Sprinkleranlagen in Privathaushalten
Sprinkleranlagen gehören in Deutschland mittlerweile in vielen öffentlichen Gebäuden zum Standard. Anders als in den USA und einigen europäischen Staaten werden Sprinkleranlagen in Deutschland jedoch bislang selten in privaten Haushalten oder auch Alten- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Dabei haben Erfahrungen gezeigt, dass Sprinkleranlagen in Verbindung mit einem Rauchmelder in 98 % aller Fälle das Leben der Bewohner retten. Seit Längerem setzt sich die Initiative Kupfer aktiv für den Einbau von Sprinkleranlagen in Wohnobjekten ein. In Kooperation mit dem Fraunhofer-inHaus-Innovationszentrum in Duisburg wurde eine funktionstüchtige Modellanlage in einem freistehenden Doppelhaus installiert.
„Mit dem Einbau der Sprinkleranlage im inHaus1 haben wir insbesondere unser Sicherheitspaket optimiert, das in Zukunft auch in realen Bauprojekten seine Anwendung insbesondere im hochklassigen Wohnsegment finden soll“, erklärt der Leiter des Innovationszentrums Dr. Viktor Grinewitschus.
Realisiert wurde der nachträgliche Einbau der Sprinkleranlage mit Hilfe der VDS-anerkannten Errichterfirma Arasti Feuerschutzanlagen GmbH aus Essen. Peter Aranowski, Geschäftsführer der Arasti GmbH, stand von Anfang an hinter der Idee, in Zukunft auch Privathaushalte mit Sprinklern auszustatten: „In den USA sind häusliche Sprinkler inzwischen Standard. Umso naheliegender ist der Gedanke, diesen lebensrettenden Brandschutz auch in Deutschland zum Einsatz zu bringen.“
Da es sich beim inHaus1 um eine komplett bewohnte und ausgestattete Immobilie handelt, war die Firma Arasti bei den Umbaumaßnahmen natürlich besonders gefordert, da der normale Betrieb nicht gestört werden sollte. „Wir waren überrascht, wie schnell wir mit der Nachrüstung fertig waren. Beim Einbau einer privaten Sprinkleranlage im Neubau ist der Aufwand entsprechend noch niedriger. Vor allem der Einsatz von Kupfer in Kombination mit dem Verpressen ist ausgesprochen vorteilhaft, da die Handhabung sehr einfach und schnell vonstatten geht. Das hat sich beim nachträglichen Einbau bestens bewährt.“ Arasti hat alle Räume außer den Bädern der Doppelhaushälfte mit Sprinklern ausgestattet: „Es kamen hier verschiedene Sprinklertypen zum Einsatz, da wir uns ja an den vorhandenen Möglichkeiten orientieren mussten und auch die dekorativen Unterschiede aufzeigen wollten“ – Decken- und Wandsprinkler sowie verdeckte Sprinkler.“
Technische Details
Die Sprinkler wurden von der Firma Viking gestellt, die auch die Versuchsanlage als Prototyp produzierte. Das inHaus 1 wurde hierbei mit einer vorgesteuerten Versuchsanlage ausgestattet.
Die Auslösung erfolgt im Brandfall durch die Kombination Sprinkler-/Brandmeldealarm. Heinrich Rausch, Vorsitzender der Initiative Kupfer, verweist auf Details der Testinstallation: „Die Steuereinheit der Sprinklerzentrale macht im vorliegenden Versuchsstadium zwar noch einen komplizierten Eindruck, wird in dieser Form aber später in Realanlagen nicht umgesetzt werden.“
„Die Vernetzung der Technik ist wesentlich einfacher als die Vernetzung der Köpfe“, erklärt Dr. Viktor Grinewitschus die Widerstände, die einer neuen Technik immer wieder gegenüberstehen. Dass diese erfolgreich überwunden werden können, zeigt die Testinstallation im inHaus1.
Die zum Thema passenden Broschüren „Brandschutz rettet Leben“ und „Sprinkleranlagen für den Wohnbereich – Technik, Einbau und Wartung“ können kostenlos bei der Initiative Kupfer auf der Website www.kupfer.de bestellt oder heruntergeladen werden.