Blitzschutz aus nicht rostendem Stahl
Rein physikalisch betrachtet, ist der Blitz eine Funkenentladung zwischen Wolken oder Wolken und Erde, die einem Spannungsausgleich dient.
Bis zu 300 Mio. V beträgt die Spannung von einem ganz normalen Blitz. Rund eine Million Blitze pro Jahr schlagen in Deutschland ein – Tendenz steigend. Denn der globale Klimawandel zeigt sich verstärkt in Wetterextremen. Nach Aussagen der World Meteorological Organization (WMO), mit Sitz in Genf, steigt mit jedem Grad Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperatur die Zahl der Gewitter.
Bereits heute betragen die Schäden, die jährlich durch direkten Blitzeinschlag oder die plötzliche Überspannung in elektrischen Geräten entstehen, allein in Deutschland einige 100 Mio. €.
Risikofaktor Korrosion
Eine wirksame Vorbeugung vor direkten Blitzeinschlägen bietet ein integriertes System aus äußerem und innerem Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz fängt den Blitz ein, leitet seine Energie kontrolliert in das Erdreich ab und verteilt sie dort. Zeitgemäße Fangeinrichtungen bestehen aus miteinander verbundenen Metallleitungen, die auch alle metallischen Bauteile wie Dachrinnen, Antennen, Edelstahlkamine oder Satellitenschüsseln in das netzartige System einbinden und wie ein Faraday’scher Käfig funktionieren.
Sie nehmen den Blitz auf und leiten ihn über die Ableitungen in die Erdungsanlage. Voraussetzung für eine zuverlässige Ableitung sind unversehrte, durchgängige Leitungen und fehlerfreie Verbindungen. Korrosion kann diese Ableitung beeinträchtigen oder sogar verhindern. Insbesondere bei Verbindungen unterschiedlicher Werkstoffe wie Kupfer, Zink oder Aluminium besteht eine erhöhte Korrosionsgefahr.
Sicheren Schutz vor nachlassender Leitfähigkeit bieten Blitzschutzanlagen, bei denen alle Bauteile – Fangsysteme, Maschen, Ableitungen, Verbindungen und sogar die Schrauben – aus Edelstahl, am besten Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel bestehen. Die im Vergleich zu anderen Werkstoffen höheren Materialkosten werden – über die gesamte Lebensdauer der Anlage betrachtet – durch geringere Verarbeitungs- und Unterhaltungskosten mehr als kompensiert.
An den Übergangsstellen zum Erdreich sind auf Dauer korrosionsfreie Verbindungen sowie eine möglichst glatte Materialoberfläche von Bändern, Drähten und Stäben für einen zuverlässig leistungsfähigen Blitzschutz unabdingbar.
Anders als beispielsweise bei verzinkten Systemen, die mit zunehmendem Rostbefall ihre Leitfähigkeit verlieren, gibt nicht rostender Stahl auch nach Jahrzehnten die Gewähr für sichere Ableitung und Erdung. Bei Neubauten werden Flach- oder Rundleiter direkt in das Betonfundament des Gebäudes eingebettet.
Da die Fundamentleiter nicht austauschbar sind, ist die sichere Korrosionsbeständigkeit während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes auch hier ein Argument für den Einsatz von Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel.
Dieses Markenzeichen steht für die anwendungsbezogen optimale Werkstoffauswahl sowie eine sachgerechte Be- und Verarbeitung.
Edelstahldach als Blitzschutz
Eine durchgehende Edelstahl-Dachhaut lässt sich gezielt als Blitzschutz nutzen. Bei sorgfältiger Erdung kann ihre elektrische Leitfähigkeit zusätzliche Blitzschutzeinrichtungen sogar überflüssig machen.
Bereits eine Banddicke von 0,4 mm erleichtert den Blitzschutz erheblich, durchgehende Banddicken von 0,5 mm erübrigen ihn, sofern das Dach fachgerecht geerdet wird.
Sicherheit mit System
Mit dem äußeren Blitzschutz allein können Blitzschäden nicht vermieden werden. Der gesamten Elektrik und Elektronik im Haushalt droht bei einem Blitzeinschlag Totalschaden. Steckdosen und Sicherungen mit Überspannungsschutz sind nur der erste Schritt zu einem ausreichenden inneren Blitzschutz. Durch Telefonleitung, Antennenanlage oder andere nach außen führende Leitungen kann die Überspannung des Blitzes immer noch den Weg ins Gebäudeinnere finden.
Selbst in einer Entfernung von 1,5 km zum Blitzeinschlag können noch Schäden entstehen. Sichere Abhilfe schafft eine geerdete Potentialausgleichsschiene, an die neben der gesamten Hauselektrik auch alle metallischen Versorgungsleitungen und Rohre angeschlossen werden.
Fazit
Ein sicheres System besteht aus äußerem und innerem Blitzschutz und basiert auf einer professionellen Planung, einer fachmännischen Installation und einer Materialwahl, die durch zuverlässige Korrosionsbeständigkeit und elektrische Leitfähigkeit einen dauerhaften Schutz gewährleistet.