VDMA-Industriearmaturenbranche ohne Schwung
Prognose 2015 – Umsatz auf Vorjahresniveau 17.09.2015Die deutschen Hersteller von Industriearmaturen starteten verhalten ins Jahr 2015 und konnten im Verlauf des ersten Halbjahres kein Umsatzwachstum verzeichnen. Kräftige Einbußen erlitt die Branche vor allem im Inland, wo das Geschäft um 4 % zurückging. Auch das Auslandsgeschäft, bedingt durch die schwächeren Umsätze in den wichtigen Auslandsmärkten der BRIC-Staaten, konnte den Verlust nicht ausgleichen. Das Auslandsgeschäft wuchs um lediglich 4 %. Damit stagnierte der Gesamtumsatz auf Vorjahresniveau. Der Maschinenbauzweig folgte dem ähnlich verhaltenen Weltwirtschaftswachstum im ersten Halbjahr dieses Jahres.
In den einzelnen vom VDMA (www.vdma.org) statistisch erfassten Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze in diesem Zeitraum unterschiedlich. Bei den Absperrarmaturen gingen sie um zwei Prozent zurück. Die Hersteller von Regelarmaturen verzeichneten ein leichtes Plus von 2 % und der Umsatz von Sicherheits- und Überwachungsarmaturen stieg um immerhin 8 %.
Keine Impulse aus China
Der traditionell hohe Exportanteil der in Deutschland produzierten Industriearmaturen macht die Hersteller abhängig von der Entwicklung der Weltwirtschaft. Das Wirtschaftswachstum des wichtigen Exportmarktes China hatte sich zuletzt verlangsamt, viele deutsche Unternehmen spüren die Konjunkturschwäche als geringere Nachfrage. Generell war auch bei Investitionen aus Deutschland eine Zurückhaltung zu spüren. Die Industriearmaturen-Ausfuhren nach China gingen um 3,4 % auf 235,9 Mio. € zurück.
USA-Exportwachstum legt Pause ein
Auch der Export in die USA konnte nicht mit Zuwachsraten (- 0,3 %) punkten und stagnierte mit einem Volumen von 155,4 Mio. € fast auf Vorjahresniveau. Hauptverursacher war wie schon Anfang 2014 ein Konjunktureinbruch zu Jahresbeginn 2015. Vor allem in der US-Öl- und Gasindustrie, die in der jüngeren Vergangenheit noch zu den dynamischsten Sektoren der amerikanischen Wirtschaft zählte, wird angesichts des Preisverfalls bei Erdöl nur noch sehr verhalten investiert.
Russland rutschte auf Platz 9 der 10 wichtigsten Absatzländer. Der Export deutscher Industriearmaturen dorthin sank um über 14 % auf 60,5 Mio. €. Lichtblick waren die Ausfuhren nach Polen. Die Hersteller konnten ein Umsatzplus von 22 % verbuchen.
Im Zeitraum Januar bis Juni 2015 erzielten die deutschen Industriearmaturenhersteller ein Gesamtexportvolumen von 1,7 Mrd. €. Dies bedeutete einen Rückgang von 2,8 % im ersten Halbjahr. Gleichwohl konnte Deutschland seine Position als viertgrößter Exporteur von Industriearmaturen weltweit erneut bestätigen.
Prognose 2015 – Umsatzergebnis auf Vorjahresniveau
Der Fachverband Armaturen erwartet für 2015 ein nominales Umsatzergebnis auf Vorjahresniveau, sofern die Exportmärkte ihre Stärke wiedergewinnen. Optimismus ist tendenziell für die Lieferungen in die USA angesagt. Mit Spannung werden die Entwicklungen im Iran beobachtet, ab wann und inwiefern sich diese für die deutschen Hersteller von Industriearmaturen auszahlen werden, bleibt abzuwarten.