Schallschutz für Wannen

Schalldämmende Produkte in Sanitärräumen sinnvoll einsetzen

Mangelhafter Schallschutz im Hochbau führt zur Beeinträchtigung der Wohn-, Lebens- und Arbeitsqualität. Als wesentliche Verursacher störender Geräusche gelten sanitäre Anlagen. Ein- und ablaufendes Wasser bei Sanitärinstallationen erzeugt Körperschall-Schwingungen, die durch Wände, Fußböden und Decken in angrenzende Räume weitergeleitet werden können und dort als Luftschall hörbar werden. Entsprechende Produkte helfen beim Wanneneinbau, Schallquellen zuverlässig zu minimieren und die Schallweiterleitung zu verringern.

Während der Architekt schon bei der Rohbauplanung durch die Realisierung bauakustisch günstiger Grundrisses wichtige Voraussetzungen für den Schallschutz erfüllen muss, liegt die schalltechnisch günstige Ausführung des Baukörpers im Verantwortungsbereich des Installateurs.

Da die Erfüllung von Mindestanforderungen an den Schallschutz oft nicht ausreicht, sind Installateure und Planer gut beraten, die preiswerten technischen Möglichkeiten zur Schalldämmung vollständig auszuschöpfen und dabei Produkte einzusetzen, für die ein Schallschutzgutachten eines neutralen Prüfinstituts vorliegt.

 

Duschwannen sind besonders schallsensibel

 

Als besonders schallneuralgische Bereiche gelten Duschwannen. Auf den Wannenboden aufprallendes Wasser kann hier – je nach Einstellung des Strahls – in hohem Maße Körperschall erzeugen. Badewannen bieten in der Regel günstigere Bedingungen, eine normgerechte schalldämmende Installation auszuführen – vorausgesetzt, der Wasserstrahl läuft an der schrägen Wandung entlang. Für beide Wannenarten gilt indes: Der Installateur sollte eine akustische Trennung zwischen Wanne und Baukörper konsequent gewährleisten, damit Körperschallbrücken gar nicht erst entstehen können. 

Zu vermeiden sind hierbei insbesondere folgende Versäumnisse, die als  Hauptverursacher von Körperschallbrücken beim Wanneneinbau gelten:

- ungedämmte Wannenrandunterstützungen auf der Rohbetondecke,

- ungedämmte Wannenrandbefestigungen,

- ungedämmte Abmauerungen zum Baukörper und ungedämmte Wannenränder zu angrenzenden Wänden.

 

Einsatz höhenverstellbarer Schraubfüße vermeidet Körperschallkontakt am Boden

 

Die früher übliche Wannenuntermauerung geht mit den heute geforderten Schallschutz-Standards nicht konform, weil sie durch die Entstehung von Resonanzen am Baukörper wie ein Verstärker auf die Ausbreitung des Körperschalls wirkt. Eine schallschutztechnische Grundvoraussetzung ist daher der Einsatz höhenverstellbarer Füße – eine Erfindung aus dem Haus Mepa - Pauli und Menden GmbH (www.mepa.de). Die zum Boden schallgedämmten Schraubfüße sind in verschiedenen Varianten für alle gängigen Bade- und Duschwannenarten aus Acryl und Stahl erhältlich und grundsätzlich mit einem Anti-Dreh- und Schallschutzsystem ausgestattet. Sie ermöglichen eine schnelle und millimetergenaue Wannenjustierung.

 

Spezielle Schallschutz-Zubehörprodukte für den Wanneneinbau

 

Für eine schallgedämmte Montage von Bade- und Duschwannen stehen dem Installateur außerdem folgende Zubehör-Produkte zur Verfügung:

- Wannenrandprofile zur Schalldämmung und Vorbereitung einer fachgerechten Fugenausbildung,

- Wannenanker und -leisten zur Wannenrandbefestigung und -abstützung im Wandbereich,

- Schalldämmbänder bei Abmauerung,

- Anti-Dröhn-Matten zur Reduzierung von Prasselgeräuschen bei Stahlbadewannen und Stahlduschwannen,

- ADS-Kappen mit Silomerunterlegscheiben.

 

Wannenprofil zur akustischen Trennung von Wanne und Wand

 

Für die Schalldämmung bei Stahl- wie auch Acrylwannen ist ein spezielles Wannenprofil unverzichtbar. Das „Wannenprofil Duo“ von Mepa besitzt einen dualen Selbstklebestreifen mit zwei Spezial-Klebebeschichtungen – eine für Stahlwannen und eine für Acrylwannen.

Es trennt die Wannenränder gut gedämmt vom Baukörper und garantiert zwischen Wannenrand und Verfliesung eine exakte Fuge. Diese lässt sich optimal mit Silikon ausfüllen, so dass zwischen Wanne und Wand ein dauerelastisch dichter und schallgeschützter Verbund hergestellt wird. Bei der Anwendung muss beachtet werden, dass der überstehende Streifen des Wannenprofils erst nach der Verfliesung und Verfugung entfernt werden darf, weil sonst Fugenmörtel eindringen kann.

 

Wannenbefestigung mit Wannenankern und -leisten  

 

Als sensibler Bereich gilt die Wannenbefestigung. Einen wichtigen Beitrag zur Geräuschreduzierung leistet hier der Einsatz von hochstabilen Mepa-Wannenankern bzw. -leisten mit speziellen Schallschutzkappen.

