Negative CO2-Vermeidungskosten in der Gebäudetechnik
Die aus Gründen des Klimaschutzes dringend erforderliche Reduktion der CO2-Emissionen ist teilweise mit hohem finanziellem Aufwand verbunden – das Stichwort lautet: „CO2-Vermeidungskos-ten“. Doch gerade im Gebäudebereich lassen sich mit geringen Investitionsmaßnahmen enorme CO2-Einsparungen erzielen. Das belegt eine neue Studie, die das E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen, der Umweltcampus Birkenfeld und das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden erstellten. Allein im Bereich der Klima- und Lüftungstechnik können durch wirtschaftlich attraktive Maßnahmen jährlich bis zu 3 Mio. t CO2 eingespart werden. Das entspricht fast 4 % der jährlichen CO2-Gesamtemissionen in Deutschland. Initiiert wurde die Studie vom BTGA, vom FGK und vom RLT-Herstellerverband.
Eingesparte Betriebs- und Energiekosten höher als Investitionskosten
Bei zahlreichen Maßnahmen sind die Vermeidungskosten laut Studie sogar negativ. Das bedeutet, dass die eingesparten Betriebs- und Energiekosten im Betrachtungszeitrum höher sind als die Investitionskosten. Beispielsweise ergeben sich bei der Installation von Wärmerückgewinnungssystemen oder bei der Betriebsoptimierung negative Vermeidungskosten in Höhe von über 200,00 € pro Tonne CO2. Das heißt, die Investitionen rechnen sich innerhalb kürzester Zeit. Auch beim Einsatz neuer Kälteanlagen, beispielsweise in Supermärkten, Hotels oder Bürogebäuden, liegen die Vermeidungskosten bei lediglich 107,00 € pro Tonne CO2.
In CO2-Vermeidung investieren
Deutschland läuft Gefahr, seine Klimaschutzverpflichtungen nur noch über den Zukauf von CO2-Zertifikaten aus anderen EU-Staaten erfüllen zu können. Dadurch drohen dem Bundeshaushalt – und damit dem Steuerzahler – Belastungen in Milliardenhöhe. „Deutlich sinnvoller wäre es, in CO2-Vermeidungsmaßnahmen in Deutschland zu investieren, als das Geld für Zertifikatzukäufe aus anderen EU-Staaten einzusetzen,“ sagte Professor Dr.-Ing. Dirk Müller, RWTH Aachen.