Hochschule Rhein-Waal mit neuem Campus

Eröffnung in Kamp-Lintfort

Am 4. und 5. April 2014 wurde der neue Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 19050 m² entstand am südwestlichen Rand der Innenstadt von Kamp-Lintfort in drei Jahren ein neuer Campus für die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit zentralen Einrichtungen wie Hörsälen, einer Bibliothek und einer Mensa sowie Büro-, Labor-, Seminar- und Werkstatträumen.

Für den Neubau der 2009 neu gegründeten Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort hat die pbr Planungsbüro Rohling AG (www.pbr.de) aus Osna­brück in Zusammenarbeit mit dem Straelener Architekten Michael von Ooyen in einem Generalplanerwettbewerb mit ihrem Entwurf den 1. Preis gewonnen. Der beschränkte Wettbewerb wurde vom BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Duisburg, in Kooperation mit der Stadt Kamp-Lintfort und der Hochschule Rhein-Waal ausgelobt.

Nach dem Entwurf der pbr AG bilden vier zwei- bis dreigeschossige Neubauten einen klar gefassten zentralen Platz aus. Während ein quadratischer Baukörper mit den Funktionen Hörsaalzentrum und Bibliothek im Norden des Campus den Kopf der Hochschule kennzeichnet, ist die Baukörperstruktur im Süden zum angrenzenden Grünraum und der sich anschließenden studentischen Wohnbebauung offen gestaltet. Durch die Abwinkelung des östlichen Baukörpers entsteht im Norden ein zur Innenstadt ausgerichteter Eingang zum Campus. Die im Nordwesten des Planungsgebietes angeordneten zentralen Einrichtungen orientieren sich mit der Mensa, dem Bistro, der Bibliothek und dem Hörsaalzentrum mit Foyer- und Ausstellungsbereich zur Mitte des Campus. Ihnen gegenüber befinden sich die Baukörper für die Fakultät Kommunikation und Umwelt.

 

Fassaden und Erschließung

In Anlehnung an die Architektur bedeutsamer Bergwerksbauten und unter Berücksichtigung der Nutzung wurden die Fassaden mit Materialien wie Stahl/Aluminium, Glas und Klinkermauerwerk gestaltet. Geschlossene Brüstungen und flächenbündige Fensterbänder bilden eine horizontale Struktur, die durch den vorgehängten Sonnenschutz betont wird. Farbig beschichtete Lüftungsflügel reduzieren den Anteil der verglasten Fassadenfläche und beleben das Erscheinungsbild der Gebäude. Das zurückspringende Erdgeschoss des westlichen Baukörpers bietet einen witterungsgeschützten, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Weg. Die platzseitige Fassade des Hörsaalzentrums ist transparent gestaltet und betont so die zentrale Bedeutung des Bauwerks.

Die Erschließungszonen, die sich durch die gesamte Baukörpertiefe ziehen, gliedern die Baukörper in überschaubare Einheiten. Sie bilden kommunikative Schwerpunkte und ermöglichen eine einfache Orientierung sowie eine gute Adressenbildung. Innerhalb der Baukörper sind sowohl offene, als auch in sich abgeschlossene Einheiten realisiert.

Die Anordnung der Baukörper ermöglicht einerseits die Anbindung der Hochschule an die vorhandene städtische Infrastruktur und bildet andererseits einen zentralen Campusplatz aus, von dem die Baukörper dezentral erschlossen werden. Der Campusplatz dient als zentrales Element der Hochschule und als quartierübergreifender, offener Stadtplatz zur Kommunikation. Fünf Schollen aus schwarzem Beton mit Holzauflagen und Rasenteppich betonen die Funktion des Platzes als Begegnungsfläche.

 

Energie- und Technikkonzept

Das Energie- und Technikkonzept der pbr AG kombiniert Energieeffizienzmaßnahmen wie den Einsatz hochdämmender Isolierpaneele mit der Anlagenoptimierung, um der Forderung nach einer nachhaltigen Reduzierung der Umweltbelastungen gerecht zu werden. Im Betrieb werden insbesondere die internen Wärmequellen für die Beheizung genutzt. Ein BHKW trägt zur Beheizung des Campus bei und speist den gewonnenen Strom in das Netz der Hochschule ein.

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