Ergebnisse einer Diskussion
Anfang Juni 2012 veranstaltete Danfoss im Rahmen der Woche der Umwelt in Berlin eine Diskussionsrunde zum Thema „Energieeffizientes Heizen.“
Bernd Scheithauer, Danfoss, wies gleich zu Beginn auf die große Bedeutung des hydraulischen Abgleichs für die Energiewende, den Klimawandel und Kosteneinsparungen hin: „Als essentieller Baustein zur Systemoptimierung kann der hydraulische Abgleich theoretisch sofort flächendeckend umgesetzt werden und verfügt über ein unschlagbares Kosten-Nutzen-Verhältnis.“ Es sei wichtig, die Systemzusammenhänge bei jedem Haus individuell zu berücksichtigen, um den hydraulischen Abgleich fachgerecht durchführen zu können. Daher müsse jede Komponente einer Heizungsanlage einer Prüfung und gegebenenfalls Anpassung unterzogen werden. „Am Ende muss das System im Gleichgewicht sein“, erklärte Bernd Scheithauer. Letztendlich heiße hydraulischer Abgleich nichts anderes, als dass „die richtige Wassermenge zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.“ Auf seiner Website www.hydraulischer-abgleich.de vermittelt er dazu notwendiges Grundlagenwissen.
Wie groß die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist, schilderte Thomas Schönhoff vom Berliner Ingenieurbüro Prof. Dr. Loose anhand von Beispielen aus seinem Berufsalltag als Ingenieur. „Wir werden erst gerufen, wenn nichts mehr funktioniert, obwohl oft seit Jahren schon Handlungsbedarf besteht“, berichtete er. Bei Altbauten würden trotz zum Teil immenser Ausgaben die Heizkosten nicht in Frage gestellt, wenn sich der Verbrauch in 40 Jahren nie geändert hat. Geht etwas kaputt, würden in der Regel nur Komponenten ausgetauscht, ohne die gesamte Systemeffizienz zu überprüfen. Auch ein über die Jahre gewachsenes System würde nie in Frage gestellt, geschweige denn auf seine Systemeffizienz untersucht. „Allerdings können zu viele gesetzliche Zwänge auch keine Lösung für eine Verbesserung sein, statt dessen sollten Aufklärung betrieben und Anreize geschaffen werden“, schränkte Thomas Schönhoff ein.
Auch Dr. habil Joachim Seifert von der TU Dresden wies auf die große Bedeutung des hydraulischen Abgleichs hin. Seinen Untersuchungen zufolge lassen sich durchschnittliche Energieeinsparungen von bis zu 10 % (Beispiel für 160 m² Wohnfläche) erzielen. Dieser Wert vergrößere sich aber, je mehr Fläche von einer Heizungsanlage beheizt wird und je länger das Leitungssystem ist. Wichtig sei vor allem, das Temperaturniveau der Bestandsanlagen zu senken. Thermostate liefern seinen Forschungen zufolge dazu einen wichtigen Beitrag: „Sehr alte Thermostate durch neue zu ersetzen, kann allein aufgrund der effizienteren Funktionsweise zu Einsparungen von bis zu 6 % führen.“ Verfügen sie über eine PI- oder PID-Regelung mit individuellen Anheizfunktionen, seien sogar weitere 5 bis 10 % möglich.
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