Raumlufttechnik
im Fokus der Energie­effizienz

Raumlufttechnische Anlagen sind erforderlich, um Verwaltungsgebäude ordnungsgemäß zu betreiben. Sie sorgen für die notwendige Außenluft für die Mitarbeiter, sie dienen dem Komfort und der Behaglichkeit durch Herstellen der gewünschten Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse. Sie werden genutzt, um Schadstoffe und Geruchsstoffe aus Räumen abzuführen und sind letztlich verantwortlich für eine effektive Arbeitsleistung.

Ganz besondere Bedeutung erhalten Raumlufttechnische Anlagen in Produktionsstätten, in denen beim Bearbeitungsprozess luftfremde Stoffe entstehen, die gesundheitsschädigende Auswirkungen auf den Menschen haben und/oder die Produktqualität beeinflussen können.

Demzufolge werden lufttechnische Maßnahmen eingesetzt, die in einer Lufterneuerung durch Zuführen unkontaminierter Außenluft oder in Maßnahmen zur Direkterfassung luftfremder Stoffe bestehen.

Gemäß einer Schätzung des Herstellerverbandes für raumlufttechnische Geräte liegt der Anteil der klimatisierten Flächen in den Segmenten Handel, Verwaltung, Dienstleistung bei 37,5 % der Nutzflächen.

Mit diesem Ansatz würden ca. 330 Mio. m2 RLT-konditionierter Flächen vorliegen, wenn ein Gesamtbestand von 900 Mio. m2 angenommen werden kann.

Einer Schätzung von Franzke ist zu entnehmen, dass in Deutschland ein mechanisch transportierter Zuluftstrom von ca. 4,4 Mrd. m3/h installiert ist.

Hinsichtlich des Energieeinsatzes gelten Raumlufttechnische Anlagen a priori als Anlagen der Energieverschwendung.

Diese Aussage ist jedoch nicht richtig; und darüber hinaus lassen sich eine ganze Reihe weiterer Einsparpotentiale aufzeigen.

Hierzu gehören in erster Linie Einrichtungen zur Wärmerückgewinnung, die zum Lufttransport erforderlichen Ventilatoren und die Pumpen zur Versorgung der Geräte mit Wärme und Kälte.

a) Wärmerückgewinnung

Würden alle Raumlufttechnischen Anlagen mit Wärmerückgewinnung auf dem heute möglichen Standard ausgeführt sein, ergäbe sich eine Einsparung an Heizenergie von nahezu 20 TWh.

b) Ventilatoren, Pumpen

Entsprechend den Einschätzungen von Franzke liegt der Systemwirkungsgrad der heute eingesetzten Ventilatoren im Mittel höchstens bei ca. 40 %. Dieser Wert lässt sich mit den heute vorliegenden technischen Lösungen deutlich erhöhen. Schon durch gering investive Maßnahmen sind Einsparungen in der Größenordnung von 30 % realisierbar. Hierunter fallen Fehlerbeseitigungen und Betriebsoptimierungen.

Erhebliche Potentiale liegen beim Einsatz von Drehzahlregelungen der Ventilatoren und der Pumpen, durch die die Voraussetzung zu einer dem Bedarf angepassten Luftversorgung geschaffen wird.

 

Fazit:

Durch Ausnutzen der heute vorhandenen technischen Möglichkeiten lassen sich Raumlufttechnische Anlagen erheblich energieeffizienter bauen und betreiben, so dass Raumlufttechnische Anlagen – bedarfsgerecht eingesetzt – zur Energieeinsparung in nicht unerheblichem Umfang beitragen können.

Ein Ansatz zum Erreichen dieses Zieles sind die in der EnEV vorgesehenen energetischen Inspektionen, die jedoch bis heute nicht in dem erforderlichen Umfang durchgeführt werden.

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