Weltausstellung in Mailand 2015

Der Österreich-Pavillon auf der Expo

Die Weltausstellung Expo in Mailand hat das Motto „Feeding the Planet. Energy for Life“. Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität sollen mit den Themen Lebensenergie und Ernährungssicherheit für zukünftige Generationen verbunden werden. Österreich macht die Kombination von Natur und Hightech erlebbar: ein Wald wird die Besucher im österreichischen Pavillon empfangen, der für angenehme Kühle und frische Luft sorgt.

„Die Expo mit dem nachhaltigen Motto war der Anlass für unser Leitthema für 2015“, freut sich der Vorstandsvorsitzende von Ziehl-Abegg, Peter Fenkl, über die Umsetzung im österreichischen Pavillon. Denn Ziehl-Abegg hat 2015 zum „blauen Jahr – Energy for Life“ ausgerufen. Das weltweit aktive Unternehmen hat bewusst die Farbe Blau gewählt: Blau steht für schützenswerte Ressourcen wie Wasser und Luft; gleichzeitig ist Blau die Markenfarbe von Ziehl-Abegg. Zudem werden immer mehr Energieklassen mit einem blauen Label gekrönt. So hat die europäische Zertifizierungsorganisation Eurovent die Klasse A nun blau statt grün gefärbt.

Naturnahe Wälder und die hohe Reinheit der Luft sind zwei besondere Qualitäten Österreichs. Das Konzept „breathe.austria“ verbindet beide Motive zu einem Gesamterlebnis. „Ich freue mich, dass unsere extrem leisen – den Eulenflügeln nachempfundenen – Ventilatoren im Zentrum der grünen Expo-Lunge angesiedelt sind“, sagt Peter Fenkl. Das deutsche Unternehmen betreut über seine Tochtergesellschaft in Österreich den Markt der Klimagerätehersteller und Anlagenbauer in den Alpenregion und angrenzenden osteuropäischen Staaten.

Die österreichischen Planer holen die Expo-Besucher an der richtigen Stelle ab: Wenn im Sommer die Mailänder Hitze die Straßen im Umfeld des Pavillons aufgeheizt, wird der Pavillon eine Oase der Erholung sein. Die Landschaft steigt von der Straße sanft an, Wassernebel empfängt die Besucher am Eingangsbereich und sorgt spontan für ein Abkühlungserlebnis. Dazu kommt die Beschattung durch die Bäume und das angenehme Mikroklima eines dichten Waldes. „Die Expo ist eine Chance, österreichische Kompetenz zu zeigen – von Wissenschaft und Architektur über innovative Umwelt-Technologien bis hin zu Kunst und Design“, sagt Dr. Rudolf Ruzicka von der Wirtschaftskammer Österreich.

Die 15 m hohen Bäume des Pavillons überragen die meisten anderen Gebäude und prägen damit die Skyline der Expo. Sämtliche Pflanzen des Österreich-Waldes produzieren zusammen pro Stunde Sauerstoff für rund 1800 Menschen (62,5 kg). Dieser Effekt wird im Pavillon durch Verdunstungskühlung technisch unterstützt, wobei allerdings keine Klimageräte notwendig sind: die Ventilatoren befördern die von den Bäumen produzierte Frischluft, angefeuchtet durch Wassernebel, in Richtung Besucher. „Die gesamte Vegetation des österreichischen Pavillons bietet auf der Grundfläche von 560 m² mit ihren Blattflächen eine Verdunstungsoberfläche von rund 43.200 m²“, sagt der Expo-Verantwortliche Dr. Rudolf Ruzicka.

Die Wasserdampfdüsen zur Befeuchtung der begrünten Flächen sorgen für eine ausreichende Durchfeuchtung und für einen angenehm frischen Waldgeruch. Eine Wasserfläche sammelt Regenwasser und dient zur Wasserfilterung. „Die Flügelform der Ventilatoren entspricht aktuellen bionischen Erkenntnissen“, erklärt Vorstandschef Peter Fenkl. Die gezackten Hinterkanten verhindern, wie in der Natur bei den Eulen, große Luftverwirbelungen und vermeiden unnötige Geräuschentwicklung. Die Nachleiträder an den Ventilatoren sorgen dafür, die angenehme Luft besonders weit zu befördern. „Der Fachmann spricht von einer extrem großen Wurfweite“, erklärt Peter Fenkl. „Wir sind begeistert, wie leise die Ventilatoren tatsächlich sind“, sagt Univ.-Prof. Klaus K. Loenhart, der als Architekt und Chefplaner agierte.

Das klimaaktive Konzept von „breathe.austria“ demonstriert die Schönheit ebenso wie den Nutzen der Natur. Ruzicka ergänzt: „Ein bedachtsamer Umgang mit der Umwelt hat in Österreich Tradition — ebenso wie Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit.“ Auch dies macht den Österreich-Beitrag für die Expo so stimmig. Der Pavillon verdeutlicht als Prototyp eine Vielzahl österreichischer Lösungskompetenzen — von der Solartechnik bis zum nachhaltigen Bauen. Österreichs Botschaft lautet: Im Zusammendenken von natürlichen und technologischen Prozessen entstehen zukunftsfähige Lösungen für globale Problemstellungen. Der Österreich Pavillon stellt mit seinem Beitrag "breathe" die natürliche wie technische Kompetenz des Landes in den Fokus und widmet sich zugleich künftigen Fragestellungen im Umgang mit dem wichtigen Rohstoff.

Hinter den Kulissen sorgen Steuerungsgeräte von Ziehl-Abegg für die Inszenierung verschiedener Klimazonen im Pavillon: Architektin Lisa Maria Enzenhofer hat die Frequenzumrichter so geschaltet, dass sie bequem mit ihrem Smartphone die Intensität von Luftstrom und Wassernebel kontrollieren und steuern kann.

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