Dequalifizierung vermeiden

Ingenieurkompetenzen ausbauen statt vernachlässigen

Gute Ingenieure sind Mangelware auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb müssen die Unternehmen aktiv dafür sorgen, dass ihre Ingenieure auch künftig über das erforderliche Know-how verfügen. Sieben Thesen sollen dabei helfen, wie Arbeitgeber einen schleichenden Qualifikationsverlust ihrer Spezialisten vermeiden können.

Wie kommt es zu einem schleichenden Qualifikationsverlust von Ingenieuren? Wie können Ingenieure so geführt werden, dass sie weiterhin wertvoll für das Unternehmen sind?

Sieben Thesen sollen Unter­stützung dabei leisten, einem Qualifikationsverlust von Ingenieuren vorzubeugen.


Die sieben Thesen

1. Die Unternehmen sollten ihren Ingenieuren stärker vermitteln, dass heute die meisten Innovationen im „Grenzland“ zwischen den verschiedenen wissenschaftlich-technischen Disziplinen entstehen. Also benötigen sie zumindest ein Überblickswissen über diese. Außerdem brauchen sie aufgrund der stärkeren bereichs- und unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit ein größeres Prozesswissen, also Wissen über Abläufe und Verfahren.

2. In den Betrieben sollte eine systematische Weiterentwicklung der Kompetenz der Ingenieure erfolgen. Diese darf sich nicht nur auf die Phase des beruflichen Einstiegs erstrecken, sondern muss auch die Phase des Etabliert-Seins umfassen.

3. Die Bedeutung der Weiterbildung sollte sich im Umfang der Weiterbildung widerspiegeln. Daher sollte er im Laufe der beruflichen Biografie von Ingenieuren nicht kontinuierlich sinken.

4. Die Weiterbildung muss auch eine gewisse fachliche Bandbreite aufweisen. Sonst ist die Gefahr auf Dauer groß, dass aus den gefragten Spezialisten irgendwann „beschränkte Fachidioten“ werden.

5. Die Weiterbildung darf sich – auch bei berufserfahrenen Ingenieuren – nicht ausschließlich auf die aktuellen Aufgaben konzentrieren. Sie muss sich auch auf künftige Aufgaben und Herausforderungen beziehen.

6. In die Planung der Laufbahn von Ingenieuren sollte auch gezielt die Übernahme neuer Aufgaben und Positionen integriert werden, damit die Ingenieure flexibel einsetzbar bleiben und nicht fachlich verkümmern.

7. Auch bei den berufserfahrenen Ingenieuren sollte eine gezielte, also gesteuerte Förderung ihrer Kompetenz durch die Unternehmen erfolgen. Sie darf sich nicht darauf beschränken, ihnen Fachliteratur und E-Learning-Programme zur Verfügung zu stellen.


Fazit

Obige Thesen gelten nicht nur für Ingenieure, sondern für alle Mitarbeiter, bei denen der Wert ihrer Arbeitskraft vor allem von ihrem fachlichen Know-how und ihrer geistigen Flexibilität abhängt.

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