Das 12. Forum Wärmepumpe in Berlin

Energieeffizienz – eine Säule der Energiewende

Zum zwölften Mal trafen sich Vertreter von Politik, Wissenschaft und Industrie in Berlin zum „Forum Wärmepumpe“, das am 13. und 14. November 2014 veranstaltet wurde. An beiden Tagen zogen sich „Energiewende“ und „Energieeffizienz“ als zentrale Schlagworte durch das gesamte Vortragsprogramm, für das mit Thomas Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik – Wärme und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, und den beiden MdB Carsten Müller und Dr. Georg Nüßlein drei Fachpolitiker als Referenten gewonnen werden konnten.

In seiner Eröffnungsrede erlaubte sich der BWP-Vorstandsvorsitzende Paul Waning  eine kritische Rückschau auf das erste Jahr der Großen Koalition. Diese sei mit viel Elan gestartet, aber dennoch hinke Deutschland seinen Zielvorgaben hinsichtlich der CO2-Reduktion und der Sanierungsquote im Gebäudebestand hinterher. Nur eine sektorenübergreifende Strategie für die Energiewende und ein geeignetes Maßnahmenpaket für den bislang sträflich vernachlässigten Wärmesektor könne die Bundesrepublik hier wieder auf Kurs bringen, mahnte Paul Waning. Neben förderpolitischen Anreizen müsse auch ein faires Energiepreisgefüge dazu beitragen, das große Potential der Wärmepumpe für die Energiewende  zu erschließen: „Flexible Wärmepumpensysteme sind das ideale Bindeglied zwischen Strom- und Wärmemarkt, da sie nach dem Power-to-Heat-Prinzip angebotsgesteuert große Mengen erneuerbaren Stroms aufnehmen und thermisch zwischenspeichern können. So könnten Wärmepumpen einen wichtigen Beitrag leisten, mehr erneuerbare Energien in den Wärmemarkt zu bringen“, erläuterte der BWP-Vorstandsvorsitzende.


Energiemärkte verbinden

Dr. Rolf Martin Schmitz, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der RWE AG, machte in seinem Grußwort deutlich, dass die Verbindung der Energiemärkte dringend notwendig sei, da die steigenden Erzeugungskapazitäten für volatilen Wind- und Solarstrom dies unbedingt erforderlich machten. „Keine Energiewende ohne Wärmewende und keine Wärmewende ohne den Einsatz von Wärmepumpen“, forderte der RWE-Mann.

Dr. Rolf-Micheal Lüking vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) sieht in der Umstellung auf Strom als Endenergie einen entscheidenden Effizienzhebel. Der Wissenschaftler erläuterte in seinem Vortrag: „Die Elektrifizierung des Verbrauchs – auch im Wärmesektor – ist neben der Reduktion des Nutzenergiebedarfs und dem Ausbau des regenerativen Energieangebotes eine tragende Säule der Energiewende.“

Der ab September 2015 verpflichtenden Energiekennzeichnung widmeten sich am ersten Veranstaltungstag gleich zwei Fachreferenten: Marcos González-Álvarez beleuchtete die Verordnungen zu Ökodesign (ErP) und Labelling aus Sicht der EU-Kommission während Egbert Tippelt, Viessmann Deutschland GmbH, das Thema besonders praxisnah aufzog.


Diskussionsrunde

Unter Moderation von Hermann Falk (BEE) erörterten Vertreter von Industrie, Politik und Wissenschaft den EU-Fahrplan für die Wärmewende und wie Ökodesign und Energiekennzeichnung den Wärmemarkt verändern werden. Als eine „historische Chance“ bezeichnete Dr. Kai Schiefelbein von Stiebel Eltron die anstehenden Reformen und erläuterte: „Da Wärmepumpen extrem sparsam mit den primärenergetischen Ressourcen umgehen, profitiert die Technologie von den verschärften Standards und der verbesserten Transparenz durch das gemeinsame Energielabel.“ Doch sei das Regelwerk für die Effizienzkennzeichnung durch die Vielzahl der verschiedenen Label und Stichtage sehr unübersichtlich und vom Fachpartner schwer in die Praxis zu übertragen.  Industrie und Verbände seien deshalb gefordert, dem Handwerk geeignete Hilfestellungen zu leisten, erklärte Dr. Kai Schiefelbein.


Optimismus überwiegt

BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski zeigte sich jedenfalls optimistisch, dass seine Branche die Herausforderungen der kommenden Jahre meistern wird: „ Wir wissen, dass elektrische Wärmepumpen beim der neuen EnEV und beim Energielabel besser abschneiden als alle Wettbewerbsprodukte. Diese Jahrhundertchance werden wir mit geeigneten Maßnahmen und Mitteln für unsere Branche zu nutzen wissen.“


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