CO2-Gebäudesanierungsprogramm gesichert
Öffentliche und private Gebäude in Deutschland verbuchen für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung einen Anteil von 40 % des Gesamt-Energieverbrauchs und stehen für fast 20 % des gesamten CO2-Ausstoßes. Zugleich werden in privaten Haushalten rund 85 % des gesamten Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser eingesetzt. Weitgehend etabliert ist eine energiesparende Planung und Bauweise beim Neubau. Doch die großen Energieeinsparpotentiale liegen in Deutschland mit 18 Mio. Wohngebäuden und 1,5 Mio. Nichtwohngebäuden im Gebäudebestand. 75 % dieser Gebäude sind vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 errichtet worden, vielfach noch unsaniert und daher oftmals in einem energetisch schlechten Zustand. Dass hier gespart werden kann und muss, liegt auf der Hand: Durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik können teilweise bis zu 80 % des Energiebedarfs eingespart werden. Dieses Potential gilt es zu erschließen.
Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) wird der ordnungspolitische Rahmen abgesteckt. Informations- und Beratungsmaßnahmen und vor allem der Energieausweis sorgen für mehr Transparenz. Die im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms des Bundes aufgelegten KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren unterstützen Haus- und Wohnungseigentümer bei der Finanzierung energiesparender Baumaßnahmen.
Die energetische Gebäudesanierung ist ein zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung. Seit dem Programmstart 2006 hat der Bund bis Ende 2010 im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms insgesamt rund 7,1 Mrd. € Fördermittel für das energieeffiziente Bauen und Sanieren von Wohnraum sowie zur Sanierung der lokalen und sozialen Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Für das Jahr 2011 hält der Bund rund 936 Mio. € Fördermittel bereit. Hierin enthalten sind 500 Mio. € aus dem Sondervermögen des „Energie- und Klimafonds“. Damit finanziert die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bankengruppe) zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden und Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur sowie energieeffiziente Wohnungsneubauten.
Doch wie geht es 2012 weiter? Ist mit ähnlich oder gar besser ausgestatteten Budgets zu rechnen? Die Signale aus dem Bauministerium sind (allerdings noch nicht offiziell) recht positiv. Aller Voraussicht nach wird das CO2-Gebäudesanierungsprogramm für die nächsten vier Jahre mit jährlich 1,5 Mrd. € festgeschrieben. Dies schafft eine Grundlage, um verlässlich planen zu können und trägt hoffentlich dazu bei, den Sanierungsstau weiter aufzulösen. Auch bei den Energieausweisen bahnen sich Veränderungen an. So soll das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) künftig Energieausweise stichprobenartig auf ihre Qualität hin überprüfen. Und die Aushangpflicht für Energieausweise soll auf alle Gebäude mit Publikumsverkehr größer als 250 m² erweitert werden. Man darf gespannt sein, in wie vielen Gebäuden diese auch tatsächlich gut sichtbar zu sehen sein werden und welche Maßnahmen greifen werden, um diese Forderung auch umzusetzen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!