Die Gebäudeautomation steht vor spannenden Entwicklungen
Die Haus- und Gebäudeautomation ist ein Themenfeld, bei dem es in den kommenden Jahren rasante Veränderungen und spannende Entwicklungen geben wird. Die junge Branche der Gebäudeautomatisierer – und mit rund einem Vierteljahrhundert darf man sich noch zu den jüngeren Gewerken zählen – setzt in Zukunft mehr als nur auf die „intelligente“ und integrierte Steuerung der vorhandenen technischen Gewerke in Gebäuden: Die Schaffung eines komfortablen und energieeffizienten Lebens- und Arbeitsumfelds steht im Mittelpunkt.
Zukunftsfaktoren
Drei wesentliche Punkte sind es, die die Zukunft bestimmen werden:
Punkt 1 ist nicht nur ökonomisch sinnvoll sondern auch politische Vorgabe: Energieeinsparung bzw. CO2-Vermeidung. Dabei geht es um die Optimierung und Abstimmung der unterschiedlichen Funktionen von Heizen, Kühlen, Lüften, Beleuchtung und Beschattung. Die Gebäudebeschaffenheit, die Art der Nutzung und die Zahl der Menschen im Gebäude setzen Rahmenbedingungen unter denen ein energieeffizienter Betrieb durch Monitoring und eine integrierte, intelligente Steuerung darzustellen ist.
Punkt 2 heißt Komfort. Automation kann das Wohlbefinden der Nutzer deutlich erhöhen und das insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz. Die Bereitstellung der optimalen und individualisierbaren Frischluftmenge ohne Wärme oder Kälte durch Fenster zu entlassen, die Schaffung von optimalen und individualisierbaren Lichtverhältnissen mit möglichst geringem Energieeinsatz, die Steuerung von Kommunikationstechnologien und Medien im Gebäude, das alles ist heute schon möglich, wird aber eine zunehmend breitere Anwendung finden. Die Zukunft gehört auch integrierten und benutzerfreundlichen Bedienoberflächen und einer weiteren Integration von Technologien bis hin zur Einbeziehung der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik im häuslichen Umfeld, der Sicherheitstechnik und Informationstechnologie am Arbeitsplatz.
Punkt 3 heißt Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Gebäude erfahren heute und in Zukunft viel öfter als früher Umnutzungen. Auch im häuslichen Umfeld stellt ein junger Mensch heute in der Regel andere Anforderungen als ein Älterer. So verändern sich die Rahmendaten für die Nutzung von Gebäuden und Gebäudeteilen im Laufe der Zeit und die technischen Einrichtungen werden dem dank Automation gerecht. Flexibilität heißt auch, heute nicht mehr zwangsläufig auf Kabelnetzwerke zurückgreifen zu müssen, sondern batterielose Funklösungen einsetzen zu können.
Technik für Menschen
So trägt die Gebäudeautomation dazu bei, unter der Prämisse eines möglichst effizienten Energieeinsatzes ein Maximum an Wohlbehagen beim Gebäudenutzer zu erreichen. Und das zunehmend altersgerecht. Letzteres wird älteren Menschen in Zukunft helfen, länger selbständig leben zu können.
Das Stichwort heißt Technik für Menschen. Und für die Automationsbranche bedeutet das mehr Nutzerorientierung und mehr Einfachheit in der Bedienung. Im Heimbereich kann der Fernseher in Zukunft die Schnittstelle zur Technik werden, im Büro und insgesamt in gewerblichen Gebäuden wird professionelles Management zunehmen, um alle Einsparpotentiale zu nutzen. Die zunehmende Vernetzung ermöglicht es weiterhin, dass Wartungen bzw. Überprüfungen von Anlagen und Anlagenteilen zunehmend aus der Ferne durchgeführt werden und dass ein im Sinne der Energieeffizienz aktives Management sich um die Haustechnik komplett kümmert. Serviceleistungen wie das Energieeinsparcontracting werden zukünftig in vielfältiger Ausprägung eine zunehmende Bedeutung erfahren.
Ein Wachstumsmarkt
Insoweit wird der Markt der Gebäudeautomation sich zukünftig verändern und dabei wachsen. Sprechen wir heute von einem Markt von etwa 1,3 Mrd. € in Deutschland, so wird durch die Verbreiterung der Technologie und das Hineinwachsen in Gebäudebereiche, wo ein verstärkter Einsatz von Automationstechnologie heute noch undenkbar erscheint, ein enormes Wachstum möglich sein. Auch die alternde Bevölkerung, mit wachsenden Bedürfnissen nach einer einfach handhabbaren Technik, und das Heranwachsen von jungen Menschen, die keinerlei Berührungsängste mit neuen Technologien mehr haben, bilden eine gute Basis für ein breites Wachstum im Bereich der Gebäudeautomation.