Exklusiver Onlinebeitrag: Die Gebäudeverkabelung optimieren
Mit Glasfaser sind Gebäude für hohe Datenströme gerüstet
Bei Neu- und Umbauten von gewerblichen Räumen gehört die Gebäudeverkabelung zu den wichtigsten Gewerken. Jeder Handgriff muss sorgfältig geplant werden, um nachfolgende Arbeiten nicht zu verzögern. Leitungsrohre, Kabel, Etagenverteiler oder Anschlussdosen im gesamten Gebäude, auf den Etagen bis hin in einzelne Räume – der klassische Installationsaufwand ist hoch. Eine moderne Gebäudeverkabelung bietet sich hier als Alternative an. Sie wird bei Umbauten notwendig, weil die bestehende Verkabelung den Anforderungen kontinuierlich steigernder Datenvolumina nicht mehr genügt. Bei Neubauten ist es auch mit Blick auf die Investitionssicherheit sinnvoll, von Anfang an auf ein zukunftsorientiertes Verkabelungskonzept zu setzen, das einen höheren Datentransport garantiert. So werden Unternehmen fit für Industrie 4.0, das „Internet of Things“ (IoT) und „Big Data“.
Moderne Geschäftsanwendungen generieren heute so viele Daten wie nie zuvor. Und ein Ende der wachsenden Datenvolumina ist nicht abzusehen. Das führt in vorhandenen IT-Infrastrukturen nicht selten zu Einbußen in der Performance. In vielen Unternehmen steht daher die Modernisierung der Gebäudeverkabelung an.
Beispiele für schier explodierende Datenquellen sind die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) oder das „Internet of Things“ – das „Internet der Dinge“ (IoT). Vernetzte Geschäfts- sowie Fertigungs- und Lieferprozesse generieren Daten im Sekundentakt. So entstehen große Datenmengen, die über die Datennetzwerke von Gebäuden laufen, um am Zielort verarbeitet und gespeichert zu werden. Hier spielt die vorhandene Verkabelung häufig nicht mehr mit. Organisationen stehen daher zunehmend vor der Entscheidung, vorhandene Datenwege zu erweitern oder durch eine neue Generation von Kabeln abzulösen.
Obwohl die Verkabelung im Kommunikationsverbund zwischen Rechenzentrum und den Arbeitsplätzen in den Büros oder Fertigungsstätten ein zentrales Element ist, fristet sie in der Aufmerksamkeitsskala eher ein Schattendasein. Im Tagesbetrieb findet sie meist kaum Beachtung. „Das Erstaunen ist allerdings groß, wenn die Kabel nicht mehr funktionieren – sei es wegen der Überlastung, sei es, weil sie einfach veraltet sind“, so Dr. Gerald Berg, Prozessverantwortlicher Sales & Marketing bei Rosenberger Optical Solutions & Infrastructure (Rosenberger OSI) in Augsburg.
Moderne Applikationen treiben Datenvolumen in die Höhe
Mit der zunehmenden Verbreitung von Industrie 4.0, IoT und „Big Data“ haben sich die Ansprüche an den Datendurchsatz und die Performance deutlich verändert. Der digitale Mensch will den Zugriff auf Daten und Prozesse jetzt und jederzeit, rund um die Uhr. Sei es beim Geldabheben mitten in der Nacht oder bei der Arbeit am Schreibtisch sowie am Produktionsrechner in der Fertigung. Geht die Technologie im Hintergrund in die Knie, ist die Verwunderung meist groß. Es fehlt schlichtweg das Verständnis dafür, dass ein Service nicht jederzeit zur Verfügung steht, da sowohl die Technik als auch die Applikationen gewisse Wartungsintervalle benötigen. Daten sind ein essentieller Bestandteil unseres Lebens und unserer Arbeitswelt, weshalb deren Verfügbarkeit und die Performance von Services immer wichtiger werden. Die Verkabelung in Rechenzentren, Bürogebäuden und Fertigungsumgebungen spielt dabei eine zentrale Rolle. Dass auch Kabel in die Jahre kommen können, wird gerne verdrängt.
Viele Unternehmen scheuen allerdings die notwendige Erneuerung ihrer Verkabelung. Meist ist die Neuinstallation mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Und dann bleibt immer noch die Frage, ob die Performance der neuen Infrastruktur tatsächlich die hoch gesteckten Erwartungen erfüllt. Eine neue Generation von Kabeln bietet sich hier als probate Lösung an. Verbunden damit ist ein effizientes Gebäudeverkabelungsmanagement, mit dem IT-Umgebungen in beliebigen Gebäuden fit für die Zukunft werden. Dafür greift beispielsweise der Hersteller Rosenberger OSI auf eine mehr als 25-jährige Erfahrung bei der Verkabelung von Rechenzentren zurück, bei denen Hochgeschwindigkeits-Applikationen inzwischen Standard sind.
