CO2-Studie – die TGA-Branche hat Zeichen gesetzt
Mit der von BTGA, FGK und RLT-Herstellerverband initiierten und vor kurzem veröffentlichten Studie „CO2-Vermeidungskosten in der Gebäudetechnik“ hat die TGA-Branche wesentliche Impulse gesetzt, wie in der Klimaschutzdebatte Ökologie und Ökonomie sinnvoll in Einklang zu bringen sind. Die Reduktion der CO2-Emissionen bildet das Paradigma der Stunde, wenn es um Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit geht. Die volkswirtschaftliche und politische Kompetenz eines Staates wird zunehmend auch an dessen Fähigkeit der CO2-Reduktion bei gleichzeitiger Mehrung der Wirtschaftsleistung betrachtet. Mit erhobenem Zeigefinger werden die Länder ermahnt, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen oder die aus Brüssel vorgegebenen Reduktionsziele zu erreichen. Die Frage ist jedoch, zu welchem Preis die Ziele erreicht werden können. Das heißt, wie hoch sind die für definierte Maßnahmen anfallenden CO2-Vermeidungskosten – also der Kos-
tenaufwand, der beispielsweise für die Einsparung einer Tonne CO2 aufzubringen ist. Schon im Jahr 2007 kam die vielbeachtete, vom BDI beauftragte McKinsey-Studie zu dem Ergebnis, dass die entscheidenden Hebel im Gebäudebereich zu suchen sind: „Im Gebäudebereich leisten Hebel zur Verbrauchsminderung und zur Steigerung der Energieeffizienz (z. B. Dämmung, Austausch der Heizungsanlage, Wärmerückgewinnung in Lüftungsanlagen, Gebäudemanagementsysteme, effiziente Elektrogeräte und Beleuchtung) den größten Beitrag zur Treibhausgasvermeidung.“ Entscheidend ist, dass genau in diesem Bereich auch die geringsten Vermeidungskosten anfallen.
Investitionen amortisieren sich in kürzester Zeit
Diesen Kenntnisstand griffen die drei Verbände auf und ließen vom Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik der RWTH Aachen, dem ILK Dresden und dem Umweltcampus Birkenfeld eine aktualisierte Studie zu diesem Themenkomplex erstellen. Im Mittelpunkt der Studie standen die rund 116.000 Lüftungs- und Klimaanlagen, die in Deutschland in Büro- und Verwaltungsgebäuden betrieben werden. Im Fokus standen die Wärmerückgewinnung, die Einsparpotentiale, die sich durch Maßnahmen zur Anpassung der Luftvolumenströme ergeben, die Einsparungen durch den Austausch veralteter, ineffizienter Ventilatoren sowie der Einsatz moderner, nachhaltiger Wasserkühlsätze zur Erzeugung von Kälteleistung zur Luftkühlung und -entfeuchtung. Die Ergebnisse sind bekannt: In vielen Bereichen entstehen negative Vermeidungskosten, das heißt, die Investition amortisiert sich innerhalb kürzester Zeit, der Investor profitiert. Selbst bei der aufwendigen Erneuerung kältetechnischer Einrichtungen ergeben sich im Vergleich zu anderen Maßnahmen relativ geringe Vermeidungskosten.
Verbindung von Ökonomie und Ökologie
Diese Ergebnisse gilt es nun, der (steuerzahlenden) Öffentlichkeit und der Politik bewusst zu machen. Mit dieser Studie hat die TGA-Branche ihren Teil dazu beigetragen, Wege zur Verbindung von Ökonomie und Ökologie aufzuzeigen. Nun liegt es an der Politik und am Verordnungsgeber, aus den Ergebnissen dieser Studie die richtigen Konsequenzen zu ziehen.