hhpberlin: Brandschutz für das DomRömer-Quartier
Herausforderung: Rettungswege und historische Bausubstanz
Mit einem dreitägigen Fest wurde vom 28.-30. September 2018 das DomRömer-Quartier in
Frankfurt am Main offiziell eröffnet. Das Team von hhpberlin übernahm die Brandschutzplanung für alle 35 Gebäude. Es galt, die Neubauten nach mittelalterlichem Vorbild und gleichzeitig nach den Vorgaben der modernen Bauordnung zu errichten.
„Wir reden hier nicht nur von einem einzelnen Haus, sondern von einem ganzen Areal mit 7.000 m² und 35 Gebäuden, die in einen Kontext hineingeplant wurden und auf einer zweigeschossigen Tiefgarage sowie einer U-Bahn-Haltestelle stehen”, so Ansgar Gietmann, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz bei hhpberlin (www.hhpberlin.de). Gietmann und sein Team hatten den kompletten Leistungskatalog für alle Gebäude übernommen: vom Brandschutznachweis über die Beratung während der Ausführungsphase bis hin zu Baubegehung und -abschluss. Darüber hinaus steht hhpberlin dem Quartiersmanagement der DomRömer GmbH beratend zur Seite.
Rettungswege als Herausforderung
Die Herausforderungen lagen unter anderem darin, die Rettungswege im historischen Kontext bauordnungskonform sicherzustellen. Insbesondere der zweite Rettungsweg, der zum Teil über die Geräte der Feuerwehr sichergestellt wird, machte bei den kleinen Fensteröffnungen der historischen Fassaden und den engen Platzverhältnissen in den Gassen alternative Lösungsansätze erforderlich.
Die Einstufung des Gebäudeensembles in die Gebäudeklasse 5 nach Hessischer Bauordnung hatte zur Folge, dass sämtliche tragenden Bauteile feuerbeständig aus nichtbrennbaren Baustoffen hätten errichtet werden müssen. Für die Neubauten war dies unproblematisch. Die 15 Rekonstruktionen originalgetreu wiederaufzubauen, stellte jedoch alle Planer und Behörden vor eine große Herausforderung.
Rekonstruktion geglückt
Trotz der strengen Vorgaben einer historischen Rekonstruktion gelang es hhpberlin, ein schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept für das Areal und die 35 Neubauten zu entwickeln. „Um ein solches Projekt umzusetzen, bedarf es einer engmaschigen Abstimmung. Daher haben wir uns bereits in der frühen Planungsphase bis hin zur Fertigstellung regelmäßig mit der Feuerwehr und der Bauaufsicht getroffen und abgestimmt“, sagt Tim Obermeier, Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz bei hhpberlin. Die örtlichen Rahmenbedingungen des Areals mit der dichten Bebauung, den beengten Zufahrtsmöglichkeiten und unterschiedlichen Nutzungen erforderten eine nachhaltige Schulung des Personals des abwehrenden Brandschutzes. In den vergangenen Wochen konnte das Team von hhpberlin die Frankfurter Feuerwehr mithilfe von interaktiven Experimenten und taktischer Anleitung in das Areal einweisen. Grundlage der Schulung ist das didaktische Konzept von matchbox (https://matchbox.hhpberlin.de). Die interaktive Wissensvermittlung setzt auf Anfassen und Erleben statt auf trockene Fakten. Auf diese Weise können nachhaltige Lernergebnisse erzielt werden.