Beim Entrauchungstest vor Ort
Im Rahmen des 6. Event-Symposiums von Trox TLT im August 2017 in Bad Hersfeld fand als praktischer Höhepunkt ein Versuch zur Entrauchung statt. Bei diesem konnten sich die rund 50 Teilnehmer, davon überzeugen, wie schnell ein Raum im Brandfall verrauchen kann und wie effektiv ein Entrauchungssystem funktioniert.
Für das Brandszenario wurde eine Nebelmaschine eingesetzt, die eine Brandlast von 1,5 MW simuliert. Die Entrauchungsanlage sollte bei diesem Versuch eine Verdünnung und Wärmeabfuhr ermöglichen. Dazu wurde nach Auslösen des „Brandfalls“ die Entrauchung in Form einer Maschinellen Entrauchung (MRA) aktiviert.
Beim Versuch wurde eindrucksvoll deutlich, wie viel Rauch auch bei niedrigenergetischen Bränden entstehen kann und wie dieser durch den Entrauchungsventilator an der Decke zügig verdünnt wird. Der Versuch zeigte zudem, wie durch die Entrauchung während eines aktiven „Brandes“ die Sichtweite verbessert werden kann. Dies unterstützt die Selbstrettung und Evakuierung von Personen. Die MRA reduziert zudem die Gefahr der Rauch- und Wärmeübertragung und schützt die angrenzenden Räumlichkeiten.
Deutlich wurde auch, welchen Einfluss die Wetterbedingungen auf die Schichtung der verrauchten Luft im Gebäude hat. Je nach den klimatischen Umgebungsbedingungen der Außenluft fällt die Schichtung im Falle einer Entrauchung unterschiedlich aus. Das feuchtwarme Klima am Versuchstag trug nicht unbedingt zur raschen Entrauchung bei. Es wurde deutlich, dass eine Entrauchungsanlage so dimensioniert werden muss, dass sie auch bei ungünstige Wetterlagen wirkungsvoll tätig wird.
Die Besucher des zweitägigen Event-Symposiums konnten neben den Erfahrungen durch diesen und einen weiteren Versuch zu einer in einem Treppenhaus eingebauten Rauchschutzdruckanlage (RDA) sowie einem Rundgang durch die Produktion eine Fülle an Informationen zu Themen wie Building Information Modeling (BIM), Digitalisierung und IT-Sicherheit in der Gebäudetechnik, Verknüpfung von Systemen in der Klima- und Lüftungstechnik sowie Brandschutz mitnehmen. Daher dürfte die Folgeveranstaltung 2018, die sich bereits in Planung befindet, mindestens ebenso großen Anklang finden.
Der Versuchsraum
Die Vorführung des Entrauchungstests fand in einem Raum der Trox Academy statt, der mit einer Grundfläche von 137 m2 ein Raumvolumen von 750 m3 bietet.
Für den Versuch wurde ein Bemessungsansatz nach DIN 18232-5 herangezogen und dementsprechend eine Brandausbreitungsgeschwindigkeit von 0,15 m/min sowie ein Rauchgasvolumenstrom von 23.000 m3/h angenommen. Die Temperaturklasse ist F400.