
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