Die Wasserwelt „Rulantica“ in Rust
Entwässerungskonzept für Duschen in 4*-Superior-SaunaanlageIn der gehobenen Hotellerie oder anspruchsvollen Aqua-Parks sind die Wellness-Möglichkeiten mittlerweile zentral für das Besucherinteresse. Eine an die Saunalandschaft angegliederte Duschanlage in der Wasserwelt „Rulantica“ zeigt das hohe Ausstattungsniveau, das auf 4*-Superior-Niveau von den Gästen erwartet wird. Realisiert wurde die Entwässerung der Anlage mit bodengleichen Duschrinnen.
Wer an Wellness denkt, hat unweigerlich schöne Bilder von Massagen und Saunalandschaften, großzügigen Schwimmbecken und entsprechenden Duschanlagen vor Augen. Wellness ist noch deutlich mehr, aber die Vorbesetzung zeigt bereits, wie fest verankert solche Zuordnungen bei den Gästen gehobener Hotel- oder Freizeitanlagen sind. Das bestätigen Organisationen, wie der Deutsche Wellness-Verband e.V. (Düsseldorf), der eine ganze Reihe solcher Hotelbetriebe vertritt, sowie die Betreiber entsprechend konzipierter Einrichtungen, hier des Europa-Park in Rust. Dort wurde Ende 2019 – und damit rechtzeitig „vor Corona“ – als neue Attraktion die Wasserwelt „Rulantica“ eröffnet. Als nordische Sagenwelt bietet sie auf 32.600 m2 Fläche u.a. 17 Wasserrutschen, ein riesiges Wellenbecken, einen 250 m langen künstlichen Fluss und vieles mehr – somit ein unvergessliches Abenteuer für die ganze Familie.
Wer es jedoch etwas ruhiger mag und entspannter, also „Wellness“ als ganzheitliches Angebot sucht, für den gibt es „Hyggedal“. Der rund 1.000 m² große, exklusive Ruhe- und Saunabereich bietet u.a. zwei Saunen und eine Außenterrasse sowie ein hochklassiges Restaurant, so dass Erholungssuchenden hier wirklich ein „Rundum-Wohlfühl-Paket“ zur Verfügung steht. Dass dieses Paket für maximales Vergnügen definitiv bis ins letzte Detail durchkonzipiert ist, wird spätestens beim Eintritt in die Duschanlage deutlich, deren ungewöhnlich hohes Ausstattungsniveau auf Anhieb ins Auge springt: Die rustikale Balkendecke und die Bodenfliesen in täuschend echter Holzoptik greifen in Kombination mit den Holzkübeln fürs kalte Abduschen und den champagnerfarbenen, im Boden eingelassenen Duschrinnen nicht nur das bestimmende nordische Leitmotiv auf, sondern unterstreichen zugleich den Wohlfühlanspruch, den die „Rulantica“-Gäste an ihren Aufenthalt haben.
Für den Betreiber als Planer der Duschanlage wie die ausführenden Fachhandwerksunternehmen steht dahinter jedoch gleichzeitig eine handwerkliche Leistung, die nicht minder anspruchsvoll war. Denn irgendwie muss die Literleistung der insgesamt acht Regen- und Kübelduschen sowie der Kneipp-Wandschläuche bei Vollauslastung ja auch abgeleitet werden. Gelöst wurde die Aufgabenstellung durch ein ausgefeiltes Entwässerungssystem aus mehr als zwei Dutzend „Advantix Cleviva“-Duschrinnen (Hersteller: Viega), die nahezu nahtlos als offenes U bzw. in T-Form installiert wurden. Bodengleich wird das Wasser jetzt über das integrierte Profil der auf Kundenwunsch champagnerfarben beschichteten Profile in insgesamt rund ein Dutzend „Advantix“-Wellenabläufe geführt, die mäanderförmig über DN 50er-Rohre mit der zentralen Fallleitung (in DN 100) verbunden sind.
