Tageslicht nutzen
Energiekosten in Wohngebäuden senken 11.04.2014Die effiziente Nutzung von Tageslicht in der Beleuchtung von Nichtwohngebäuden ermöglicht es Unternehmen, ihre Energiekosten deutlich zu senken. Ein ausreichender Lichteintrag lässt sich über Lichtkuppeln und Lichtbänder erzielen. Die Amortisationszeiten entsprechender Konzepte sind gering, so der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e. V. (FVLR).
Die Beleuchtung macht nach Angaben der Energieagentur NRW 10 bis 20 % der Energiekosten im Gewerbe aus. Unternehmen können durch die Nutzung von Tageslicht diesen Posten in ihrer Bilanz reduzieren. An über 85 % der Tage steht in Deutschland von 8:00 bis 17:00 Uhr ausreichend Tageslicht zur Verfügung. Es erreicht mit 5000 lx an Winter- und 100.000 lx an sonnigen Sommertagen wesentlich höhere Beleuchtungsstärken als künstliche Quellen, die in der Regel zwischen 100 und 500 lx erzielen. In der Planung eines Beleuchtungskonzepts sollte die betriebskostenfreie Lichtquelle Tageslicht daher immer berücksichtigt werden.
In Bürogebäuden ist eine effiziente Tageslichtnutzung meist durch Fenster möglich. Bis in Bautiefen von 3 m lässt sich eine sehr gute Versorgung der Arbeitsplätze erzielen. Bis zu einer Raumtiefe von 4,5 m ist die Tageslichtversorgung noch gut. Darüber hinaus ist keine ausreichende Tageslichtversorgung durch Fenster in der Außenwand für hintere Raumbereiche mehr möglich. In größeren Räumen sind deshalb andere Beleuchtungskonzepte notwendig. Lösungen bieten hier in das Dach integrierte Lichtkuppeln und Lichtbänder.
In der Praxis rechnen sich diese Lösungen, wie eine Beispielrechnung des FVLR zur Amortisation zeigt. Die Ausgangslage ist ein Raum mit 800 m² und einer Höhe von 8 m. Für die Gesamtfläche aller Oberlichtöffnungen ergibt sich eine Mindestgröße von etwa 100 m². Die Investitionskosten für die Oberlichter liegen bei einem geschätzten Quadratmeterpreis von 400 € bei rund 40.000 €. Die Energiekosten zur Beleuchtung der Halle betragen bei einer installierten Leistung von 20 W/m², Energiekosten von 0,25 €/kWh und Einschaltzeiten von 30 % ohne Dachoberlichter rund 11.400 €. Durch eine Tageslichtnutzung über Dachoberlichter lässt sich diese Summe auf 3.400 € senken. Ein Kapitalzins von 5,5 %, eine reale Energiepreissteigerung von 2,5 %/a und eine jährliche Inflationsrate von 2 % vorausgesetzt, beträgt die Amortisationszeit lediglich 7 Jahre. Das liegt unter der normativen Nutzungszeit eines Fensters sowie weit unter der Nutzungszeit des Gebäudes.
Neben der reinen Energiekostenersparnis wirkt sich das Tageslicht positiv auf die Motivation, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter aus. Der Krankenstand verringert sich, was sich positiv auf die Personalkosten auswirkt. Bei jährlichen Personalkosten von 50.000 € pro Arbeitnehmer sowie einer Arbeitsfläche von 10 m² Büronutzfläche bringt eine aus der Tageslichtnutzung erzielte Einsparung der Personalkosten von etwa einem Prozent eine Kostenreduktion von 50 €/m².