Der Brandschutzschalter kommt

Fehler in der Elektroinstallation vermeiden

Schadhafte Leitungen, Isolationsfehler, lose Kontaktstellen oder fehlerhafte Endgeräte können Fehlerlichtbögen verursachen. Da es dabei kurzfristig zu einer punktuellen Hitzeentwicklung von bis zu 6.000 °C kommen kann, entstehen aus Fehlerlichtbögen auch häufig Brände. Allein ein Drittel aller in Deutschland erfassten Brände ist laut Brandursachenstatistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) auf Fehler in der Elektroinstallation zurückzuführen. Zu begrüßen ist die Veröffentlichung der Norm DIN VDE 0100-420:2016-02, die nach der Übergangsfrist ab 18. Dezember 2017 den Einsatz von Brandschutzschaltern in Endstromkreisen von einphasigen Wechselspannungssystemen mit bis zu 16 A in zahlreichen Anwendungsbereichen verpflichtend vorschreibt. Sowohl in Neuanlagen als auch in bestehenden Anlagen erfolgt der Einbau im Stromkreisverteiler.

Zunächst gilt die Norm nur für bestimmte Gebäude und Bereiche wie Holzhäuser und Schlafeinrichtungen in Kindertagesstätten, Seniorenheimen oder barrierefreie Wohnungen. Auch in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen oder Museen muss der Brandschutzschalter zum Schutz von unersetzbaren Gütern installiert werden. Die Initiative Elektro+ empfiehlt, den Schalter auch in allen Wohngebäuden einzusetzen. Stromkreise werden in der Regel mit Leitungsschutzschaltern und Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vor Kurzschlüssen, Überlast und Fehlerströmen geschützt. Diese sind jedoch nicht für das Erkennen serieller Fehlerlichtbögen ausgelegt.

Hier kommt der Brandschutzschalter zum Einsatz und schließt somit die bisherige Schutzlücke. Er analysiert kontinuierlich mit einem eingebauten Mikrocontroller das Frequenzbild des Stroms und schaltet bei Auffälligkeiten den angeschlossenen Stromkreis in Sekundenbruchteilen ab. Harmlose Störquellen, wie sie z.B. beim Betrieb von Bohrmaschinen oder Staubsaugern vorkommen, unterscheidet er dabei zuverlässig von gefährlichen Lichtbögen. 

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7-8/2013

Sichere Elektroinstallation in Gebäuden

Die Elektroinfrastruktur muss erneuert werden

Nicht nur mögliche Brände, auch andere Gefahren können von einer fehlerhaften Elektroninstallation ausgehen. Die Hauptursache dafür ist ebenso banal wie vermeidbar: Viel­fach sind die...

mehr
Ausgabe 11/2019 Das richtige Schutzkonzept für die Elektroinstallation

Vor elektrischen Gefahren schützen

Ein durchgängiges Schutzkonzept, bei dem die verschiedenen Komponenten optimal auf die Gefahrensituationen abgestimmt und miteinander koordiniert sind, sorgt für Sicherheit im Gebäude. Die...

mehr
Ausgabe 02/2019

Elektroinstallation im „Smart Building“

Durchgängige Schutzkonzepte erforderlich

Smarte und energieeffiziente Gebäude nutzen verstärkt alternative, oft eigenerzeugte Energie und verfügen über die damit verbundenen technischen Einrichtungen wie Photovoltaikanlagen zur...

mehr
Ausgabe 02/2019 Mit 10-kA-Bemessungsschaltvermögen

Brandschutzschalter

Die ABB-Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD) mit integriertem Sicherungsautomat (MCB) ist jetzt auch mit einem Bemessungsschaltvermögen von 10 kA verfügbar. Damit eignet sich der „S-ARC1M“...

mehr
Ausgabe 11/2018 Das zählt beim Zählerschrank

Das Herzstück der Elektroinstallation

Die Zeiten des einfachen Sicherungskastens sind passé. Neue Energietechnologien im Zuge der Energiewende und der Trend zu „smarten“ Gebäuden machen die Elektroinstallation zunehmend komplexer. Das...

mehr