Neubau des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung

Ein Leuchtturmprojekt für Schleswig-Holstein

Nach der Zusammenführung des Instituts für Meereskunde und des Geomar-Forschungszentrums für Marine Geowissenschaften zum heutigen Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel vor über 15 Jahren erhält die Forschungseinrichtung einen Erweiterungsneubau. Dieser vereint ab 2022 als zentraler Campus alle Forschungseinheiten der Einrichtung mit seinen rund 1.000 Mitarbeitern unter einem Dach. Bisher ­waren diese auf mehrere Standorte über das Kieler Stadtgebiet verteilt und wird auf dem Gelände des ehemaligen Seefischmarkts am Ostufer der Kieler Förde seine Heimat finden.

Hitzler Ingenieure Hamburg verantwortet nach einer kurzen Interimsleitung federführend den vollumfänglichen terminplangerechten Fortschritt der Großbaumaßnahme sowie deren Kosteneinhaltung und Qualitätssicherung als Projektleiter und Projektsteuerer.

 „Die räumliche Zusammenlegung der einzelnen Institute ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur engeren Vernetzung des Zentrums und damit zur Intensivierung der Zusammenarbeit. Ein gebündelter Campus verbessert zum einen die Forschungsbedingungen und erleichtert aufgrund der stärkeren internen Verzahnung Kooperationen und Synergieeffekte“, erklärt die verantwortliche Projektleiterin bei Hitzler Ingenieure Hamburg, Dipl.-Ing. Alexandra Schubring.

Der Geomar-Neubau mit einer Gesamtfläche von 30.000 m² umfasst zukünftig 236 Büroräume, 170 Labore der Sicherheitsstufen S1 und S2, sechs Konferenz- und Seminarräume, 15 Besprechungsräume sowie eine Bibliothek und ein Rechenzentrum. Damit ist der Spezialbau eines der bundesweit größten Bauvorhaben im Bereich von Wissenschaft und Forschung.

„Das Kieler Leuchtturmprojekt wird die Schlagkraft der Meeres- und Ozeanforschung sowie der Klimaforschung weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus beeinflussen“, weiß Alexandra Schubring, „ein einzigartiges Projekt – auch für uns als Projektmanager.“

Der größte Teil des Erweiterungsneubaus wird nur für die Mitarbeiter des Geomar zugänglich sein. Diese Bereiche werden über zutrittsbeschränkte Türen von den öffentlichen Bereichen getrennt. 

Im Erdgeschoss werden sich u.a. die unbelichteten Bereiche der Klima- und Kulturräume befinden, die durch die Seewasserzentrale mit maritimen Wassersorten versorgt werden. Ebenso sind hier Lagerräume für Großgeräte, Ausrüstung und Vorbereitung der Expeditionen, Werkstätten, die zentrale Gasversorgung, Technik und ein Teil der Laborbereiche platziert.

Die Wärmebereitstellung erfolgt über Fernwärme. Neun Zentralanlagen sollen das Gebäude mit der notwendigen Raumluft versorgen. Zudem wird Seewasser in zwei unterschiedlichen Qualitäten zentral erzeug und aufbereitet.

Parallel zum Erweiterungsneubau wird auf dem Gelände das Zentrale Probenlager mit einer angrenzenden Parkpalette errichtet. Wie bei allen Bauten des Bundes spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle. „Wirtschaftlichkeit in der Planung, der Ausführung und im Betrieb sowie die Minimierung der Lebenszykluskosten und die Optimierung der Energieeffizienz der Gebäude stehen bei uns im Mittelpunkt,“ versichert die Projektleiterin.

Hitzler Ingenieure Hamburg verantwortet während der gesamten Projektlaufzeit den terminplangerechten Fortschritt, die Kosteneinhaltung sowie die Sicherstellung der Qualitätsanforderungen.

Info

Das  Geomar Helmholtz-Zentrum
für Ozeanforschung Kiel

Aufgabe des Instituts ist die Untersuchung der chemischen, physikalischen, biologischen und geologischen Prozesse im Ozean und ihre Wechselwirkung mit dem Meeresboden und der Atmosphäre. Die Forschungsschwerpunkte sind in vier zentralen Bereichen zusammengefasst:

1. Ozeanzirkulation und Klimadynamik,

2. Marine Biogeochemie,

3. Marine Ökologie,

4. Dynamik des Ozeanbodens.

Inhaltlich lässt sich die Forschung in vier Schwerpunkt-
themen zusammenfassen

1. Die Rolle des Ozeans im Klimawandel,

2. Menschlicher Einfluss auf marine Ökosysteme,

3. Biologische, mineralische und energetische Rohstoffe,

4. Plattentektonik und Marine Naturgefahren.

Hinzu kommen Großprojekte in der Grundlagenforschung wie der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, der Sonderforschungsbereich „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ sowie in verschiedenen Bereichen auch anwendungsbezogene Fragestellungen.

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