Sanierung der Stadtkirche Schorndorf

Elektroinstallation auf KNX-Basis

Mit der evangelischen Stadtkirche findet sich ein frisch saniertes Juwel im Herzen der historischen Altstadt von Schorndorf. Mit einer Komplettsanierung und Restaurierung der Innenräume der 1511 erstmals geweihten Kirche wurde 2012 begonnen. Verantwortlich dafür zeichneten Treide Architekten BDA, Schorndorf. Schwerpunkte lagen auf der Erhaltung des historischen Bestands, der besseren Beleuchtung des Kirchenschiffs sowie der technischen Modernisierung – u.a. der Elektrik, der Heizung sowie der akustischen Anlage.

Neuverkabelung erforderlich

Aktuelle Sicherheitsanforderungen und Schäden an der alten Elektroinstallation sprachen zwingend für eine komplette Neuverkabelung. Um die Kirche langfristig zukunftsfähig zu machen, setzte das Planungsbüro für Elektroanlagen Vetter auf ein KNX-System. „So lassen sich Funktionen automatisieren, vernetzen und vereinfachen. Das bedeutet mehr Komfort, einen effizienteren Betrieb und erhöht die Sicherheit“, erklärt Systemintegrator Ralf Schlotz. Er war mit seinem Team für die Planung der Gebäudeautomation, Installation und Programmierung der gesamten Elektrotechnik zuständig.

Einfache Bedienung

Mit der Bedienung über ein iPad und die Gira-Visualisierung wurde das Handling, trotz des breiten Funktionsumfangs, so einfach wie möglich gestaltet. Die Steuerzentrale hinter dem KNX-System ist ein Gira-„FacilityServer“. Hier laufen alle Informationen der Sensoren zusammen, werden analysiert und Befehle an die Aktoren weitergeleitet.

Wie selbstverständlich bedient Mesnerin Betina Weinert heute übers iPad die Beleuchtung, startet das Glockengeläut, programmiert die Heizung für Sonderveranstaltungen oder reguliert die Verschattung an der Orgel. Wichtig war es dabei, dass Ralf Schlotz mit seinem Team gerade in der Anfangszeit oft vor Ort war und die Bedienung erklärt hat.

Neue Lichttechnik

Die alten Leuchten wurden durch zweireihige Pendelleuchten ersetzt und entsprechend des Kastenmusters in der Decke montiert. Die Deckenleuchten unterhalb der Empore sowie die Leuchten in den Windfängen wurden erhalten und umgearbeitet. „Insgesamt 29 verschiedene Beleuchtungsszenen habe ich für die Kirche in Abstimmung mit den Lichtplanern von Kreuz & Kreuz programmiert“, erzählt Ralf Schlotz. Jede Leuchte bzw. Leuchtengruppe kann aber auch einzeln geregelt werden, fast alle Elemente sind dimmbar. Bedient wird über das Gira-Interface auf dem iPad. Auch die Glockensteuerung hat Systemintegrator Ralf Schlotz in das KNX-System eingebunden. Ebenfalls programmiert wird die Heizung, etwa für besondere Veranstaltungen oder Konzerte, das Gebläse reguliert sich dann automatisch.

Falls benötigt, lässt es sich aber auch manuell ein- oder ausschalten. Sonntags fährt die Heizung vollautomatisch von 8 bis 12 Uhr hoch, ebenso die Fußbodenheizung in der angeschlossenen Kinderkapelle.

Sicherheit mit KNX

Zusätzlich garantiert das KNX-System, dass stetig eine Grundtemperatur von 16,7 °C eingehalten und eine definierte Luftfeuchtigkeit nicht überschritten wird. Sensoren messen beide Werte, übermitteln diese an den „FacilityServer“, der dann wiederum beim Überschreiten der Grenzwerte einen Befehl an die Heizung übermittelt bzw. die elektrischen Fensterflügel öffnet oder schließt. Insbesondere die Orgel benötigt das konstante Raumklima. Über das Tablet bzw. Smartphone der Mesnerin und die Gira-„HomeServer“-App lassen sich zudem Steckdosen ein- und ausschalten, beispielsweise im Außenbereich für besondere Aktionen. So ist sichergestellt, dass nur Befugte diese Funktionen nutzen.

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