Viele Bauunternehmen rechnen 2024 mit Umsatzsteigerungen
05.07.2024
Befragt wurden 500 Marktakteure wie Bauunternehmen, Architekturbüros, Dach-, Maler-, Trockenbau- und SHK-Handwerksbetrieben sowie 65 Herstellern von Baustoffen und Installationsmaterialien.
Bild: Clipdealer
Die derzeitigen Schwierigkeiten der Baubranche sind bekannt: Hohe Baukosten und erhebliche Investitionshürden dämpfen die Neubaunachfrage. Im Bestand führt das von vielen kritisierte Gebäudeenergiegesetz zu Attentismus bei der energetischen Sanierung. Und auch die Fachkräfte- und Nachwuchssituation macht Bauunternehmen weiterhin zu schaffen. Die Umsatzerwartungen im Bauhauptgewerbe sind dennoch stabil bis leicht optimistisch. Das zeigt die Baubarometer-Befragung zur Jahresanalyse vom Marktforschungsinstitut BauInfoConsult.
Im Verlauf des zweiten Quartals 2024 wurde für das Baubarometer deutschlandweit u. a. 100 Bauunternehmen in telefonischen Interviews zu ihren Erwartungen an die Umsatzentwicklung ihres Unternehmens für das Gesamtjahr befragt. Das Ergebnis zeigt: Fast jede zweite Baufirma geht von einem Ergebnis aus, das dem des Vorjahrs in etwa entspricht. Etwas mehr als ein Drittel (38 %) geht von einer Umsatzsteigerung aus (überwiegend im moderaten Bereich von bis zu 5 %).
Kontrast zu Verbänden und Instituten
Auffällig ist laut dem Marktforschungsinstitut die Gelassenheit der Bauunternehmen angesichts der herausfordernden Marktsituation. Nur ca. ein Zehntel erwartet Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr – vornehmlich einen vergleichsweise leichten Rückgang (bis zu 5 %). Extreme Erwartungen – etwa von Umsatzrückgängen oder Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich – gibt es nicht.
Die positiv-gelassene Haltung der Bauunternehmen steht in deutlichem Kontrast zu den immer lauter werdenden Warnungen von Verbänden und Wirtschaftsinstituten, die unter Hinweis auf der schwierigen Genehmigungsentwicklung einen Einbruch der Bautätigkeit befürchten. Ein wesentlicher Grund für die Gelassenheit der Bauakteure lässt sich in ihren Nachfrageerwartungen an die nahe Zukunft finden: So rechnen die deutschen Bauunternehmen vor allem mit mehr Nachfrage in verschiedenen Sanierungssegmenten – und dazu vor allem im Osten, Süden und Westen auch im Neubau.