„Frosch“ im „LEED-Platin“-Haus
Seit 2010 setzt die neue Hauptverwaltung des durch seine Marken „Erdal“ und „Frosch“ bekannten Unternehmens Werner & Mertz Maßstäbe für die Industrie als Energie-Plus-Haus“. Das Gebäude erhielt eine Zertifizierung nach „LEED Platin“.
Der Neubau verfügt auf sieben Etagen über 105 Büros mit einer Gesamtfläche von 3158 m2. Das Gebäude ist für bis zu 250 Mitarbeiter ausgelegt.
Das Energiekonzept
Die Werner & Mertz-Hauptverwaltung besticht vor allem durch ihr Energiekonzept: Eine vierschichtige Glasfassade sorgt für hohe Wärmedämmwerte. Mittels Windkraft, Photovoltaik und geothermischer Grundwassernutzung erzeugt der Neubau 20 % mehr Energie, als er für den laufenden Betrieb benötigt. Insgesamt 16 Windkraftrotoren und eine 350 m2 große Photovoltaikanlage befinden sich auf dem Dach des Gebäudes. Mit dem Solarstrom vom Dach der Verwaltung werden zwei Elektro-Smarts als Dienstwagen betankt.
Grundwassernutzung
Die geothermische Grundwassernutzung sorgt zu jeder Jahreszeit für angenehme Temperaturen im Gebäude. Dabei wird das Grundwasser im Winter mit einer Wärmepumpe auf 35 °C erwärmt.
Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme in den Büros. Dabei kann die Wärmezufuhr in jedem Raum individuell geregelt werden. Im Sommer wird dann das kühle Grundwasser genutzt, um die Räume zu kühlen.
Das Wasser wird anschließend weitergenutzt, indem es in die Entsalzungsanlage des Unternehmens auf dem Werksgelände geleitet wird und nach seiner Aufbereitung in der Produktion eingesetzt wird.
„Grüne Wand“ fürs Raumklima
Nachhaltigkeit geht für Werner & Mertz aber noch weiter. So wurde das Foyer im Erdgeschoss mit einer „grünen Wand“ mit 2350 Pflanzen und einem Wasserbecken ausgestattet. Die Pflanzen werden durch ein automatisches Bewässerungssystem mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Gemeinsam sorgen Pflanzen und Wasserbecken für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die sich für das Innenraumklima positiv auswirken. Zudem wurde das Foyer mit sieben Bäumen als natürlichen Raumtrennern verschönert. 13 Vitrinen im Foyer führen in Form einer Zeitreise durch die Produktpalette des Unternehmens.
Nachhaltige Baustoffe
Im Gebäude wurden Teppichböden verlegt, die mit einer patentierten Beschichtung des Teppichrückens versehen sind, der auf katalytische Weise in der Raumluft enthaltene gesundheitsschädliche Stoffe und unangenehme Gerüche in unkritsche Bestandteile der Luft wie Wasserdampf und Luftstickstoff umwandeln sollen.
Tageslicht vor Kunstlicht
Raumhohe, getönte Fenster sorgen für einen hohen Tageslichteinfall und halten den Bedarf an künstlicher Beleuchtung auf einem niedrigen Niveau. Die Deckenfluter in den Büros leuchten die Schreibtische flexibel aus. Über Tageslicht- und Bewegungssensoren werden die Lampen automatisch an die Lichtsituation im Raum angepasst.
Energiebilanz bestätigt Energiekonzept
Die Energiebilanz für 2011 stellt eine Summe für den Stromverbrauch für Geothermie für die Gebäudeheizung und -kühlung von 43,92 MWh eine Stromüberzeugung über PV und Windkraft von 55,05 MWh gegenüber. Damit ergibt sich für den reinen Gebäudebetrieb ein Stromüberschuss von 11,13 MWh.
Das Gebäude mit einem Investitionsvolumen von 14 Mio. € entspricht damit internationalen Maßstäben für nachhaltiges und umweltbewusstes Bauen. Aus diesem Grund hat Werner & Mertz mit „LEED Platin“ eine Nachhaltigkeitszertifizierung für Gebäude erhalten. Der Neubau ist damit derzeit Deutschlands einzige Industrieverwaltung mit dieser Auszeichnungsklasse.
Bauherr Reinhard Schneider, geschäftsführender Gesellschafter von Werner & Mertz, erklärt: „Um dieses außerordentliche Ergebnis zu erzielen, sind wir ähnlich vorgegangen wie bei unserer Marke ,Frosch‘: Statt hohe Summen in die absolute Perfektionierung einer einzelnen guten Eigenschaft zu investieren, achten wir darauf, möglichst viele ökologische Aspekte und Elemente der Nachhaltigkeit voranzutreiben. In Summe entsteht so ein herausragendes Gesamtresultat.“