Schallschutz im „Magnus 31“

Parkhaus wird (teilweise) Wohnhaus

Man nehme ein 50 Jahre altes Parkhaus (mit 450 Stellplätzen) in der Kölner Innenstadt, trage zweieinhalb Parkdecks ab, baue auf die noch vorhandene Unterkonstruktion moderne, exklusive Wohnungen und erhalte eine außergewöhnliche Wohnbebauung in bester Lage inmitten der Rheinmetropole. Heraus kommt das „Magnus 31“. Was sich so einfach liest, ist ein bautechnisches und organisatorisches Meisterwerk mit vielen außergewöhnlichen Facetten. 

Seit 1991 befindet sich das Gebäude im Eigentum des Parkraumbewirtschafters Contipark-Unternehmensgruppe. Sie betreibt in Köln 20 weitere Parkhäuser und entschied sich für diese teilweise Nutzungsänderung. Contipark realisiert die Baumaßnahme zusammen mit den beiden Kölner Projektpartnern Metropol Immobiliengruppe sowie der WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH.

Die Aufstockung des innerstädtischen Parkhauses an der Ecke Alte Wallgasse/Magnusstraße um 31 Eigentumswohnungen schreitet zügig voran. Während zur Magnusstraße hin Schallschutzfenster eingebaut werden, entstehen zur ruhigeren Südseite hin Terrassen und Balkone.

Zwischen den Wohnungseingängen wird ein begrünter Innenhof, zum Teil mit Bäumen, auf 14 m Höhe errichtet. Optische Akzente setzen Verkleidungen aus Corten-Stahl. Ein weiteres Highlight ist die sandfarbene Metallfassade des Kölner Architekturbüros V-Architekten. Die Planer gingen als Sieger aus dem städtebaulichen Gestaltungswettbewerb hervor. Die Fassade erhält eine perforierte, metallische Ummantelung, die das Parkhaus mit den neuen, darüber liegenden Wohnebenen zu einer Gebäudeeinheit verschmelzen lässt. An der Stirnseite wird ein neues separates Treppenhaus mit zwei Aufzügen gebaut, das den direkten Zutritt zum eigenen Wohnraum ermöglicht. Die oberste Etage des Parkhauses ist ausschließlich für die Bewohner reserviert. Neben 41 PKW-Stellplätzen werden hier ein Fahrradraum, mehrere Kellerräume sowie die Haustechnik eingebaut. 

Wohnen auf hohem Niveau

Die Grundrisse der Wohnungen, die zwischen 69 und 170 m2 messen, sind modern gehalten. Sie untergliedern sich in offene Wohn-, Ess- und Küchenbereiche sowie in davon abgetrennte Privatbereiche mit Schlaf- und Badezimmer. Für die Bodenbeläge, Sanitäreinrichtungen und Armaturen werden hochwertige Produkte namhafter Herstellern verwendet. Das schließt auch die zum Einsatz kommenden Lösungen hinter der Wand ein. Gerade beim Schallschutz sind mittlerweile hohe Anforderungen zu erfüllen.

Schallschutz als Komfortmerkmal

In Magnus 31 setzt der ausführende Installationsbetrieb, die H. J. Lohmar GmbH, beim Ableiten von Abwasser auf das schalldämmende Hausabfluss-System „Friaphon“ der Friatec AG. Michael Lohmar, Inhaber des 1970 gegründeten Kölner Traditionsunternehmen mit derzeit 54 Mitarbeiter zeigt sich zufrieden: „Seit das System wieder erhältlich ist, setzen wir es als unser „Standardprogramm“ bei den meisten Projekten ein. Unsere Monteure schwören auf die gute, unkomplizierte und schnelle Verarbeitung des Systems. Gerade die Steckmuffe, mit der praktisch ohne Werkzeug oder ein anderes Arbeitsgerät eine Verbindung hergestellt werden kann, erleichtert enorm die Arbeit auf der Baustelle. Vom geringen Gewicht des Kunststoffrohres ganz zu schweigen.“ Neben den verarbeitungstechnischen Vorteilen findet Michael Lohmar weitere Argumente für das System. Gerade wenn es darum geht, den TGA-Fachingenieur – bei Magnus 31 das Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Fred Schlingheider für technische Gebäudeausrüstung, Wuppertal – zu überzeugen: „Schallschutz ist von erheblicher Bedeutung für die Wohn-, und damit Lebensqualität. Da sind wir und der Bauherr mit ,Friaphon‘ als geprüfte Lösung, die alle Normen und Richtlinien erfüllt, absolut auf der sicheren Seite.“ 

Gleiches gilt für den Vorbeugenden Brandschutz durch die Werkstoffeigenschaften von „Fria­phon“ im Brandfall. Während in Deutschland das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – auch das von Abwasserleitungen – in der DIN 4102 klassifiziert ist, ticken die europäischen Klassifizierungsuhren durch die DIN EN 13501-1 etwas anders. In der EU-Klassifizierung werden die Anforderungen an „Rauchentwicklung“ und „Abtropfen des Werkstoffes im Brandfall“ besonders berücksichtigt. Die Rohre und Formstücke sind nach DIN 4102-1 in B2 (normal entflammbar) als nicht brennend abtropfend und selbstverlöschend klassifiziert. Nach der DIN EN 13501-1 mit ihren Zusatzanforderungen erreicht „Friaphon“ die Baustoffklasse B-s1-d0. Das B steht für schwer entflammbar, s1 für begrenzte Rauchentwicklung, d0 für kein Abtropfen. Das bedeutet: Ohne direkte Beflammung brennt der Werkstoff nicht weiter, ein brennendes Abtropfen wird verhindert. Somit kann eine Brandweiterleitung durch das Rohr in andere Bereiche ausgeschlossen werden. In Kombination mit Brandschutzmanschetten (F 90) für Decken- und Wanddurchbruch werden somit höchste Sicherheitsansprüche erreicht.

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