Auszeichnung für Bill Yerkes als Vater der modernen Solarindustrie
Posthume Verleihung des SolarWorld Einstein Award 11.06.2015John W. „Bill“ Yerkes, der als Vater der modernen Solarindustrie gilt, wurde am 10. Juni 2015 mit dem SolarWorld Einstein Award 2015 ausgezeichnet. Der Award ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Produktion, Anwendung und Verbreitung der Solartechnologie verdient gemacht haben. Bill Yerkes wurde für seine Verdienste bei der Industrialisierung der kristallinen Silizium-Solartechnologie gewürdigt. Im Rahmen der Industriemesse Intersolar Europe 2015 in München vergab die SolarWorld AG (www.solarworld.de) die Auszeichnung posthum an den US-Amerikaner. Seine Witwe Sara Yerkes und die Tochter Kari Hummel nahmen den Preis stellvertretend für ihn in Empfang. Bill Yerkes war am 29. Januar 2014 im Alter von 79 Jahren verstorben.
„Yerkes hat die Solarherstellung industrialisiert und die Welt verändert“, würdigt der führende Solarhistoriker und Buchautor John Perlin die Verdienste Yerkes. Für ihn sei Yerkes „der Henry Ford der Photovoltaik“. Nachdem er für die Raumfahrt Solarzellen entwickelt hatte (darunter das System für die Mondmission 1969), gründete Bill Yerkes 1975 das Unternehmen Solar Technology International (STI) mit dem Ziel, Solarzellen auch für die Anwendung auf der Erde erschwinglich zu machen. 1977 wurde STI von der Atlantic Richfield Co. übernommen, die es in Arco Solar umbenannte und unter Führung von Bill Yerkes zum ersten Megawatt-Solarunternehmen der Welt ausbaute. Bill Yerkes Erfindungen stecken bis heute in jeder Solarzelle. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahm SolarWorld im Jahr 2006 den Standort und damit das industrielle Erbe Arco Solars. Die SolarWorld AG blickt damit zurück auf 40 Jahre Industriegeschichte, 40 Jahre Forschung, Entwicklung, Produktionserfahrung und Präsenz am Markt.
Mit dem SolarWorld Junior Einstein Award wurde in diesem Jahr Michael Rauer, ehemaliger Stipendiat der Reiner Lemoine-Stiftung, ausgezeichnet, der für seine Promotion am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE geforscht hat. Der 31-jährige überzeugte die Jury mit seiner Arbeit „Alloying from Screen-printed Aluminum Pastes for Silicon Solar Cell Applications“. „Michael Rauer hat mit einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit ganz wesentlich zum besseren Verständnis der Ausbildung und Wirkung des Aluminium-Back-Surface-Fields beigetragen. Dies ist der Schlüssel für die weitere Leistungssteigerung der Aluminium-Back-Surface- und der PERC-Solarzellen, die heute weltweit dominierend sind“, erklärte Dr. Holger Neuhaus, der Vorsitzender der SolarWorld Einstein Award Jury.
„Die SolarWorld Einstein Awards würdigen Innovationen und Visionen”, sagt Dr.-Ing. E.h. Frank Asbeck, Gründer und Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. „Die diesjährigen Preisträger – einer, dessen Verdienste für die Industrie sein bewegtes Leben weit überdauern werden, und einer, dessen Forschungsarbeit eine vielversprechende Karriere begründet – stehen genau dafür. Deshalb zeichnen wir ihre Leistungen aus, und wir hoffen, dass diese Anerkennung anderen als Ansporn dienen.“