Zwei Jahre Betriebserfahrung

Stromspeicher in der Metzgerei

Den eigenen Grünstrom aus Photovoltaikanlagen maximal nutzen: Das war eines der Ziele von Thomas Eisele, Inhaber der gleichnamigen Metzgerei in ­Ostrach. Seit August 2015 ist sein System, das aus einer 52-kWp-PV-Anlage, die ans Netz angebunden ist, einem Notstromaggregat mit 100 kW sowie einer 38-kWp-PV-Anlage auf drei Solartrackern, die an einen Stromspeicher von ASD angeschlossen ist, in Betrieb.

Versorgt werden damit die Metzgerei inkl. aller Maschinen in der Wurstküche, die Kühlräume und -Lkw, die als mobile Metzgereien auf umliegenden Wochenmärkten im Einsatz sind und nachts in Ostrach an der Steckdose hängen, sowie das Zweifamilienhaus der Familie Eisele.

Nach wenigen Monaten und der Auswertung von Sommer-, Winter- sowie Werktagen und Wochenenden wurde schnell klar, dass sich mit dem ASD-Stromspeicher im System ein sehr hoher Autarkiegrad vom öffentlichen Netz erzielen ließ: im Jahresdurchschnitt ca. 70 %. Der Ablauf der ersten kompletten Jahresabrechnungsperiode (4/2016 bis 3/2017) führte zu einem zweiten vertieften Blick auf die Zahlen. 

Das Fazit von Thomas Eisele lautet: „Wenn wir vorher und nachher vergleichen, also den Zustand, als wir den Strom 2012/2013 noch komplett vom Netz abgenommen haben, mit der gegenwärtigen vollständigen Ausrüstung in Betrieb, dann sparen wir pro Jahr über 11.000 € an Stromkosten. Und der Strombezug vom Netz hat sich von damals über 97.000 kWh auf aktuell knapp 45.000 kWh nahezu halbiert.“

Eindeutige Einzelwerte mit Aussagekraft, die über diese beeindruckende Zusammenfassung hinausgehen, lassen sich jedoch durch die äußerst vielfältigen Wechselwirkungen nur schwer ablesen. Unklar bleibt aufgrund der Komplexität, wie stark der Einfluss eines einzelnen Faktors oder einzelner Komponenten der Ausrüstung auf die Gesamtrechnung ist. 

Festzuhalten bleibt: Die erste PV-Anlage, die am Netz angebunden ist, konnte mit der Inbetriebnahme der zweiten PV-Anlage mit Stromspeicher deutlich mehr Strom ins Netz einspeisen; das bedeutet weiterhin, dass weniger Solarstrom dieser PV-Anlage selbst verbraucht wurde. Gleichzeitig wurde dennoch viel weniger Strom vom Netz bezogen. Dazu beigetragen hat sicherlich zum großen Teil der Stromspeicher, weil er den Verbrauch des Solarstroms von den Sonnenstunden entkoppelt hat. Diese Zusammenhänge sind logisch und lassen sich aus den Messungen ablesen. Allerdings ist in den gemessenen Werten weder die Produktionssteigerung der Metzgerei im Betrachtungszeitraum berücksichtigt, noch, dass es zu keiner Tarifverteuerung gekommen ist, die es ohne die Vermeidung von Lastspitzen zweifelsohne gegeben hätte.

Mit vertretbarem Aufwand lässt sich also im Detail wenig nachrechnen, dennoch steht uneingeschränkt fest, dass Thomas Eisele seine Ziele erreicht hat: „Die Amortisation des kompletten Systems hatten wir auf zwölf Jahre geplant. Das passt bis jetzt genau.“

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