IT-Sicherheit in der Gebäudeautomation
Angriff kann gravierende Folgen habenSmart Homes und Smart Buildings haben zahlreiche Vorteile, von der Energieeffizienz bis hin zum erhöhten Komfort. Was aber, wenn die Technik nicht so funktioniert, wie sie soll? Manchmal ist ein Aufzug kaputt, Heizungen kommen in die Jahre und fallen aus, und in Funkthermostaten von Heizkörpern ist irgendwann die Batterie leer. Oder der Strom fällt aus und somit funktionieren weder Licht noch Heizung noch Lüftungsanlagen etc. Solche Probleme treten immer mal wieder auf, lassen sich meist leicht beheben und gehören zu einem Alltag, der von Technik geprägt ist. Im vergangenen Winter tauchte dann aber ein neues Szenario im öffentlichen Bewusstsein auf: ein möglicher, großflächiger und längerer Stromausfall. Mit der Konsequenz, dass alle Komponenten der Haustechnik komplett ohne Funktion sind. Glücklicherweise blieb es bei einem theoretischen Szenario.
Monika Verspohl, Redakteurin tab
Während diese mögliche Gefahr zahlreiche Eigentümer, Nutzer und Betreiber im vergangenen Winter beschäftigt hat, wird eine ganz reale Bedrohung seit Jahren kaum wahrgenommen. Immer wieder kommt es durch Cyberkriminelle zu gezielten Angriffen auf die Haustechnik. So wird bspw. über einen Fremdeingriff in die Gebäudeautomation der Betrieb der TGA gestört. In der Uni-Klinik Düsseldorf hatte ein solcher Hacker-Angriff 2020 zur Folge, dass u. a. Operationen verschoben und die Notaufnahme geschlossen werden musste.
Nach Meinung von Experten wird der IT-Sicherheit im Smart Home oder Smart Building viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Auf den ersten Blick scheint es auch harmlos, wenn mal die Klimaanlage oder die Heizung ausfällt. Doch einerseits können Gebäude der kritischen Infrastruktur Ziel der Attacke sein, und andererseits kann ein längerer Ausfall der gebäudetechnischen Systeme auch in Wohn- oder Büroimmobilien gravierende, nicht nur finanzielle Konsequenzen haben. So können unterkühlte oder überhitze Räume bspw. zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Eine fehlende Beleuchtung kann bei Dunkelheit Unfälle wie Stürze nach sich ziehen. Ein weiteres Beispiel sind Schäden an Servern durch den Ausfall der Klimatisierung, mit weitreichenden Folgen für das Unternehmen durch einen möglichen Datenverlust. Und in Industriegebäuden kann es zu einer Beeinträchtigung der Produktion kommen, wenn die Gebäudetechnik angegriffen wird.
IT-Sicherheit in der Gebäudeautomation sollte daher ein Thema sein, das Verantwortliche fortwährend im Blick haben, um über neue Bedrohungen, aber auch Erkenntnisse und Entwicklungen zum Schutz der Systeme informiert zu sein. In dieser Ausgabe finden Sie daher auf den Seiten 42/43 sowie 44/45 zwei entsprechende Fachbeiträge, die u. a. das neue Kommunikationsprotokoll BACnet Secure Connect (BACnet/SC) thematisieren.
Viel Input und Freude beim Lesen dieser Ausgabe wünscht
Monika Verspohl
Redakteurin tab