dena-Gebäudereport 2025: Wärmewende entschlossen fortsetzen
20.01.2025Mit dem Gebäudereport legt die Deutsche Energie-Agentur (dena) zum Jahresanfang ein umfassendes Kompendium mit Zahlen und Trends zum Klimaschutz im deutschen Gebäudesektor vor. Der Bericht soll eine verlässliche Datenbasis zu Gebäudebestand, Neubau, Wärmeerzeugung, Emissionen, Energieverbrauch und Förderungen bieten. Eine positive Erkenntnis des Reports: Im Neubau überwiegen klimafreundliche Technologien, die Energieverbräuche im Gebäudesektor insgesamt sinken leicht und es gibt eine ungebrochen hohe Nachfrage an Energieberatungen. Im Bestand dominieren dagegen weiterhin fossile Energieträger und deren Austausch geht nur langsam voran.
Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, sagt: „Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir erneut die Klimaziele im Gebäudesektor verfehlen. Noch immer werden 79 % der knapp 20 Mio. Wohngebäude mit Öl und Gas beheizt. Erneuerbare Energien spielen im Bestand bisher eine zu geringe Rolle. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen hier gemeinsam den eingeschlagenen Weg der Wärmewende entschlossen fortsetzen.“
Rückgängige Absatzzahlen von nicht-fossilen Wärmeerzeugern
Der dena-Gebäudereport 2025 zeigt positive Entwicklungen und Herausforderungen der Wärmwende.
Bild: dena
2023 war ein Rekordjahr für den Absatz von nicht-fossilen Wärmeerzeugern. Im Jahr 2024 wurden diese Absatzzahlen voraussichtlich nicht erreicht: Der Verkauf von Biomasse-Anlagen ging im ersten Halbjahr um 74 % zurück, Wärmepumpen verzeichneten einen Rückgang von 54 %. Hochrechnungen gehen auch von einem deutlichen Rückgang für das gesamte Jahr 2024 aus. Positiv ist dagegen die Entwicklung des Wärmebedarfs in Wohngebäuden, da dieser nach den aktuellen Zahlen des Berichts seit 2021 zurückgeht. Allerdings wurde dieser 2023 weiterhin zu 44 % durch Erdgas und zu 22 % durch Öl gedeckt.
Positive Entwicklung bei Energieberatungen
Dass das Interesse der Verbraucher an energetischen Sanierungen und klimaneutralem Bauen weiter hoch ist, zeigen die steigenden Anfragen für Energieberatungen. Mit rund 80.000 Anträgen auf Energieberatung für Wohngebäude im ersten Halbjahr 2024 stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 %. Bei den konkreten Maßnahmen sind besonders Wärmepumpen gefragt: Seit 2021 wurden 570.000 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt, was 51 % aller Anträge in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ausmacht.
„Das Gebäudeenergiegesetz und die BEG setzen den Rahmen für die Klimaziele bis 2045. Und auch die gestiegenen Beratungszahlen zeigen das starke Interesse von Eigentümern an gezielter Unterstützung, um klimagerechte Entscheidungen treffen zu können. Um diese Bereitschaft und das Vertrauen zu stärken, müssen wir weiterhin umfassend zu den Rahmenbedingungen und technischen Möglichkeiten informieren“, sagt Enders. Der Gebäudereport lässt sich auf der Webseite der dena einsehen und herunterladen.