Die erste Elektro-Tankstelle für Gütersloh

„Wer einer neuen Technik zum Durchbruch verhelfen will, muss für die notwendige Infrastruktur sorgen“, so könnte das kurze Fazit zur Eröffnung der ersten Elektro-Tankstelle in der ostwestfälischen Stadt Gütersloh lauten. Während deutschlandweit noch diskutiert wird, in welcher Form Elektroautos als Speicher für Strom genutzt werden können, und wie man es schafft, die von der Bundesregierung angestrebten 1 Mio. Elektroautos bis 2020 in Deutschland zu verkaufen, gehen die Stadtwerke Gütersloh GmbH (SWG) und Volksbank Gütersloh eG einen anderen Weg. Mit einer Elektrotankstelle an der Volksbank-Zentrale ist eine gute Erreichbarkeit gesichert. So soll demnächst eine gute Infrastruktur mit E-Tankstellen dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt.

An der Elektrotankstelle kann ein E-Mobil im Schnelllademodus innerhalb von zwei bis drei Stunden aufgeladen werden. Das besondere an der Tankstelle ist der Abrechnungsmodus, für den weder Kundenkarte noch Chip benötigt wird. Getankt wird mit dem Mobiltelefon. Über eine SMS an die an der E-Tankstelle angegebene Telefonnummer wird die Ladesäule freigeschaltet. Die Abrechnung erfolgt dann über die Handyrechnung. Entwickelt wurde die Tanksäule von den Gütersloher Kooperationspartnern Westaflexwerk GmbH, die das Edelstahlgehäuse herstellen, und Fritz Husemann GmbH & Co. KG, die die Elektronik entwickelt haben. Das System ist im Vergleich zu anderen Herstellern sehr einfach, da es für jeden Fahrer eines Elektro-Fahrzeugs ohne vorherige Anmeldung zugänglich ist und sich je nach zukünftigen Anforderungen modular erweitern lässt. Als Anschlüsse werden ganz normale 230/400 Volt Stecker verwendet. Neben Elektro-Autos können an der E-Tankstelle auch E-Roller und E-Bikes getankt werden.

Die Inbetriebnahme ist der Startschuss für den Aufbau einer Infrastruktur für Elektro-Mobilität in Gütersloh. Im kommenden Jahr wollen die Stadtwerke Gütersloh weitere fünf Tankstellen im Stadtgebiet installieren.

Für die Zukunft könnte dies bedeuten, dass größere öffentliche Gebäude gleich von vorneherein mit einer Elektrotankstelle ausgestattet werden, so dass ein Firmenfuhrpark gleich zukunftsorientiert mit Elektrofahrzeugen angeschafft werden kann.

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 10/2020

Elektroautos und Immobilien

Wege zur kosten- und energieeffizienten Integration

Die „Tankstelle“ wandert mehr und mehr zum Wohnort und die Arbeit, auf Stellplätze und in Tiefgaragen. Zusätzlich getrieben wird diese Entwicklung von Förderungen und immer...

mehr
Ausgabe 7-8/2022 Mehr Sicherheit gegen Batteriebrände bei E-Autos

Kleinster Feuerlöscher der Welt

Bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen ist die Verbesserung der Ausfallsicherheit der Batterien enorm wichtig. Eine Überhitzung gilt es unbedingt zu vermeiden, denn diese kann zu einer...

mehr
Ausgabe 10/2022 Intelligente Ladestation

E-Autos kostengünstiger laden

Mit „EVlink Home Smart“ stellt Schneider Electric eine EV-Ladelösung vor, die die Ladeenergie von Elektrofahrzeugen steuern und erneuerbare Energiequellen vorrangig einbinden kann. Durch die...

mehr
Ausgabe 11/2017 Infrastruktur für die E-Mobilität

E-Carport und E-Bikeport

Die bifacialen Glas-/Glas-Photovoltaikmodule des E-Carports von TiSun erzeugen bis zu 5.000?kWh Strom im Jahr, der in das Hausstromnetz eingespeist werden kann. Der E-Carport garantiert nicht nur...

mehr

Die Potentiale der Elektrifizierung von Firmenflotten

Webinar der „Power2drive Europe“

Elektrofahrzeuge werden für Unternehmen immer attraktiver. Aber die Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der dafür eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Wer eigene...

mehr