Elektrotechnik hat Nachholbedarf

Wo bleibt die Automation?

Eine Studie der Heinze Marktforschung zur Modernisierung elek­trischer Anlagen im Wohnungsbau ergab, dass insbesondere in Eigenheimen modernisiert wird: 58 % entfallen auf Ein- und Zwei­familienhäuser, 42 % auf Mehrfamilienhäuser. An der Spitze der auf Basis der Befragung von über 12 500 Haushalten hochgerechneten Maßnahmen liegen Steckdosen, Schalter und Leitungen. Insgesamt wurden rund 11 Mio. Schalter und 20 Mio. Steckdosen verbaut. Soweit so gut. Doch größere Investitionen werden kaum durchgeführt. In fast 70 % der Fällen werden weniger als 500 € ausgegeben. Ein Modernisierungsschub in eine moderne Elektroinfrastruktur ist im Wohnbereich bislang nicht zu bemerken. Ganz im Gegenteil. An den letzten drei Stellen liegen Blitzschutzanlagen, Alarmanlagen und Hausautomatisierungssysteme. Im Vergleich zu den Maßnahmen in den Bereichen Fernsehen, Telekom­mu­ni­kation und Beleuchtung ist die Anzahl der durchgeführten Maßnahmen in diesem Bereich fast vernachlässigbar klein. Letztendlich ist die Automa­ti­sierung in Wohngebäuden noch nicht üblich. Das betrifft auch noch viele Bürogebäude. Das Interesse daran, mit einer Automatisierung in den eigenen vier Wänden mehr Komfort zu erhalten, scheint immer noch gering zu sein.

Eine moderne Elek­troin­fra­struk­tur im Gebäude mit der
Ein­bindung von Automati­sie­rungs­lösungen kann den Wohn­wert deutlich erhöhen, würde Vorteile im Bereich der Sicherheit bieten und den Trend zum Ambient Assisted Living – zum selbst­bestimmten Leben im Eigenheim – unterstützen. Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit und ein weites Feld für Optimierungen.

In Wohngebäuden hat die Automation bislang nicht den gewünschten Einzug gehalten
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