Bibliothek und Mensa in Gelnhausen
Für insgesamt 7 Mio. € hat der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger ein Multifunktionsgebäude mit einer Größe von mehr als 2000 m2 Grundrissfläche auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma Hempel gebaut. Im Untergeschoss des Gebäudes findet die Cafeteria mit 430 m² Nutzfläche für 180 Besucher sowie Küche und entsprechenden Technikräumen Platz. Durch den Umzug der Schulbibliothek in den Neubau, wird im Hauptgebäude Platz geschaffen für die Erweiterung der Verwaltungsräume.
Die im Erdgeschoss auf einer Fläche von 420 m2 untergebrachte Schulbibliothek mit Lesesaal lädt mit internetverbundenen Arbeitsplätzen zum Lernen und Lesen ein. Zur Erzielung einer angenehmen Lernatmosphäre wurde besonderes Augenmerk auf die Raumakustik gelegt. Im gesamten Innenbereich sind verschiedene Dämmelemente an Decken und Wänden verbaut. Hinzu kommen mehrere Arbeitsräume, Nebenräume sowie Toilettenanlagen. Der Neubau wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Behindertenrat konzipiert und ist komplett barrierefrei. Geplant wurde das Projekt von den Architekten Hänsel und Rollmann, Gelnhausen.
Gestalterisch hebt sich das Gebäude besonders hervor. Von den Schülern wird der Neubau bereits augenzwinkernd als „ihre Titanic“ bezeichnet, die aber nicht untergehe, sondern ein hervorragender Ort zum Zurückziehen, Wohlfühlen und „Abtauchen“ sei, berichtete Schulsprecher Philipp Jost. Die großen Fassadenausschnitte ergeben lichtdurchflutete Innenräume und ermöglichen außergewöhnliche Blickbeziehungen sowohl von innen als auch von außen.
Niedrigenergiehaus
Das Gebäude wurde als Niedrigenergiehaus nach EnEV gebaut. Dafür setzte das Ingenieurbüro TGE, Gelnhausen, eine Pelletsheizanlage sowie eine zentrale Frischluftversorgung mit jeweils für die unterschiedlichen Nutzbereiche speziell ausgelegten Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung ein.
Lüftung mit WRG
Die Frischluft mit spezifischen Luftwechseln zwischen 7,2 bis 9 m³/h wird nicht direkt den Räumen zugeführt, sondern durchströmt zuvor Kühlrohre des „Concretcool“-Systems von Kiefer (www.kieferklima.de) innerhalb der Betondecke. Während des Durchströmens der Rohre erwärmt sich die kalte Zuluft auf annähernd Deckentemperatur. So wird eine Austrittstemperatur von ca. 21 °C komplett ohne Nacherhitzer erreicht und es ergibt sich ein Gesamt-Wärmerückgewinnungsgrad von mehr als 95 % im Gebäude. Bei entsprechenden klimatischen Rahmenbedingungen werden zusammen mit dem Potential der freien Kühlung unerreicht günstige Betriebskosten und Energieeinsparungen erzielt. Durch die Entspeicherung der Betondecken wird ein optimaler thermischer Komfort für das Gebäude erreicht.
Damit zeigt das System seine energetischen Vorteile bei Schulneubauten im Passivhausstandard. Hier wird im Zusammenspiel mit den notwendigen Lüftungsanlagen eine Frischluftversorgung sichergestellt, die eine Verbesserung der thermischen Bedingungen der Schulgebäude erbringt.