FGK-Klima-Tag 2014
Am 24. Juni 2014 fand der FGK-Klima-Tag in Berlin statt. Bereits zum achten Mal vertiefte die Veranstaltung, an der rund 70 interessierte Zuhörer teilnahmen, am Vortag der FGK-Mitgliederversammlung ein interessantes Schwerpunktthema der Lüftungs- und Klimatechnik. Das diesjährige Motto „Labels, Zeichen, Zertifikate – wie viele ,Babberl‘ verträgt die Raumlufttechnik?“ zeigte den rechtlichen Rahmen der Zertifizierungssysteme auf. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des FGK, sprach gleich zu Beginn aus, was sich inzwischen viele denken: „Man muss die Befürchtung haben, dass die Oberfläche der RLT-Geräte bald nicht mehr ausreicht, um alle Aufkleber unterzubringen.“ Dabei machte Dietmar Menzer, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), in seinem ersten Vortrag klar, dass etwa die CE-Kennzeichnung nach BauPVO (am 1. Juli 2013 vollständig in Kraft) das klare Ziel habe, Markthemmnisse durch eine harmonisierte technische Spezifikation zu beseitigen.
Dr. Thomas Schmidt-Kötters, Hengeler Müller Partnerschaft von Rechtsanwälten, erklärte die aktuelle rechtliche Situation zum Spannungsfeld der CE-Kennzeichung und ergänzende nationale Zulassungen. Dazu forderte er, dass das hohe Sicherheitsmaß Deutschlands durch die Normungsgremien europaweit durchgesetzt werden sollten, da nationale Alleingänge in einem harmonisierten Markt nicht zielführend seien.
In weiteren Vorträgen beleuchteten Dipl.-Ing. (FH) Olaf Mätzner, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Dr.-Ing. Christoph Kaup, Howatherm, Dipl.-Ing. Claus Händel, FGK, und Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke, Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden, die unterschiedlichen Produktanforderungen und Vorschriften für die Raumlufttechnik und ihre Industrie. Dabei wurde deutlich, dass es auch ausgewiesenen Fachleuten zunehmend schwerfällt, den Überblick im „Zertifikate-Dickicht“ zu behalten und auch die Überwachung sowie der Vollzug der Vorschriften in der Praxis oft schwer zu realisieren ist. In der abschließenden Diskussion berichteten Industrievertreter, dass ihre Unternehmen immer mehr Ressourcen für die Zertifizierung und das Labelling ihrer Produkte abstellen müssen, wodurch gerade kleine- und mittelständische zunehmend an ihre Grenzen stoßen.
Fazit der Veranstaltung
Gewisse Label, wie die CE-Kennzeichnung, für die eine Leistungserklärung erstellt wurde, sind gut sichtbar anzubringen. Daher wird man nicht umhinkommen, auch zukünftig das ein oder andere „Babberl“ (bayerisch für Aufkleber) auf Geräten anzubringen. Diese geben Kunden wichtige Hinweise zum Produkt. Doch die Vielzahl der Aufkleber verwirren Fachleute und Verbraucher gleichermaßen. Daher braucht die RLT-Technik weniger, dafür aussagekräftigere Kennzeichnungen, die anhand nachvollziehbaren und einheitlichen Kriterien vergeben werden.
Die Vorträge der Veranstaltung stehen unterwww.fgk.de/index.php/literatur-shop/veranstaltungen-tagungsbaende zum kostenpflichtigen Herunterladen bereit.