Aus Großprojekten lernen
Stadtentwicklung als VorzeigeprojektEin Besuch in der Freien und Hansestadt Hamburg bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl aktueller Bauprojekte zu besichtigen. Nein, mir geht es an dieser Stelle nicht darum, über die Dauerbaustelle Elbphilharmonie zu berichten. Vielmehr möchte ich das Augenmerk auf die Stadtentwicklung legen. Hier hat Hamburg derzeit zwei Vorzeigeprojekte: die innenstadtnahe Entwicklung der HafenCity und die Aufwertung von Wilhelmsburg im Süden der Stadt. Beide Bereiche werden unterschiedlich und entsprechend ihrer Lage und kommunalen Bedeutung entwickelt. Dabei werden Vorgaben mit deutlichen Nachhaltigkeitszielen gemacht. „Wir nutzen die Regulationsmöglichkeiten, die wir als Eigentümer haben“, erklärte Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, im Rahmen der Jahrestagung des Arbeitskreises Baufachpresse Anfang Oktober.
Mit dem HafenCity-Zertifikat geht das Stadtteilentwicklungsprogramm über den Standard der DGNB hinaus. So wird nach einem Jahr Betrieb gemessen, ob die vorgegebenen und ausgelegten Daten im Betrieb erreicht werden. Erst dann wird das Zertifikat verliehen. „Bei großen Gebäuden zwingen wir den Auslober des Projekts, dass der Architekt einen Haustechniker und gegebenenfalls andere Planer von Anfang an im Projekt mitnimmt“, berichtete Jürgen Bruns-Berentelg.
Mit der IBA, der Internationalen Bauausstellung in Hamburg, in deren Rahmen einige interessante Wohnbauprojekte in Wilhelmsburg realisiert wurden, ist ein weiteres Stadtentwicklungsprojekt im Gange. Neben dem Energiebunker, der für die Wärmeversorgung der umliegenden Wohngebiete zuständig ist, sind die „Smart Material Houses“ und die „Smart Price Houses“ einen näheren Blick wert. Mit diesen werden neue Wohn- und Energiekonzepte getestet, deren Erfahrungswerte in zukünftige Gebäude einfließen können.
Den aktuellen Stand der HafenCity und einiger IBA-Gebäude haben wir in einer kleinen Bildergalerie ins Internet aufgenommen. Diese finden Sie unter dem Stichwort „HafenCity und IBA“. Neue Bilder zum Energiebunker, über den wir in der tab 9/2013 berichtet haben, können Sie sich hier ansehen.