Wago wirbt für Ausbau „intelligenter“ Stromnetze
Wago möchte die Schaffung von „Smart Grids“ vorantreiben. Den in dezentralen, kleinen Einheiten produzierten Strom – beispielsweise aus Photovoltaikanlagen, Kleinwasserkraftwerken, aber auch aus Windenergieanlagen oder Biogasanlagen – zu speichern und in virtuellen Kraftwerken zusammenzuführen, ist eine der großen Herausforderungen im Rahmen der Energiewende. Darin waren sich die 150 Teilnehmer der ersten „Smart Grid“-Fachtagung einig. Zu dem ersten Expertenaustausch dieser Art hatte Wago Wissenschaftler, Ingenieure und Vertreter der Energiewirtschaft aus ganz Deutschland in das Kongresszentrum im Gebäude „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen eingeladen.
„Erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und intelligente Stromnetze sind für uns bei Wago viel mehr als Marktsegmente, in denen wir erfolgreich vertreten sind. Wir möchten mit unserem Know-how dazu beitragen, das Thema ,Smart Grid’ in Deutschland zukunftssicher zu gestalten und bei sich wandelnden Rahmenbedingungen einen Beitrag zur Energiesicherheit zu leisten. Mit der Fachtagung möchten wir eine Plattform für Entscheider der Energiebranche bieten und gemeinsam mit ihnen über Chancen, Möglichkeiten und Herausforderungen einer intelligenten Stromerzeugung und -verteilung diskutieren“, erläuterte Ulrich Hempen, Leiter Market Management bei Wago, das Konzept der Veranstaltung.
Zu den Referenten der ersten „Smart Grid“-Tagung in Frankfurt am Main zählten Thomas Bareiß, Energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Peter Birkner, Technischer Vorstand beim Energieversorger Mainova, „Smart Grid“-Experte Dr. Michael Agsten vom Fraunhofer-Institut sowie die jeweiligen technischen Leiter des Bereiches „Smart Grid“ der Unternehmen E.ON, Thüga und Vattenfall.
Während der Fachvorträge von Referenten aus Wirtschaft und Forschung wurde immer wieder deutlich, dass das dezentrale Einspeisen und Speichern von Strom aus regenerativen Energiequellen mit hohen technologischen Anforderungen verbunden ist. Dazu zählen beispielsweise die hohe Anzahl an Schnittstellen und Feldbusprotokollen, beengte Platzverhältnisse, der Integrationsaufwand sowie das Thema Sicherheit, wie auch Daniel Wiese, „Smart Grid“-Experte bei Wago, in seinem Referat hervorhob. Diese hochkomplexen Aufgabenstellungen bei der technischen Umsetzung des Energienetzes der Zukunft erforderten ein sehr spezielles Know-how.
Mit dem Wago-I/O-System „750 XTR“ hat Wago passend zur „Smart Grid“-Fachtagung eine besonders robuste Variante der 750er-Erfolgsserie präsentiert. Mit einer Arbeitstemperatur von -40 bis +70 Grad Celsius, einer Spannungsfestigkeit bis 5 kV und einer Vibrationsfestigkeit bis 5g Beschleunigung verbindet die neue „XTR“-Reihe alle Vorzüge des bewährten Wago-I/O-Systems mit erweiterten Anwendungsgebieten. Dadurch ist es auch für den Bereich der Stromerzeugung und -verteilung optimal geeignet.
Dass Wago-Technik die strengen Anforderungen an Zuverlässigkeit und Sicherheit erfüllt, bestätigte ein unabhängiger Fachmann: Peter Pfisterer, Leiter des Smart-Grid-Prüflabors beim TÜV Süd, überreichte Wago-Geschäftsführer Sven Hohorst während der Tagung die Zertifizierung nach der Norm IEC 61850. Diese Norm der International Electrotechnical Commission (IEC) mit Sitz in Genf ist im Bereich der Schutztechnik mittlerweile etabliert, jedoch inzwischen um Anwendungen im Smart-Grid erweitert worden. So deckt sie nun auch den Bereich „Anbindung von dezentralen Erzeugern und Verbrauchern“ ab und wird in Fachkreisen als „Smart-Grid-Norm der Zukunft“ bezeichnet. Daniel Wiese: „Wir bei Wago haben die für die Erfüllung der Norm erforderlichen Treiber nicht zugekauft, wie es andere Unternehmen üblicherweise machen, sondern sie selbst geschrieben. Diese Eigenentwicklung haben wir zertifizieren lassen – auch das unterstreicht unsere Kompetenz auf diesem Gebiet.“
Die Eröffnungsansprache vor den 150 Teilnehmern hielt der österreichische Bestsellerautor Marc Elsberg, der in seinem Buch „Blackout − Morgen ist es zu spät" die katastrophalen Folgen eines großflächigen Stromausfalls in Europa aufzeigt. Dass dieser interessante Austausch im „The Squaire“ stattfand, ist kein Zufall: Das 2011 eröffnete, mit einer Fläche von 140.000 m² größte Bürogebäude Deutschlands steckt voller Wago-Technik. Intelligente Gebäudeautomation „made by Wago“ trägt maßgeblich zur Energieeffizienz des Komplexes bei. „The Squaire“, 660 m lang und 45 m hoch, ist durch einen Verbindungsgang direkt an das Terminal 1 des Frankfurter Flughafens angebunden. Der Bau beherbergt Büros, Hotels, Geschäfte und Restaurants.