Raumluftqualität auf der EU-Agenda

Auf der Jahreshauptversammlung der EVIA, dem Verband der Europäischen Lüftungsindustrie, die vom 11. bis zum 12. Juni 2012 in Brüssel stattfand, haben die Verbandsmitglieder beschlossen, das Bewusstsein für das Thema der Raumluftqualität weiter zu fördern. Des Weiteren wird sich der Verband verstärkt mit der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und mit dem aktuellen öffentlichen Konsultationsprozess für finanzielle Unterstützung zur Renovierung von Gebäuden in Europa beschäftigen.

„Während ihrer noch relativ kurzer Existenz, haben sich EVIA und seine 36 Mitglieder erfolgreich als die europäischen Vorreiter im Lüftungsbereich profiliert“, bestätigte EVIA-Präsident Stefan Wiesendanger und fügte hinzu, dass auch wenn die „EU Ökodesign“-Richtlinie der Schwerpunkt im Aufgabenbereich der EVIA bleiben wird, die Raumluftqualität während des Europäischen Jahres der Luft  eine weitere Priorität werden wird. 

EVIA-Präsident Stefan Wiesendanger unterstrich auf der Jahreshauptversammlung in Brüssel den erheblichen Einfluss der Lüftungstechnik auf einen reduzierten Energieverbrauch von Gebäuden. Darüber hinaus erklärte er, dass die moderne Lüftungstechnik zu einer wesentlich besseren Raumluftqualität und folglich zu einer verbesserten Gesundheit beitragen kann.

Die Jahreshauptversammlung, die 36 Vertreter der EVIA-Mitgliedsunternehmen sowie Vertreter europäischer Umweltorganisationen und einen leitenden Beamten der Europäischen Kommission zu ihren Gästen zählen durfte, zeigte insbesondere in der Diskussion mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen das Engagement der EVIA (www.evia.eu), ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung von Lüftung zu schaffen.

Tobias Biermann, ein Kommissionsbeamter, der für Ökodesign verantwortlich ist und ENTR Lot 6 und ENER Lot 10 bearbeitet, brachte die EVIA-Mitglieder während der Versammlung auf den neuesten Stand bezüglich der letzten Entwicklungen der Ökodesign Richtlinie. Dabei unterstützt die EVIA die Entscheidung der Europäischen Kommission die Ventilationsaspekte von verschiedenen Ökodesign Produktgruppen unter einem Lot zusammenzufassen, was den Entscheidungsprozess im Bereich Ökodesign erheblich effizienter gestalten wird.

Der fruchtbare Dialog zwischen Industrieverbänden und Umweltorganisationen wurde in einer lebhaften Diskussion zwischen EVIA und Stéphane Arditi vom Europäischen Umweltbüro (EEB) sowie Stamatis Sivitos von der Organisation zur Interessenvertretung europäischer Umweltschutzverbände in Normungsfragen (ECOS) besonders hervorgehoben. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass ein kontinuierlicher Austausch zwischen den relevanten Parteien zu einem soliderem Entscheidungsprozess im Bereich Ökodesign führen wird.

Während der Jahreshauptversammlung wurde mit Joan Miró von Soler & Palau auch ein neuer Direktor in das EVIA-Präsidium gewählt. Darüber hinaus wurde die Satzung mit einer Referenz zu bedarfsgesteuerter Lüftung ergänzt und schließlich wurde die Schaffung einer neuen Arbeitsgruppe zum Thema Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden beschlossen um sicherzustellen, dass Lüftung einen höheren Stellenwert in allen weiteren Politikfeldern einnehmen kann.