Verheißungsvolles oder ungewisses 2024?
TGA-Branche zwischen BEG, GEG, kommunaler Wärmeplanung und staatlichen Maßnahmen zur Planungs- und BaubeschleunigungDas Jahr 2023 ist noch nicht zu Ende, doch es steht schon länger fest, dass es für die Bau-und TGA-Branche ein Extremes ist. Gleich zu Jahresbeginn sind Änderungen bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude – kurz BEG – in Kraft getreten. Im Frühjahr wurde dann um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gestritten und zunächst Maßnahmen beschlossen, die bei allen am Bau Beteiligten für starke Verunsicherung gesorgt haben. Das politische Gerangel bewirkte damit das Gegenteil vom geplanten Ziel: Statt auf erneuerbare Energien bei einem Wechsel des Wärmeerzeugers zu setzen, haben viele Bundesbürger ihren mit fossilen Energien betriebenen Heizkessel schnell noch erneuert – vor Inkrafttreten des Gesetzes. Zudem stand das GEG hart im Diskurs zur Technologieoffenheit. Für die Marktentwicklung und die Planung der TGA brachte das lähmende Effekte mit sich. Als wäre dies nicht genug, gab es dann u. a. auch noch Förderprogramme, die kaum Halt und Sicherheit für die TGA-Planung geboten haben. Hier z. B. der Mega-Gau: das KfW-Förderprogramm 442 „Solarstrom für Elektroautos“, das nach nur einem Tag gestoppt wurde. Der Grund: Die Haushaltsmittel waren ausgeschöpft.
Markus Münzfeld, Chefredakteur tab.
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Mit Blick auf das Jahr 2024 kann nun einiges besser werden. Das GEG wurde im September dieses Jahres mit abgemilderten Punkten beschlossen und tritt am 1. Januar in Kraft. Dadurch kehrt weitgehend Ruhe in die bundesweit gegebene Verunsicherung ein, wenn auch ein Dreh- und Angelpunkt bleibt: die kommunale Wärmeplanung. Liegt diese nicht vor, dann besteht, außer in Neubaugebieten, zunächst keine Pflicht zum Einsatz von erneuerbaren Energien, wenn auch neue Wärmeerzeuger nach diversen zeitlichen Grenzen Vorgaben hierzu erfüllen müssen. Ein Wermutstropfen, der sich dabei ergeben kann: Es wird eventuell nicht immer leicht mit Kommunen oder Gemeinden zu klären sein, wann eine verbindliche Wärmeplanung vorliegt.
Auf ein Besseres zielt auch der „Deutschlandpakt“ ab, zu dem sich die Bundesregierung am 7. November einigte. Im Mittelpunkt stehen insbesondere Maßnahmen zur Planungs- und Baubeschleunigung. Das ist gut, denn in Deutschland ist derzeit vieles zu langsam und zu bürokratisch – und das muss sich schnellstens ändern. Beschlossen wurde u. a., dass Verfahren verschlankt, das Recht modernisiert und einzelne Prüfschritte in Genehmigungsverfahren – z. B. beim Bau von Wohnungen oder den Ausbau von Dachgeschossen – reduziert werden. Digitale Lösungen sollen künftig helfen, Prozesse schneller und effizienter zu machen. Dazu erforderliche Gesetzesänderungen sollen in 2024 umgesetzt werden.
Auch wenn der Neubausektor sich derzeit in einem Tief befindet, so hat die TGA-Branche in den nächsten Jahren weitgehend Glück und alle Hände voll zu tun, um die Republik weiter zu sanieren. Hinter diesem Vorhaben stehen die Ziele zur Energie- und CO2-Einsparung. Daran wird die Politik festhalten, sodass Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden kann. Und das ist noch möglich, wie eine Studie des Forschungszentrums Jülich im November ermittelt hat. Um dieses Vorhaben zu erreichen, müssen bis 2030 umfangreiche Maßnahmen umgesetzt werden, insbesondere Energie effizienter zu nutzen. Kurzum: Es Bedarf die Leistungen der TGA-Planung und -Ausführung.
In diesem Zusammenhang gilt es auch stets auf dem aktuellen, technischen Stand zu bleiben. Ein Instrument, das für die Planung zunehmend wichtiger wird, ist das Building Information Model-ing (BIM). Dazu passend werden wir Ihnen das Thema mit einer fünfteiligen Artikelserie von A bis Z näherbringen, einschließlich „Tuning“-Maßnahmen für Ihre erfolgreiche Arbeit damit. Start der Serie ist in dieser Ausgabe, ab Seite 32. Nebenbei: Hier finden Sie auch das erste Bild in der tab, das durch Künstliche Intelligenz erstellt wurde.
Die tab-Redaktion wünscht Ihnen schon jetzt ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr! Mögen Sie erfolgreich sein und bleiben!
Markus Münzfeld
Chefredakteur tab