30 Jahre Menerga
„Orange ist die Farbe der Saison – und das seit 30 Jahren“, so charakterisiert Geschäftsführer Dr. Jürgen Röben den Erfolg der Marke Menerga, die aus dem Leitmotiv „Minimale Energieanwendung“ entstand ist.
Mit einem Fest und einem Fachsymposium feierte der Klimatechnikspezialist, dessen Geräte durch die orange Farbgestaltung auffallen, Ende Mai in Mülheim/Ruhr sein 30jähriges Bestehen.
Das Unternehmen hat sich von einem kleinen Unternehmen, das auf die Schwimmbadklimatisierung spezialisiert war, zu einem mittelständischen Klimatechnikkomplettanbieter entwickelt, der seine Kompetenz auch in Großprojekten erfolgreich unter Beweis stellt. Dabei waren zwei wesentliche Elemente der Firmenausrichtung in all den Jahren von Bestand: die ingenieurtechnische Herangehensweise an die Projekte und das Ziel mit möglichst wenig Energieeinsatz viel zu erreichen. Die steigenden Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz und die immer stärkere Gewichtung der Betriebskosten im Rahmen von Investitionsmaßnahmen spielen dem Unternehmen in die Hände.
Branchengerecht begann die Festveranstaltung mit einem Fachsymposium auf dem Werksgelände. Einer der Redner war Günther Mertz, BHKS-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer des Fachinstitut Gebäudeklima e.V. (FGK), der über „TGA – Verantwortung für Energieeffizienz in Nicht-Wohngebäuden“, referierte. In diesem Bereich liege noch großer Nachholbedarf, wenn es um Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz gehe. Dabei würden sich im Gebäudebereich getätigte Investitionen deutlich schneller rechnen, als beim Umstieg von einem alten PKW auf einen neuen; so ein kleiner rhetorischer Seitenhieb auf die Abwrackprämie. Dennoch führten nicht allein mangelnde Fördermittel zu einer Investitionszurückhaltung. Vielmehr seien noch andere Faktoren wie die wirtschaftliche Unsicherheit und die unterschiedlichen Erfüllungsgrade bei Zertifizierungen (DGNB, BREAM, LEEDS, und weitere neue Labels) zu nennen. Außerdem bedeute zertifiziert nicht unbedingt, dass ein Gebäude energieeffizient im Betrieb sei. So werde immer noch zu wenig Wert auf den Gebäudebetrieb gelegt. Hier könnten noch deutliche Einsparungen im Lebenszyklus eines Gebäudes erzielt werden.
Als zweiter Redner referierte Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, Leiter des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatik am E.ON Energieforschungszentrum der RWTH Aachen, und brachte damit auch so manches aufs Tablett, das als Tabubruch in der Gebäudetechnik interpretiert werden könnte. Denn die Zukunft könnte stärker von der Elektrotechnik bestimmt werden, wie bislang gedacht. Wie in eigenen Forschungen herausgefunden werden konnte, wird eine Elektrodirektheizung, je dichter ein Gebäude ist, immer interessanter. Trotz einem immer noch schlechten Primärenergiewert, könnte sich diese in einem Singlehaushalt schon heute als eine vorteilhafte Alternative darstellen.
Der Architekt Dipl.-Ing. Manuel Schupp von Wilford Schupp Architekten, stellte in seinem Vortrag „Was wir Architekten und Bauherren in Zukunft anders machen werden“ Ziele für eine bessere Planung vor: Dazu gehört vor allem eine genauere Betrachtung der Baumaterialien. Diese sollten nach ihrer Qualität bezüglich der Ökobilanz und ihrer Recyclingfähigkeit eingesetzt werden. Hier ist es hilfreich, wenn auch Hersteller von Komponenten und Systemen deutlich machen, wie ihre Produkte am Ende des Lebenszyklus in einen Weiterverwertungsprozess eingebunden werden können. Das sich Menerga diesbezüglich hervortut, wurde auf einem anschließenden Rundgang durch die Produktion deutlich.
Ein ausführliches Interview mit Dr. Jürgen Röben und Richard van Egdom lesen Sie in der kommenden Ausgabe der TAB Technik am Bau.Die Klimazone Mülheim
Auf Initiative der Menerga GmbH wurde mit der Stadt Mülheim, der Hochschule Ruhr West und verschiedenen lokalen Organisationen die „Klimazone Mülheim“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, im Jahr der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 und vor allem darüber hinaus verschiedenste Aspekte des Themas Klima öffentlichkeitswirksam in den Vordergrund zu heben und so durch das gemeinsame Engagement von Wirtschaft, Kommune, Wissenschaft und Bürgern eine Kultur des Mitmachens zu entwickeln. Im Rahmen der Aktionen wird die Stadt Mülheim an der Ruhr zur Klimazone deklariert und an markanten Punkten an den Ortseingängen entsprechend gekennzeichnet. „Die Idee für die Initiative entstand bei den Planungen rund um unser 30-jähriges Bestehen in diesem Jahr“, erläutert Markus Bade, Leiter Vertrieb und Marketing des Lüftungs- und Klimatechnikherstellers. „Angesichts der angespannten Finanzlage der Kommune wollten wir hier etwas für den Standort Mülheim bewegen, das auch nachhaltig von Bedeutung sein sollte.“ Das Konzept sei sowohl bei der Stadt Mülheim als auch bei den weiteren Projektpartnern auf große Resonanz gestoßen. Danach habe die Initiative schnell eine Eigendynamik entwickelt, die letztendlich dazu geführt habe, dass die Stadt aufgrund der breiten Unterstützung sogar an der Ausschreibung für das Projekt „Innovation City Ruhr“ teilnehme. Hier soll der Energiebedarf eines ganzen Stadtteils bis 2020 um mehr als die Hälfte reduziert werden.