Selbst für Viega als Hersteller war es das erste Mal, dass die „Advantix Cleviva“- Duschrinnen (siehe Infokasten) in einem derart anspruchsvollen Umfeld den Nutzen ihrer Alleinstellungsmerkmale unter Beweis stellen mussten. Insbesondere betraf das die passgenaue Zusammenstellung als U bzw. T, die einfache Installation sowie die dichtende Einbindung per Vlies. „Aber“, so der Technik-verantwortliche Thomas Renner-Boh, „wir haben anspruchsvolle Gäste, die generell Besonderes gewohnt sind. Zudem sehen wir uns als innovativer Bauherr und suchen deshalb die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern, um auch in der Technischen Gebäudeausrüstung immer wieder zu neuen Lösungen zu kommen.“
„Optik und Funktionalität entscheidend“
Warum sich Thomas Renner-Boh vor diesem Hintergrund für die Installation der Duschrinne „Advantix Cleviva“ aussprach, hatte dabei gleich mehrere Gründe. Zum einen spielte die bodengleiche Installation eine Rolle, denn das sei einfach „aus Sicht der Gäste Stand der Technik in solchen Duschanlagen. Außerdem sieht die Viega-Duschrinne hochwertig und immer sauber aus, was die Gäste ebenfalls schätzen“. Zum anderen stützte die einfache Reinigung die Entscheidung, denn „das geschieht täglich, und wir müssen dem Housekeeping diese Arbeit aus Zeit- wie Kostengründen so einfach wie möglich machen.“
Der dritte Punkt schließlich war – Überleitung in die Umsetzung – die vergleichsweise einfache Installation der Duschrinne: „Bauzeiten werden immer knapper. Das heißt, wir brauchen montagefertige Komplettsysteme, die wie hier ganz einfach vor Ort an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden können. Außerdem muss der Abstimmungsaufwand gering sein, um mögliche Fehlerquellen auszuschließen. Und das bietet Viega mit dem Fliesenleger-Set auch noch“, so Thomas Renner-Boh.
Wie viel das bei der Sonderkonstruktion in der Duschanlage von „Rulantica“ ausmachte, kann Conny Lindner als ausführender Obermonteur des SHK-Fachunternehmens Mau GmbH aus Kappel-Grafenhausen nur bestätigen.
„Enorme Arbeitserleichterung!“
„Im Gegensatz zu konventionellen Duschrinnen haben wir bei der ,Advantix Cleviva‘ eine ganz klare Trennung zwischen den Gewerken Sanitär und Estrich. Das erleichtert unsere Arbeit enorm, denn so konnten wir die Bodenabläufe setzen und die gesamte Entwässerung fertigstellen, bevor der Estrichleger übernahm und dank Höhenausgleichsstück mit dem Verfliesen auch die Duschrinnen setzte“, so Lindner. Dass in „Rulantica“ das Setzen der 25 Duschrinnen dennoch gemeinsam geschah, war bei diesem Projekt der Besonderheit des Verlegeschemas geschuldet: Millimetergenau mussten die Duschrinnen für die T- und die U-Form ausgerichtet und genauso präzise abgelängt sein, um ein absolut perfektes Gesamtbild zu ergeben: „So viel Präzision lässt sich, trotz der konstruktiven Vorteile dieser Duschrinne, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Estrich-Kollegen doch besser gemeinsam erzielen. Vor allem, wenn wie hier die Duschrinnen vor Ort auch so genau abgelängt werden mussten, dass nach dem Verkleben möglichst keine Naht zur anstoßenden nächsten Rinne zu erkennen war.“
Als vorteilhaft erwies sich dabei die Möglichkeit, trotz der fest gesetzten Wellenabläufe die Rinnenprofile über das Höhenausgleichsstück zumindest um ein paar Millimeter in der Flucht ausrichten zu können, so Obermonteur Conny Lindner: „Dadurch war für das perfekte Erscheinungsbild selbst noch die absolut gleichmäßige Fugenbreite der Edelstahlrinne zu den Fliesen über die gesamte Länge sichergestellt.“
Eine Begeisterung, die der Kollege vom Folgegewerk – Fliesenleger Volker Decoux aus Ettenheim – uneingeschränkt teilt. Denn das Projekt „Rulantica“ war auch für ihn, trotz seiner langjährigen Berufserfahrung, ausgesprochen herausfordernd.
