Energiekonzept 2050
Jungingenieure für NachhaltigkeitAm zweiten Juliwochenende 2011 trafen sich Studenten und Jungingenieure des VDI und der American Society of Mechanical Engineers (ASME) zum gemeinsamen Pilotprojekt „Energiekonzept 2050 – 100 % erneuerbar“ im VDI-Haus in Düsseldorf. Die Gruppe bestätigte ihre These, dass ein Wechsel zu einem komplett nachhaltigen Energiesystem zwar ambitioniert, aber durchaus möglich ist. Voraussetzung sei vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energietechnologien – insbesondere auch im Hinblick auf Perspektiven für energieintensive Unternehmen.
Anfang April hatte sich die Gruppe bereits in Washington getroffen. Dort einigten sich die Mitglieder darauf, eine langfristig ausgerichtete Energie-Roadmap zu entwickeln. Beide Teams hatten sich ins Zeug gelegt, um zu analysieren, welches Technologieportfolio denkbar wäre, welche rechtlichen Schritte beachtet werden müssten und wie man die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen könnte. Bis zum Weltingenieurtag im September in Genf soll eine gemeinsame Thesenfassung entstehen. „Unser Ansatz ist ein Gesamtsystem, in dem wir insbesondere kritische Punkte wie Kosten, Akzeptanz, effizienten Energieeinsatz sowie intelligentes Erzeugungs- und Nachfrage-Management beleuchten“, so Jan Oliver Kammesheidt, Projektgruppenleiter auf deutscher Seite. „Wenn wir verantwortungsbewusst in die Zukunft schauen wollen, müssen wir von einer längeren Zeitspanne ausgehen“, so Kammesheidt weiter.
Zur Diskussion ihrer Thesen hatten die neun Studenten und Jungingenieure sowie zahlreiche Unterstützer beider Teams den Rat von Fachleuten gesucht. Im Rahmen eines fünfteiligen Vortrags- und Diskussionsprogramms referierten Experten zu den Themen Wirtschaftlichkeit und Förderkonzepte, Geothermie, Biomasse, Smart Grids sowie Carbon Capture and Storage. Der zweite Tag stand ganz im Fokus des Austausches. Die Arbeitsergebnisse und die aus den Vorträgen gewonnenen Erkenntnisse flossen in die neuen Überlegungen mit ein und wurden zunächst in kleinen Arbeitsgruppen, anschließend in der gesamten Gruppe diskutiert und abgestimmt. Dabei wurden die kritischen Punkte für den Wandel hin zu einem 100-prozentig auf erneuerbaren Energien beruhenden Energiesystem herausgearbeitet.
Zum Weltingenieurtag vom 4. bis 9. September 2011 in Genf treffen sich die jungen Leute wieder. Dort werden sie unter anderem mit internationalen Energieexperten im „Round Table Gespräch“ ihre Thesen diskutieren und in der EYE Lounge (der European Young Engineers) ihre Ergebnisse präsentieren.