Zur Bedeutung der Marke Diplomingenieur

„Der Verband Beratender Ingenieure fordert, dass der Titel Diplomingenieur weiterhin ausschließlich von Universitäten und Hochschulen verliehen wird. Nur dort, wo qualifizierter Ingenieurnachwuchs ausgebildet wird, kann auch verlässlich über die Berufsbezeichnung Diplomingenieur entschieden werden. Alle anderen angestrebten Listenführungen oder Ingenieurregister lehnt der VBI ab.“ Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Beratender Ingenieure VBI Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen Ende April 2010 in Berlin.

Um den Fakultätentag für Bauingenieurwesen und Geodäsie sowie den Fachbereichstag Bauingenieurwesen in dieser Forderung zu unterstützen, hat sich der VBI an die Ständige Konferenz der Kultusminister gewandt. Ziel ist es, das Markenzeichen Dipl.-Ing. künftig auch weiterhin parallel zum Bachelor/Mastersystem im Bauingenieurwesen zu vergeben und somit die Diskussion um die zusätzliche Einführung von Berufsbefähigungsnachweisen zu beenden.

„Wenn 2012 die ersten Master-Absolventen von den Unis kommen, sollten sie auch eine Diplomurkunde in der Tasche haben. Es ist nicht sinnvoll, eine weltweit eingeführte deutsche Qualitätsmarke ohne Not zu eliminieren. Wir müssen – auch mit Blick auf den internationalen Markt – den Titel Diplomingenieur wieder in den Fokus zu rücken.“

Bereits jetzt wird deutlich, dass deutsche Absolventen im internationalen Kontext mit den neuen Bachelor/Masterabschlüssen auf Akzeptanzprobleme stoßen, da bei Projekten im angelsächsischen Raum oftmals Zusatzqualifikationen wie „Chartered Engineer“ oder „Professional Engineer“ gefordert werden. Da die Qualität der deutschen Ingenieurausbildung traditionell hoch ist, ist der Titel Diplomingenieur auch international fest etabliert und in der Regel ausreichend. Um die Qualität der Ausbildung im Ingenieurwesen zu sichern, unterstützt der VBI den Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens ASBau, dessen Vorstand VBI-Präsident Dr.-Ing. Volker Cornelius seit Kurzem angehört. Eine Forderung ist beispielsweise die Gewährleistung des siebensemestrigen Bachelorstudiums.

„Ingenieure müssen das Rüstzeug haben, um im Berufsalltag zu bestehen und über die erforderlichen Werkzeuge des Denkens verfügen, um auch komplizierte Probleme innovativ zu lösen. Daher brauchen wir Verlässlichkeit in der Ausbildung, Vergleichbarkeit bei den Abschlüssen und den Erhalt der Marke Dipl.-Ing.“

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