Exklusiver Online-Beitrag: Denkmalgeschützte Gebäude
Sanierung der Schuckert Höfe in BerlinEnergieeffizienz in denkmalgeschützten Gebäuden lässt sich nur durch eine Kombination von Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle und der Erneuerung der Anlagentechnik erreichen. Daher gehörte auch eine ganzheitliche Heizlösung, wie sie das Sanierungskonzept der historischen Schuckert Höfe in Berlin vorsah.
Von den Schuckert-Werksgebäuden existieren heute noch das Verwaltungs- und das Fabrikgebäude, die Fabrikhalle, die Villa sowie das ehemalige Lagerhaus. Das alte zentrale System mit Öl-Gebläsetechnik von 1997 konnte die modernen Anforderungen der unter denkmalschutz stehenden Klinkerbauten, die in ein kreativen Büro-, Ateliers- und Einzelhandelskomplexes umgewandelt werden sollten, nicht erfüllen. Die Eigentümerin und Auftraggeberin, die Nicolas Berggruen Holdings GmbH (NBH), forderte daher ein ganzheitliches und vor allem individuelles Heizsystem. Gemeinsam entwickelte der Heizspezialist Elco mit seinen langjährigen Partnern GFP Enders Projektmanagement und dem Installationsbetrieb Sven Kampmann Haustechnik eine Komplettlösung, die die individuellen Ansprüche an die Energiezentrale des sanierten Gebäudeensembles erfüllt: Mit der dezentralen Gas-Brennwertanlage mit einer Leistung von 1,43 MW lassen sich bis zu 50 % der Energieverluste einsparen. Zudem verringern die Brennwertkessel die Schadstoffemissionen erheblich.
Gebäudenutzung erfordert dezentrale Heizlösung
Warum die Eigentümerin NBH eine Heizlösung mit einer dezentralen Versorgung mit hohem Modulationsgrad und geringem Wartungsaufwand sowie den Wechsel des Energieträgers forderte, wird aus der Nutzung der Gebäude ersichtlich: In fünf Bauabschnitten ist aus dem kernsanierten Altbau von 1896 ein moderner Gewerbekomplex mit Büros, Künstlerateliers und Einzelhandelsflächen mit rund 21050 m2 Nutzfläche entstanden. Rund 16 Mio. € hat die Sanierung gekostet. Um die Besonderheiten der Schuckert Höfe beizubehalten, wurden sämtliche Sanierungsarbeiten gemäß der vorgeschriebenen Denkmalschutzrichtlinien ausgeführt. Das bedeutet, dass die Sanierung mit viel werterhaltender Arbeit und Liebe zum Detail realisiert wurde: Neben einer denkmalgerechten Fassadensanierung wurden zum Beispiel neue Fenster, allerdings im alten Stil, eingesetzt. Das Interieur hielten die Planer jedoch schlicht: Verputzte Wände und einfache Linoleum-Böden geben den Innenräumen ein minimalistisches Aussehen. Die Gründe für diese behutsame Sanierungsweise liegen in Nutzung und Lage des Objekts: Großzügige Lofträume bieten genügend Platz für kreative Modedesigner oder Künstler und deren eigene räumliche Ausgestaltung. Die Lage abseits der Innenstadt und in der Nähe zur Spree mit ihren vielen Grünflächen lassen Raum für neue Ideen – und dank bester infrastruktureller Anbindung ist auch die Berliner Mitte schnell zu erreichen.
Zusammenarbeit ab Planungsbeginn
Die Heizlösung für die Schuckert Höfe in Berlin erforderte daher ein komplettes System für individuelle Ansprüche – weg von der zentralen Kesselanlage mit ihrem weit verzweigten Rohrleitungssystem. Die langen Wege führten zu erheblichen Wärmeverlusten, so dass der Wirkungsgrad der Anlage gerade einmal bei 92 % lag. Die Lösung fand sich mit der neuen dezentralen Gas-Brennwertanlage. Weil Elco (www.elco.de), Planungs- und Installationsbetrieb bereits seit Jahren erfolgreich Hand in Hand zusammenarbeiten, entschied man sich für eine gemeinsame Umsetzung schon ab der Planungsphase. Durch die enge Zusammenarbeit, beginnend bei der Planung, über die Installation bis hin zur Inbetriebnahme, konnte am Ende eine leistungsfähige und optimale Heizlösung entstehen. In Berlin wurde diese individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten: In einem Gebäudeensemble wie den Schuckert Höfen, in dem die einzelnen Bauabschnitte räumlich auseinander liegen und unterschiedlich genutzt werden, war eine dezentrale Systemlösung sowie die Umstellung des Energieträgers aufgrund von Wirtschaftlichkeitsberechnungen notwendig. Dabei unterstützte die Planungssoftware „Elcounsult“, mit der einfach, schnell und präzise die Parameter wie wirtschaftlicher Betrieb, eine jahrzehntelange Laufzeit und eine gleichmäßige zuverlässige Leistung des Heizsystems ermittelt werden können. So erhielt der Kunde eine sichere, nachhaltige und damit effiziente Heizlösung.
Brennwertkessel in Kaskadenlösung
Elco bot mit dem wandhängenden Gas-Brennwertkessel „Thision L“ eine Lösung, die perfekt in die Anforderungen des Auftraggebers passte. Der Brennwertkessel überzeugt durch seine flexiblen Kombinationsmöglichkeiten: Seine fünf Leistungsstärken von 65 bis 145 kW lassen sich in einer Kaskadenlösung mit bis zu acht Geräten frei miteinander kombinieren – bis zu einer maximalen Leistung von 1140 kW. Dabei kann das Gerät entweder frei im Raum, an der Wand oder Rücken an Rücken angebracht werden. Zudem können die in Kaskade installierten Brennwertkessel mehr Leistung mit weniger Einzelgeräten erbringen. Der Doppelhelixwärmetauscher aus Edelstahl mit zweigeteiltem Rippenrohr sorgt für eine permanent turbulente Durchströmung des Kessels und damit für eine sehr gute Wärmeübertragung.
Die flexible Einsatzvielfalt in verschiedenen Leistungsstärken zeigte sich in unterschiedlichen Gebäudeteilen der Schuckert Höfe. So wird der Gebäudeteil B/C mit einer Nutzfläche von rund 15300 m2 von einer Viererkaskade „Thision L“ mit einer kombinierten Anschlussleistung von 580 kW versorgt. Im Gebäudeteil D mit rund 1500 m2 Fläche kommt eine Zweierkaskade des gleichen Brennwertgerätes mit insgesamt 290 kW zum Einsatz. Ein einzelner Brennwertkessel mit 145 kW ist für die Wärmeversorgung im Gebäudeteil E mit rund 1100 m2 Nutzfläche zuständig.
Weitere Projekte angedacht
Die Zusammenarbeit von ELCO, Planungs- und Installationsbetrieb deckte das komplette Leistungsspektrum von der Planung über die Realisierung bis hin zur Inbetriebnahme der Heizlösung ab. Die Partner arbeiten bereits seit mehr als sechs Jahren in gemeinsamen Projekten in Berlin zusammen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis sind der Erfolgsfaktor der Elco-Partnerschaften und daher fest in der unternehmenseigenen Philosophie verankert. Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit sind bereits weitere gemeinsame Projekte in der Hauptstadt angedacht.