Wärme und Kälte koppeln mit Kohlendioxid

Hochtemperaturwärmepumpe beim SWR

Wärmepumpen und Kältemaschinen können auch ohne fluorhaltige Kältemittel effizient arbeiten. Ein Beispiel hierfür ist die Hochtemperaturwärmepumpe „thermeco2“ des Herstellers thermea (www.thermea.de). Der Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden nutzt seit Kurzem die „thermeco2“-Technologie für eine gekoppelte Wärme- und Kälteerzeugung. Durch die Anlage spart der Sender ein Drittel der Heizkosten und 45 % CO2-Emissionen. Die Maschine arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel Kohlendioxid.

 

Die Gebäude des Funkhauses in Baden-Baden haben einen kontinuierlichen und gleichzeitigen Wärme- und Kältebedarf. Das heißt, sie benötigen auch im Sommer Heizwärme und müssen auch im Winter klimatisiert werden. Die Hochtemperaturwärmepumpe des Typs „HHR 360“ ist das neue Bindeglied zwischen Klimakaltwassernetz und Heizungsnetz. Die technische Lösung macht es möglich, Wärme aus dem Klimakaltwassernetz direkt zu nutzen und in das Hochtemperatur-Nahwärmenetz zu transportieren. Weil die erforderlichen Kälte- und Heizleistungen gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden, ist die Lösung wirtschaftlich sehr attraktiv. Obwohl bereits jetzt ein Drittel der Heizkosten eingespart werden, wird sich die Wirtschaftlichkeit noch weiter verbessern. Dazu sollen die Heizungsrücklauftemperaturen schrittweise durch allfällige Modernisierungsmaßnahmen abgesenkt werden. Die kompakt gebaute „thermeco2“-Maschine ist mit vier Hubkolbenverdichtern ausgerüstet. Kälte- bzw. Wärmeleistung sind stufenlos regelbar.

 

Auch vor dem Hintergrund der neuen F-Gase-Verordnung ist der SWF auf der sicheren Seite. Er muss weder Leckageverluste noch Anlagendichtheit nachweisen, da CO2 mit einem Global

Warming Potential (GWP) von 1,0 nicht zusätzlich zum Treibhauseffekt beiträgt. So bieten CO2-Wärmepumpen gleich zwei Vorteile: Sie ermöglichen hohe Vorlauftemperaturen mit höchstem Wirkungsgrad und sie schaffen langfristig Investitionssicherheit. Der SWR hat bereits eine weitere vergleichbare Maschine größerer Leistung (Typ „HHR 520“) bestellt. Sie soll einen anderen Teil der Liegenschaft in Baden-Baden mit Wärme und Kälte versorgen.

 

Technische Daten „thermeco2 HHR 360“

Heizleistung: 311 kW bei 80/40 °C, stufenlos regelbar

Kühlleistung: 200 kW bei 12/6 °C

Elektrische Leistungsaufnahme: 111 kW

COP Wärme-Kälte-Kopplung: 4,6

CO2-Emissionseinsparung: 45 %

Heizkostenreduzierung: 34 %

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