Figawa startet Informationskampagne
Unter dem Titel „Energieeffizienz in Hallengebäuden“ hat die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V. (Figawa) am 2. September 2015 im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit der IHK Berlin vor mehr als 150 Teilnehmern den Startschuss für eine Informationskampagne zur Einsparung von Energie im Bereich der gewerblichen Gebäude gegeben.
Figawa-Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß erklärte dazu: „Der Leitfaden ‚Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Hallengebäuden‘, der in unserem Auftrag durch die ITG Dresden und Weber EnergieConsult entwickelt wurde, steht im Zentrum unserer bis zum Frühjahr 2016 laufenden Kampagne in rund einem Dutzend IHK-Bezirken in ganz Deutschland.
Der Leitfaden bietet für Bauherren, Investoren, Planer und Architekten Informationen, wie Hallengebäude, Werkstätten, Großmärkte, Lager-, Logistik-, Produktions- und Fertigungshallen noch effizienter gebaut, energetisch saniert, modernisiert und betrieben werden können.“
Ergänzt wird der Leitfaden durch ein Software-Tool für die Berechnung und Erstellung des Energieausweises, das ebenfalls ausschließlich für Hallengebäude gedacht ist.
Hallen gemäß EnEV und EEWärmeG
Hintergrund des Leitfadens und des gesamten Forschungsprojektes sind die vielfältigen Anforderungen, die die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG 2011) an Bauherren und Planer auch im gewerblichen und industriellen Bereich stellen. Prof. Bert Oschatz, Leiter des Projekts an der ITG Dresden, erklärte dazu: „Die EnEV 2014 sieht mit gewissen Ausnahmen eine Verschärfung der primärenergetischen Anforderungen im Neubau ab dem 1. Januar 2016 um 25 % vor. Zudem müssen für neu zu errichtende Gebäude seit 2009 die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes – aktuell in seiner Fassung von 2011 – eingehalten werden.“
Aus beiden Instrumenten ergeben sich nach den Aussagen von Prof. Oschatz zahlreiche Wechselwirkungen bei der Erfüllung der Pflichten sowie der Nachweisführung.
Integrale Prozesse gefordert
Die nachhaltige und wirtschaftliche Planung erfordere deshalb einen integralen Prozess mit Blick auf die Wechselbeziehung von Gebäude, Nutzung und Anlagentechnik unter Berücksichtigung von Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in allen Abschnitten. „Das ist eine mehr als anspruchsvolle Herausforderung“, so Prof. Oschatz weiter.
Heterogene Anforderungen berücksichtigt
Konrad Weber, Co-Autor der Studie, unterstrich dazu ergänzend, dass der Leitfaden gerade die Besonderheiten dieser heterogenen Gebäudekategorie in Bauweise, Nutzung und Anlagentechnik so weit wie möglich berücksichtige: „Wir haben auf wirtschaftliche und praxisgerechte Musterlösungen und Erfüllungsvarianten von Gebäude und Anlagentechnik Wert gelegt und uns dabei auf fünf modellhafte Hallengebäude konzentriert.“
Der „Leitfaden zur Planung neuer Hallengebäude“ (www.figawa.org/verband/leitfaden-zur-planung-neuer-hallengebaude) nach kostenloser Registrierung und das kostenpflichtige Figawa-Software-Tool (www.figawa.org/verband/berechnungssoftware-fur-hallenheizungen) stehen zum Herunterladen im Internet bereit. Die Orte und Termine der weiteren IHK-Veranstaltungen werden dort ebenfalls veröffentlicht.