Wannenanker werden vorwiegend für Stahlwannen eingesetzt. Sie stützen den Wannenrand ab und klemmen ihn gegen das Wannenprofil schallgedämmt an die Wand. Die Kunststoffkappen dämmen den Anker von der Wanne. Anker und Klemmwinkel sind dabei stufenlos einstellbar.

Wannenleisten sind prädestiniert für den Einsatz bei Acrylwannen, kommen aber selbstverständlich auch bei Stahlwannen zum Einsatz. Sie wirken hohen Zugbelastungen an den Wannenrändern entgegen und können hierdurch die erforderlichen großflächigen Randunterstützungen sicherstellen. Klaffende, gerissene Silikonfugen am Wannenrand werden dadurch vermieden. Die Wannenleisten sind auf der gesamten Länge bereits schallgedämmt ausgestattet. Für den Klemmdruck zur Wand hin sorgt der integrierte, über die gesamte Länge verstellbare Klemmbügel.

 

Schalldämmbänder bei Abmauerung

 

Mepa-Schalldämmbänder werden bei der Abmauerung von Bade- und Duschwannen unter dem Wannenrand angebracht und sorgen hiermit für eine akustische Trennung von Wannenrand und Wänden. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass der Überstand  erst nach der Verfliesung entfernt und die Fuge dauerelastisch mit Silikon geschlossen wird.

 

Anti-Dröhn-Matten für Stahlwannen

 

Für die Anwendung bei Stahlwannen bietet Mepa Anti-Dröhnmatten an, die zur Reduzierung von Prasselgeräuschen auf dem Wannenunterboden sowie im Wassereinlauf- und Aufprallbereich angebracht werden. Da Stahlwannenkörper – auch wenn sie präzise zur Wand und zum Boden getrennt sind – eine starke Restresonanz aufweisen, die als Luftschall im Raum hörbar wird, ist bei ihnen der Einsatz von Anti-Dröhn-Matten zwingend erforderlich. Sie reduzieren die Schwingungen des Resonanzkörpers und tragen so zur deutlichen Verbesserung des Schalldämmwerts bei.

 

Komplettsysteme für den Schallschutz

 

Für die systematische Schalldämmung hat Mepa mit den „Quick-Sets“ eine Angebotsform mit zahlreichen Vorteilen für den Installateur entwickelt. Die Quick-Sets sind für die unterschiedlichen Anforderungen von Bade- und Duschwannen aus Stahl und Acryl zusammengestellt worden und in verschiedenen Varianten lieferbar. Komplett im Paket umfassen sie neben den Wannenfüßen auch alle für den schalldämmenden Einbau von Bade- und Duschwannen erforderlichen Zubehörprodukte.

So enthält zum Beispiel das für den schalldämmenden Einbau von Duschwannen aus Stahl angebotene „Mepa Quick-Set AS Typ B2“ neben dem Duschwannenfuß „BW-5-Maxi“ eine Rolle Wannenprofil Duo, eine Rolle Schalldämmband sowie je einen Satz Anti-Dröhn-Matten und Wannenanker.

Mit den „Quick-Sets“ erhält der Installateur sämtliche Komponenten griffbereit im Paket, so dass er nicht auf riskante Hilfsmittel zurückgreifen muss. Hinzu kommt: Verglichen mit einer Einzelbestellung aller erforderlichen Produkte bieten die Komplett-Sets auch einen Preisvorteil und eine große Zeiteinsparung bei der Logistik.

 

Sicherheit durch Schallschutz-Gutachten

 

Dass die „Mepa Quick-Sets" einen hohen Beitrag zum Schallschutz leisten, wurde vom Fraunhofer Institut für Bauphysik bestätigt. Für fünf von insgesamt sieben angebotenen „Quick-Sets“ sowie für den „Montagerahmen SF“ für superflache Duschen liegen entsprechende Schallgutachten des renommierten Stuttgarter Instituts vor.

Bei einer mit dem „Quick-Set Typ B2“ eingebauten Stahlduschwanne lagen die gemessenen Schalldruckpegel zwischen 12 und 26 dB (A) bzw. 12 und 23 dB (A); und zwar je nach Einstellung des Strahls der beiden unterschiedlichen Brauseköpfe, die bei der Messung zusätzlich zur Messung mit KGN eingesetzt wurden. Daraus folgt, dass die Anforderungen der DIN 4109 mit ihrem Grenzwert 30 dB (A) teilweise sogar deutlich unterschritten werden. Bei fast allen Messungen wurden selbst die strengen Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz (gemäß Beiblatt 2 zur DIN 4109 sowie VDI 4100 Schallschutzstufen SSt II und SSt III) erfüllt. Die übrigen vom Fraunhofer Institut geprüften „Quick-Sets“ erzielten ähnliche Werte.

 

Fazit

Da der Mensch in seinen vier Wänden einen rechtlich begründeten Anspruch auf Ruhe hat, gilt ein unzureichender Schallschutz zu Recht als Werkmangel, der teure Nachbesserungen oder Schadensersatzansprüche zur Folge haben kann. Die Einhaltung der Anforderungen an den Schallschutz basierend auf der DIN 4109 oder der VDI 4100 gehört deshalb zu den zentralen Pflichten, die Architekten, Planer und ausführende Unternehmen gleichermaßen erfüllen sollten.

 

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