„Schnittstelle perfekt überbrückt!“
„Nahezu jeder Bauherr“, so Volker Decoux, „möchte heute im Bad oder in der Wellness-Landschaft eine bodengleiche Dusche, die in der Regel dann auch über eine Duschrinne entwässert werden soll. Die Gründe dafür sind vor allem, dass im Gegensatz zum meist mittig angeordneten Punktablauf kein Entwässerungsrost mehr beim Duschen stört und leichter großformatige Fliesen eingesetzt werden können.“ In der Saunalandschaft von „Rulantica“ aber stellte neben den großformatigen Fliesen die ungewöhnliche Anordnung der „Advantix Cleviva“-Duschrinnen noch einmal ganz besondere Anforderung an die exakte Vorplanung mit entsprechendem Verlegemuster für ein stimmiges Fliesenbild: „Durch den vom SHK-Gewerk fluchtgerecht erstellten Unterbau haben wir dafür aber die besten Voraussetzungen vorgefunden – und mit der speziellen Konstruktion der Viega-Duschrinnen, die wie eine Fliese verklebt werden, eine zusätzliche Arbeitserleichterung.“
Abgedichtet wurde die Duschfläche dabei gemäß Wassereinwirkklasse W3-I gemäß DIN 18534 (C / hohe Beanspruchung durch nicht drückendes Wasser mit zusätzlichen chemischen Einwirkungen im Innenbereich) – mehr geht nicht und verspricht zugleich dauerhafte Dichtheit durch die eingesetzte Bahnenware. Die Einbindung der Viega-Duschrinnen gestaltet sich dabei denkbar einfach, so Volker Decoux: „Die millimetergenaue Anpassung des Ablaufs an das Estrichniveau war dank des höhenverstellbaren Montageflansches genauso schnell erledigt wie die Einbindung des Flansches in die Abdichtung im Verbund durch die beigefügte Manschette. Mit dem werksseitig zum Lieferumfang gehörenden Fliesenleger-Set hat Viega damit die Schnittstelle zwischen Sanitärgewerk und unserer Arbeit perfekt überbrückt, so dass auf jeden Fall eine qualitativ hohe Ausführung der Arbeiten für alle Beteiligten sichergestellt ist.“
Genau das Gleiche gelte im Übrigen für die Montage der „Advantix“-Duschrinnen in den Fliesen-Verbund. Dafür wird das auf der Rückseite mit einer Haftunterstützung versehene Edelstahl-Profil nämlich wie die Fliesen auch ganz einfach in das vorbereitete Kleberbett gedrückt und ausgerichtet: „Nach dem Aushärten des Klebers ist die Stabilität, letztlich also die Haltbarkeit genauso groß wie bei den Fliesen selbst.“ Verfugt wurden die Duschflächen und die Duschrinnen allerdings nicht wie üblich mit konventionellem Fugenmörtel, sondern mit Epoxidharz. „Auch das ist für uns eine Frage der Qualitätssicherung“, so Volker Decoux: „Denn im Gegensatz zum privaten Raum sprechen wir hier über hoch belastete öffentliche Nassräume, die extrem oft gereinigt werden. Mit dem Harz verhindern wir aufwendig zu reparierende Ausspülungen, die es gerade in Verbindung mit großformatigen Fliesen sonst leicht geben könnte.“
Duschrinnen-Innovation
Als oberflächengeführte Punktentwässerung ist die Dusch-rinne „Advantix Cleviva“ (viega.de/Cleviva) eine attraktive wie installationsfreundliche Möglichkeit zur Gestaltung bodengleicher Duschen. Bei der „Advantix Cleviva“ wird das Wasser auf einem schlanken Edelstahlprofil mit Gefälleprofilierung zu einem zentralen Bodenablauf mit werkseitig angebrachter Abdichtungsmanschette geführt. Das macht den Einbau der Duschrinne und ihre Einbindung in die Verbundabdichtung sicher und effizient.
Die Edelstahl-Profile der auf dem Estrich aufliegenden Duschrinne „Advantix Cleviva“ sind in den Längen 800 mm, 1.000 mm und 1.200 mm lieferbar. Vor Ort können sie jeweils auf bis zu 300 mm passgenau abgelängt werden. Auch die nahtlose Kombination mehrerer Duschrinnen ist durch die neutral auslaufenden, 100 mm langen Endflanken möglich. Die Ableitung des Duschwassers erfolgt über einen in zwei Designvarianten lieferbaren Einleger.
Die Ablaufleistung des zugehörigen Wellenablaufs beträgt bei niedrigster Bauhöhe mindestens 0,4 l/s, beim Standard-ablauf bis zu 0,7 l/s. Wird ein zusätzliches HT-Rohr zum Höhenausgleich eingesetzt, steigt die Leistung entsprechend.
Das Ablaufprofil der „Advantix Cleviva“ ist einfach zu reinigen und mit einem Wisch nach dem Duschen sofort wieder hygienisch sauber. Zudem kann mit einem Griff der Einleger entnommen werden, um das Sieb im Ablauf zu reinigen. Der Ablauf selbst ist konstruktiv so ausgelegt, dass er sich durch die Wasserdynamik permanent selbst reinigt.