Fachverband Allgemeine Lufttechnik verzeichnet Wachstum

Sehr gute Auftragslage im ersten Quartal 2018

Die Unternehmen im VDMA Fachverband Allgemeine Lufttechnik blicken optimistisch auf die Entwicklung im Jahr 2018. Im Zuge der Digitalisierung gewinnt die Fachpersonalausbildung nochmals an Bedeutung.

Auf der Mitgliederversammlung 2018 des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA waren sich die teilnehmenden Unternehmen einig: Die Branche ist mit der momentanen Wachstumsrate sehr zufrieden.

Aufgrund der hohen Nachfrage – insbesondere aus dem Ausland – rechnen die Unternehmen der Allgemeinen Lufttechnik für 2018 mit einem Umsatzplus von 5 %.  Neue Produkte sowie Paketlösungen sorgen für positive Impulse in den Orderbüchern. 2017 stieg der Auftragseingang in der Allgemeinen Lufttechnik um 7 %, im ersten Quartal 2018 waren es 15 % im Vergleich zum Vorjahr. 

Bereits 2017 lag das Produktionswachstum der Branche bei 5 %, und die Allgemeine Lufttechnik, die viertgrößte Teilbranche des Maschinenbaus, konnte ein Produktionsvolumen von annähernd 15 Mrd. € vermelden.

Die guten Aussichten werden auch durch positive Prognosen in wichtigen Kundenbranchen wie beispielsweise der Bauwirtschaft und der chemischen Industrie untermauert. Die gute konjunkturelle Situation erstreckt sich über alle Teilbranchen der Allgemeinen Lufttechnik.

 

Außenhandel

Der Export der Lufttechnikfirmen wuchs 2017 um 2 % auf 10,6 Mrd. €, die Einfuhren nach Deutschland sanken dagegen im gleichen Zeitraum um 1 % auf 7,4 Mrd. €. An dem Wachstum des weltweiten Handelsvolumens für Lufttechnik von 5 % auf insgesamt 100 Mrd. € konnten deutsche Hersteller demnach nur teilweise partizipieren.  

2017 waren die USA (+ 10 %) vor China (+3 %) das größte Abnehmerland, gefolgt von Frankreich, Tschechien, Polen und Großbritannien. Die Ausfuhren in die EU, der wichtigsten Abnehmerregion für die deutschen Unternehmen, sanken im gleichen Zeitraum um 2 % und entsprachen damit rund 57 % des gesamten Exportvolumens der Allgemeinen Lufttechnik. Die Lieferungen in deutsche Anrainerstaaten wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Österreich konnten im Jahr 2017 allerdings gesteigert werden.

Rückläufig waren dagegen die Exporte nach Polen, Tschechien, Italien und Ungarn. Die deutschen Ausfuhren nach Russland kletterten 2017, nach Jahren des Rückgangs, erstmals wieder um 19 %. Deutliche Einschnitte gab es bei den Ausfuhren in die Türkei mit einem Rückgang von 8 %. In Lateinamerika rückt derzeit Mexiko in den Fokus der Branche, da hier mit einer wachsenden Bedeutung des Inlandsmarktes gerechnet wird.

Zusätzlicher Beleg für die große Bedeutung internationaler Zielmärkte ist, neben den Exportzahlen, die wachsende Zahl von Produktionsstätten im Ausland. In einer Umfrage des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik gaben mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen an, Auslandsproduktionsstandorte zu betreiben.

Unverändert gute Absatzchancen bieten den Unternehmen energieeffiziente Lösungen für Produkte und Anlagen. Treiber hierfür sind sowohl gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz als auch das steigende Interesse von Kunden an der Verringerung von Betriebs- und damit Lebenszykluskosten von Investitionsgütern. Gebremst werden die Aktivitäten der Branche durch vermehrte internationale Handelshemmnisse, Lieferengpässe bei Zulieferern sowie steigende Material- und Personalkosten.

