Aachener Tag der Luftqualität
Am 30. September 2021 und damit kurz vor der Indoor-Air veranstaltete die Heinz Trox-Stiftung (heinz-trox-foundation.com) den „Aachener Tag der Luftqualität und Nachhaltigkeit in Schulen“. Auf diesem wurden die Teilnehmer vor Ort und an den Bildschirmen direkt an das Messethema rund um die Innenraumluftqualität (IAQ = Indoor Air Quality) herangeführt. In Vorträgen kamen Referenten aus dem In- und Ausland zu Wort. Das Themenspektrum reichte von theoretischen Grundlagen bis hin zum effizienten Betrieb von Digestorien im Chemiesaal einer Schule und der Problematik des Betriebs von RLT-Anlagen an Schulen mit der Frage: Wer ist der Betreiber und ist er für seine Aufgabe qualifiziert?
Wie wichtig die Akzeptanz der Technik ist, machte Innenraum-analytiker Dipl.-Ing. Peter Tappler (www.innenraumanalytik.at) deutlich. So wird, wie er nachvollziehbar erläuterte, über schlecht funktionierende RLT-Anlagen deutlich mehr negativ gesprochen, als über das Zehnfache an gut funktionierenden Systemen. Luftreiniger sieht er an Schulen in der aktuellen Phase der Pandemie – in der ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, nicht wirklich als sinnvoller als RLT-Anlagen ab. Einsetzbar seien sie etwa dort, wo gesungen wird und so gegenüber dem Reden das 33fache an Aerosolen ausgestoßen wird, oder wenn nicht geimpft werden kann.
Dass in den Schulen im Norden Europas eine deutliche bessere Ausstattung mit RLT-Geräten zur Verfügung steht, erläuterte Prof. Geo Clausen, Technical University of Denmark, und verwies darauf, dass Kosten für fehlende Investitionen oft nur vorgeschobene Gründe seien. Mit 0,25 € pro Kind und Schultag seien mit 5 € im Monat die Kosten gedeckt.
Dass trotz den Erfahrungen der Corona-Pandemie noch viel im Umgang mit der Raumluft gelernt werden, zeigte Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün, Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IPB), auf. So sei in Gebäuden stets eine CO2-Konzentration < 1.200 ppm anzustreben. Mit dem richtigen Umgang und der Interpretation einer CO2-Ampel seien jedoch immer noch viele Menschen überfordert.
Letztlich muss gefragt werden: Wie wichtig ist uns eine gesunde Luft? Und was ist sie uns wert? Diesen Fragen ging Dr. Eckart von Hirschhausen in seinem Impulsvortrag und einer von ihm geführten Podiumsdiskussion nach. Dabei sagte Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, RWTH Aachen: „Luftreiniger sind keine langfristige Lösung. Langfristig brauchen wir Belüftungskonzepte.“ Solchermaßen informiert, konnte man sich wenige Tage später auf der Indoor-Air den technischen Details von Produkten, Systemen und Lösungen zuwenden.