Glasfasertechnologie schafft Spielräume
Für eine zukunftsorientierte Gebäudeverkabelung bietet sich nach Überzeugung von Rosenberger OSI eine Kombination von vorkonfektionierten Glasfaser- sowie kupferbasierten Kabeln an. Für die Glasfaser spricht deren nahezu unlimitierte Übertragungskapazität. Bei Anwendungen aus dem Bereich Industrie 4.0 oder „Big Data“, wo eine hohe Verfügbarkeit und Performance gefragt sind, gelten Glasfaserkabel als optimale und zukunftssichere Lösung. Verkabelungsstrukturen, die auf dieser Technologie aufbauen, sind in jeder Hinsicht adaptionsfähig. Innerhalb eines Gebäudes, in dem immer mehr Geräte angeschlossen werden müssen und das Prozessumfeld immer dynamischer wächst, steht damit eine optimale Versorgungsinfrastruktur zur Verfügung. Daher halten Verkabelungsexperten den Einsatz von Mehrfasersteckverbindern inzwischen auch in der Gebäudeverkabelung für sinnvoll.
Um den Installationsteams auf Baustellen eine schnellere Verlegung der Kabel durch bereits vorhandene Kabelführungssysteme zu ermöglichen, ist beispielsweise „PerConnect“, eine neue Lösung von Rosenberger OSI, einseitig vorkonfektioniert. „Bei der Entwicklung des LWL-Portfolios von ,PerConnect‘ haben wir Wert darauf gelegt, den Durchmesser der Kabel möglichst niedrig zu halten“, berichtet Paul Maier, Produktmanager bei Rosenberger OSI. „Der geringe Durchmesser der Kabel führt zu einer Reduzierung der Brandlast. Da zudem die Kabelkanäle weniger ausgelastet sind, verbessern sich die Ausbaumöglichkeiten erheblich.“ Das moderne Kabel-Portfolio ist zudem gelfrei, was dem Installateur einen aufwändigen Reinigungsprozess vor Ort erspart. Das Splicen kann damit ohne Verzögerung beginnen, wodurch sich der Zeitaufwand für die Installation deutlich verringert.
Brandschutz ist essentiell
Ein wichtiges Kriterium bei der Planung einer neuen Gebäudeverkabelung muss der Brandschutz sein. Hier können die Empfehlungen der EU-Bauproduktenverordnung (CPR) als Entscheidungshilfe hinzugezogen werden. Sie empfiehlt für die Verkabelung von Gebäuden Produkte, die der höchsten Brandschutzklasse entsprechen. Das sind beispielsweise Kabel, die in die TPA-Klasse B2 eingestuft werden und damit der bestverfügbaren Brandschutz-Kategorie entsprechen. „Bei einer Neuverkabelung muss der Kunde die Entscheidung für eine bestimmte Brandklasse treffen“, erläutert Dr. Gerald Berg. „Zwar ist nicht überall der höchste Brandschutz notwendig oder von der EU-Verordnung empfohlen, aber mit Blick auf die Zukunft macht es durchaus Sinn, sich von vornherein für Komponenten der höchstmöglichen Brandschutzkategorie zu entscheiden, denn im Ernstfall geht es schließlich um Menschenleben.“ Auch hinsichtlich der Investitionssicherheit mache die Entscheidung für einen hohen Brandschutz Sinn, denn der Lebenszyklus einer Gebäudeverkabelung liege bei 10 bis 15 Jahren, manchmal sogar länger, so Dr. Gerald Berg.
Service und Planung sind Garanten für den Erfolg
Oft unterschätzt wird, dass es bei einer neuen Gebäudeverkabelung nicht damit getan ist, nur einige Kabel neu zu ziehen oder weitere Anschlussdosen zu installieren. Vielmehr sollte ein zukunftssicheres Verkabelungsprojekt, auch mit Blick auf den Investitionsschutz, gemeinsam mit Fachleuten genau geplant werden. Schon während der Planungsphase lassen sich so mögliche Anforderungen berücksichtigen, die durch Industrie 4.0 und das Internet der Dinge auf ein Unternehmen zukommen. Mit einem sauber ausgearbeiteten Konzept, angefangen beim Anforderungskatalog, über die Planungs- und Realisierungsphase bis hin zur Wartung über die gesamte Lebensdauer der Infrastruktur, sind Unternehmen vor bösen Überraschungen sicher.
Oft ist es nicht einmal notwendig, eine vollständig neue Gebäudeverkabelung aufzusetzen. Im Zuge eines „Revitalisierungsprojektes“ lässt sich mit modernen Kabelgenerationen meist auch die Modernisierung eines vorhandenen Netzwerkes problemlos vorantreiben. „Dabei ist es nicht notwendig, die gesamte Infrastruktur zu ersetzen. Vielmehr reichen oft schon kleinere Anpassungen, um diese effizienter zu gestalten“, berichtet Paul Maier von seinen Erfahrungen. Damit lasse sich eine Umgebung auch auf zusätzliche Anforderungen vorbereiten, die Industrie 4.0, IoT und „Big Data“ an eine IT-Umgebung im geschäftlichen und industriellen Umfeld stellen.