Urin-Trenn-WC
Der Schlüssel von „save!“ ist die Kreislauffähigkeit des WCs, das gleich zwei Probleme an der Schnittstelle zur Kanalisation löst: die teure und aufwendige Aufbereitung von Urin im WC-Abwasser und die Verschwendung von wertvollen Ressourcen.
Gewinner beim Design Preis Schweiz 2021: Das Urin-Trenn-WC „save!“ wurde für sein nachhaltiges, zukunftsweisendes Design prämiert.
Foto: Laufen
Die Toilette folgt der Idee der „Source Separation Technology“, bei der Urin und übrige Ausscheidungen bereits am Ort der Entstehung voneinander getrennt werden. Die verschiedenen Abwässer können dadurch einfacher verarbeitet und wertvolle Ressourcen wiedergewonnen werden. Menschlicher Urin enthält Rohstoffe wie Phosphor und Stickstoff, aus denen sich Düngemittel herstellen lassen. Bislang gelangen diese Stoffe vielerorts auf der Welt in die natürlichen Gewässer, wo sie zu einer gefährlichen Nährstoffübersättigung beitragen.
Die Abtrennung des Urins wird unter Ausnutzung der Oberflächenspannung über eine ausgefeilte Geometrie im Innern des WC-Keramikbeckens erreicht.
Grafik: Laufen
Erreicht wird die Abtrennung des Urins über eine ausgefeilte Geometrie im Innern des WC-Keramikbeckens und ganz ohne mechanische oder elektronische Hilfsmittel. Mittels einer in den Keramikkörper integrierten „Urin-Falle“ wird der Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung, dem sogenannten Teekanneneffekt, in Richtung eines eigenen Auslasses geleitet und dadurch separiert. Feststoffe, Toilettenpapier und das Spülwasser werden wie gewohnt über den bekannten Abfluss abgeführt.
Auszeichnung mit dem Design Preis Schweiz 2021
Das Urin-Trenn-WC „save!“ wurde im November 2021 zum Gewinner in der Kategorie „Product Consumer“ gekürt. Das Design ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Laufen und dem österreichischen Designstudio Eoos. Das Nominierungsteam des Design Preis Schweiz bewertet save! als „eine Erfindung, die im zukünftigen Abwassermanagement eine Schlüsselrolle einnehmen könnte und in ihrer potentiellen Tragweite kaum zu überschätzen ist“ ein. Da kein Unternehmen den nötigen Infrastrukturwandel alleine bewerkstelligen kann, müssen Industrie, Architektur und Stadtentwicklung zusammenwirken, um die nötigen Voraussetzungen für ein nachhaltiges Abwassermanagement zu schaffen.
Die Jury zeigte sich in ihrer Begründung von dem Konzept begeistert: „Die durch ,save!‘ ermöglichte Abtrennung von Urin […] verringert Entsorgungskosten, schont die Umwelt und bietet die Chance, die bisher als Abfall behandelten menschliche Ausscheidungen im wörtlichen Sinn fruchtbar zu machen.“