Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik erlebt Bedeutungszuwachs
Branche zeigt sich krisenresistent 31.03.2023Die Haus- und Gebäudetechnikbranche zeigt sich multikrisenresistent und kann auch im dritten Jahr in Folge ihr Umsatzwachstum mit +8,8 % dynamisch fortsetzen. Die anhaltende starke Nachfrage nach energetischen Sanierungen wirkt sich positiv auf die Branche aus. Die Umsätze im Wirtschaftsbereich haben sich aufgrund der gestiegenen Preise besser entwickelt als die abgesetzten Mengen. Auch für das Jahr 2023 werden steigende Umsätze erwartet.
Wirtschaftsbereich erlebte 2022 einen Bedeutungszuwachs
Im Jahr 2022 lagen die Bauinvestitionen im Hochbau bei 308,6 Mrd. € in Deutschland. Auf den Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik entfällt mit 61,3 Mrd. € Inlandsumsatz ein Anteil von 19,9 % am Hochbauvolumen. Die Haus- und Gebäudetechnik gewinnt immer stärker an Bedeutung. Im Jahr 2022 ließen sich der Branche 49.800 Unternehmen zuordnen. Die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich lag 2022 bei 543.000. Damit hat sich die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich erneut erhöht, während sich die Unternehmensanzahl leicht rückläufig entwickelte. Die weltweiten Umsätze im Gesamtmarkt der Haus- und Gebäudetechnik beliefen sich 2022 auf 74,3 Mrd. € (Inland: 61,3; Ausland: 13 Mrd. €). Der Megatrend Klimaschutz und die Nachfrage nach komplexer Gebäudetechnik beflügeln den Wirtschaftsbereich.
Der Bereich Heizung und Lüftung profitierte von staatlicher Förderung im Rahmen des Klimapakets bei den Bestandsmaßnahmen. Die Energiekrise und der Wille nach mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verstärkten den Trend zu erneuerbaren Energien. Besonders Wärmepumpen und Solarthermie sowie Biomasse gewinnen anhaltend an Marktanteilen. Lieferengpässe verzögern die Umsetzung von Projekten und wirken sich negativ aus. Die Umsätze in der Heizungs-, Kälte-, Klima- und Lüftungsbranche erreichten im Jahr2022 insgesamt ca. 46,9 Mrd. €.
Die Sanitärbranche konnte 2022 einen Umsatz von 27,4 Mrd. € und damit eine Steigerung um 5,3 % gegenüber dem Vorjahr erzielen. Neben der Sanierung alter Bäder lag vor allem die altersgerechte und barrierefrei Ausstattung im Trend.
Prognose für 2023
Für 2023 werden steigende Umsätze in Höhe von 77,7 Mrd. € (+4,5 %) erwartet. Allerdings wird das Umsatzwachstum in 2023 voraussichtlich schwächer ausfallen als im Jahr 2022. Die Gründe dafür liegen insbesondere in der konjunkturellen Abkühlung im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch der Aufschub von nicht zwingend notwendigen Sanierungen im Bad führt zu einer schwächeren Nachfrage. Gestiegene Preise für Baumaterialien und Zinsanstiege drosseln die Neubauvorhaben merklich. Gleiches gilt für Investorenprojekte im Inland.
Branchendatenberichte
Die Branchendaten Haus- und Gebäudetechnik bilden die aktuellen Entwicklungen der Bereiche Sanitär, Heizung, Lüftung und Klima ab. Die Erhebung erfolgt im Auftrag der VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V., VDS – Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V., BDH – Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V., DG Haustechnik – Deutscher Großhandelsverband Haustechnik e.V., VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, ZVSHK – Zentralverband Sanitär Heizung Klima sowie unter Mitarbeit der ISH. Die Branchendaten werden seit dem Jahr 2020 von der B+L Marktdaten GmbH erhoben.