Darüber hinaus beklagt die Branche einen Fachkräftemangel. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Udo Jung, Geschäftsführer der Trox GmbH und stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA, resümiert: „Die diesjährige Mitgliederversammlung hat uns gezeigt, wie viel Potentiale gerade in jungen Start-up-Unternehmen steckt. Sie hat aber auch ein gemeinsames drückendes Problem deutlich gemacht. In allen Unternehmen fehlt es für Digitalisierungsthemen an Fachpersonal und das sowohl in den Bereichen IT wie auch in der Produktion und beeinträchtigt so unser aller Wachstum. Hier sind allerdings nicht alleine die Unternehmen gefragt, sondern Politik und Gewerkschaften müssen vorgegebene Rahmenbedingungen überdenken, um die Arbeitswelt in dieser Hinsicht flexibler, aber auch bezahlbar zu gestalten.“

Die digitale Transformation managen

Der Fachverband bot unter dem Motto „Allgemeine Lufttechnik trifft digitale Start-ups“ mit einem Matching-Event Mitgliedern und jungen Firmen ein Podium zum gegenseitigen Kennenlernen der unterschiedlichen Geschäftsfelder und zum fachlichen Austausch.  

„Die Allgemeine Lufttechnik mit ihren zahlreichen Zielbranchen im Maschinenbau, in der Industrie und darüber hinaus im Gebäudesektor besetzt Schnittstellen mit sehr hohem Anspruch“, betonte Dr. Thomas Schräder, Geschäftsführer des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik, zu Beginn der Veranstaltung. Eine engagierte Mitgestaltung der Digitalisierungsprozesse für die Produkte sei daher ein absoluter Anspruch der Branche an sich selbst. 

„Jungen dynamischen Unternehmen fällt der Umgang mit Transformationsprozessen erfahrungsgemäß leichter. Diese sind – genau genommen – geradezu deren Treibstoff,“ ergänzte Schräder. Das für die Mitgliederversammlung gewählte Format passte somit hervorragend – sowohl Start-ups als auch Mitgliedsfirmen zeigten sich begeistert von diesem lebendigen Ideentransfer.

„Der intensive Austausch mit der Geschäftsführungsebene der lufttechnischen Branche hilft uns dabei, nicht nur die aktuellen Herausforderungen der deutschen Maschinenbauer zu erfassen, sondern bildet die effektivste Vertriebs-Plattform für Start-Ups ab!”, äußerte sich Stylianos Chiotellis, CEO Factor-E Analytics GmbH, positiv über die Begegnung mit Unternehmen der Lufttechnik.

Anfänglich teils vorhandene Skepsis verflog schnell, wie Jörg Stahlmann, Geschäftsführer der ConSenses GmbH, betonte: „Wir hatten zunächst bei dem Thema Allgemeine Lufttechnik gezögert, weil wir hier keine konkrete Vorstellung hatten, wie unsere Produkte eingesetzt werden können. Ein Ergebnis der Veranstaltung ist, dass wir in verschiedenen Gesprächen erneut einiges darüber gelernt haben, wie und wo unsere Technologie ihre Stärken ausspielen kann und angrenzende Technologieanbieter passende Netzwerkpartner sind.“

„Daten können sowohl eine Geschichte erzählen, als auch einen Blick in die Zukunft werfen. Durch das Heben des Datenschatzes eines Unternehmens schaffen wir einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil,“ fasste Murat Durmus, Vorstand der Aisoma AG den Tag zusammen. „Das Startup-Matching ist ein großartiges Format - effektiv, intensiv und sehr interessant. Zwei Stunden im Zehn-Minuten-Takt unsere Produkte Ihrer Branche vorzustellen, diskutieren, Fragen beantworten – was für eine tolle und einmalige Gelegenheit. Nicht nur, um das eigene Produkt zu präsentieren, sondern auch, um die Herausforderungen der Branche der Allgemeinen Lufttechnik zu verstehen,“ ergänzte Julia Köberlein, Geschäftsführerin Kontextlab GmbH.

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